Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Uwe Groll, Grow e.V., zum Einsatz von Holzverpackungen im Fruchtsektor:

"Es hat gewisse Weichenstellungen gegeben, die man gar nicht für möglich gehalten hat"

Während die Herstellung von Papier- und Kunststoffverpackungen aufgrund verlängerter Lieferzeiten und akuter Rohstoffengpässe vielerorts ins Stocken geraten ist, läuft die Produktion von Holzsteigen nach wie vor auf Hochtouren. "Vorteilhaft ist eben, dass wir das Gros des benötigten Rohholzes aus der Region beziehen können, weshalb die momentanen Probleme uns weniger treffen", berichtet Uwe Groll, Geschäftsführer des Branchenverbandes Grow e.V., auf Nachfrage.


Uwe Groll (l) und Grow-Mitglied Markus Benninger beim Firmenbesuch von FreshPlaza im Jahr 2019.

Obwohl man die Corona-Pandemie kaum verdaut hat, steht mit der Kriegssituation in der Ukraine die nächste Krise bereits vor der Tür. Groll: "Aus heutiger Sicht glaube ich nicht, dass die Ukraine-Krise große Auswirkungen auf unsere Holzversorgung haben wird, weil wir uns vorwiegend innerhalb der Region mit Rohholz bedienen. Durch die regionale Rohstoffbeschaffung und die unmittelbare Nähe zum Kunden werden wir im Gegensatz zu den Mehrwegverpackungen von den erhöhten Spritpreisen und Energiekosten besser verschont bleiben. Rein wirtschaftlich glaube ich auch, dass wir somit im gesamten Transportverpackungsbereich diejenigen sind, die von der Krise weniger betroffen sein werden.“

Im Gegensatz zu den erfreulichen Prognosen in diesem Jahr sei das Jahr 2021 für die Holzbranche eher schlecht gewesen. "Die Corona-Situation verbunden mit den schlechteren Wetterbedingungen haben dazu geführt, dass unsere Kunden insgesamt eine geringere Nachfrage hatten", blickt Groll zurück.

Internationaler Holzmarkt im Aufwind
Während sich am deutschen Markt in diesem Jahr eine leichte Stabilisierung des Holzbedarfes erkennen lässt, sieht Groll am internationalen Markt einen deutlichen Aufwärtstrend. "Es hat gewisse Weichenstellungen gegeben, die man gar nicht für möglich gehalten hat. Der italienische Frischfischsektor hat sich beispielsweise nach jahrelangen Forschungen und Studien ganz klar für Holz statt Plastik entschieden. Ziel ist, eine hygienische Verpackung zu nutzen, die nicht zu Plastikmüll in den Meeren führt. Was im Hinblick auf italienisches Obst und Gemüse eindeutig für den Einsatz von Holz spricht, ist die Bio-Zertifizierung die es inzwischen gab, weshalb Holzsteigen für die Verpackung sämtlicher Bio-Erzeugnisse eingesetzt werden dürfen. Ähnliche Aufwärtstrends beobachten wir in Spanien und Frankreich."

Dem leidenschaftlichen Holzrepräsentant liegt es besonders am Herzen, die Vorteile von Holzverpackungen immer wieder zu betonen, gerade zu Zeiten, in denen jährlich unzählige neue (Mehrweg-)Lösungen am Markt eingeführt werden. "Auf lange Sicht hat Karton zwar eine gute Recyclingbilanz, der hohe Wasser- und Energieverbrauch wirken sich jedoch stets negativ auf Ökobilanzen aus. Auch Mehrwegverpackungen kommen erst nach vielen Umläufen in eine positive Bilanz, welche Holzsteigen schon mit der ersten Nutzung aufweisen. Holzsteigen und -paletten haben stets eine positive CO2-Bilanz und sind damit fast einmalig im Verpackungssektor. Aber auch hinsichtlich des Warenschutzes, hat Holz viele Vorteile und ist nach wie vor die beste Exportverpackung", schildert Groll.


Uwe Groll (r) und die Messevertretung der Grow e.V. auf der Fruit Logistica 2020

Nachfragesteigerung vorstellbar
Durch die verlängerten Lieferzeiten und drohenden Engpässe bei Karton und Kunststoff rechne die Holzbranche mit einem erhöhten Bedarf an Holzverpackungen, der sich bereits zum Teil abzeichnet, so Groll. "Unsere Problematik liegt aber darin, dass wir unser Holz während der brutfreien Periode ernten, weil wir die Natur respektieren. Außerdem dürfen wir in enger Abstimmung mit dem Naturschutz nur ein gewisses Volumen an Rohholz pro Jahr verarbeiten. An der maschinellen Kapazität wird es nicht scheitern, unsere Betriebe wären ausnahmslos in der Lage die Mehraufträge entsprechend zu bearbeiten. In Sachen Rohstoff und Manpower können wir jedoch nur mittelfristig auf extreme Nachfragesteigerungen reagieren."

Schonende Verarbeitung und Recycling vor der Haustür
Längerfristig habe sich die Holzsteige vorwiegend als hochgeeignete Verpackung für den Obst- und Gemüsefachhandel sowie -Export bewährt, fährt Groll fort. "Ähnlich wie in Italien verwenden wir in Deutschland auch nur zertifiziertes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dennoch ist die deutsche Bio-Branche sehr stark mit Mehrwegverpackungen verbunden. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt. Wir haben verlässliche Familienbetriebe, die praktisch vor der Haustür regionales Rohholz schonend verarbeiten können, was für die Lieferketten hervorragend ist. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir in naher Zukunft noch mehr umwelt- und kostenbewusste Kunden für die Holzsteigen gewinnen können. Dabei hilft uns auch die wachsende Nachfrage nach Recyclingholz in der Spanplattenindustrie und Bioenergiebranche".

Weitere Informationen:
Uwe Groll
GROW Verein für umweltfreundliche Holzverpackungen e.V.
Hauptstraße 98
67133 Maxdorf
Tel: 06237-929593
E-Mail: grow-gmbh@t-online.de
www.grow-deutschland.de