Wie viel Plastik wird in der Obst- und Gemüseabteilung eines Supermarkts benötigt? Ein Beitrag auf der US-amerikanischen Plattform Reddit zeigt die Frischwarenabteilung eines niederländischen Supermarkts, in der eine Nebelanlage Wassertropfen über Obst und Gemüse sprüht, die alle in Plastik eingewickelt zu sein scheinen.
"Plastik ist verschwenderisch, und Plastik zu befeuchten, ist besonders verschwenderisch. Außerdem verringert sich die Haltbarkeit, wenn Wasser zwischen das Plastik und das Produkt gelangt", heißt es in einem der Kommentare. Obwohl es schon zwei Monate her ist, wurde das Bild kürzlich von anderen Websites aufgegriffen.
Die Verwendung von Plastik im Gemüsebereich ist seit einiger Zeit in der Diskussion. Die Supermärkte ergreifen, auch auf Drängen der Europäischen Union, Maßnahmen zur Bekämpfung des Plastikverbrauchs. Albert Heijn, der Supermarkt, in dem das fragliche Foto aufgenommen wurde, kündigte beispielsweise an, 2019 keine Verpackungen mehr für Paprika, Bananen, rote Spitzpaprika und Frühlingsmöhren zu verwenden. Zudem werden wiederverwendbare, waschbare Beutel für Obst und Gemüse angeboten.
Gleichzeitig spielt Plastik in den Regalen eine wichtige Rolle, so die Lieferanten. Eine Gurke in Plastik ist zehn bis 14 Tage länger haltbar als eine unverpackte Version. Kunststoff kann also auch Lebensmittelverschwendung verhindern. Außerdem dürfen Bio-Obst und -Gemüse nach den europäischen Gesetzen, die in den Niederlanden streng durchgesetzt werden, oft nicht unkenntlich neben konventionellen Produkten liegen. Auch das führt zu Plastik im Regal.
Das Befeuchten von Gemüse hat auch mit der Haltbarkeit zu tun. Eine dänische Universität hat 2017 herausgefunden, dass man Obst und Gemüse länger frisch halten kann, wenn man es mit Nebel "besprüht". Das liegt vor allem daran, dass dadurch die Temperatur der Produkte im Regal um vier bis fünf Grad gesenkt wird.
Über die Kombination von Nebel und Plastik liegen keine Daten vor, ob also der Einzelhändler oder der Verbraucher in dieser Situation etwas falsch macht, bleibt abzuwarten.