Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Marc Lodewijks, Pack11, Niederlande:

"Gebt der Kunststoffindustrie die Möglichkeit, Lösungen zu finden"

Marc Lodewijks, Direktor/Eigentümer des Topseal-Folienspezialisten Pack11, plädiert für einen nächsten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit im Kunststoffsektor. "Das Thema Nachhaltigkeit nimmt jetzt richtig Fahrt auf, und man erwartet von uns in der Branche, dass wir unsere Verantwortung übernehmen. Ich denke, der erste Schritt bei Verpackungen sollte darin bestehen, so weit wie möglich auf Monomaterialien umzusteigen."


Marc Lodewijks und Kundenbetreuer Wim Mariën

"Zusammengesetzte Kunststoffe sind per Definition nicht recycelbar. Es ist möglich, die kombinierten Kunststoffe chemisch zu zerlegen, aber das ist sehr teuer und nicht unbedingt nachhaltig. Folien, die nur aus einer Art von Kunststoff bestehen, können auch als Monomaterial recycelt werden. Der Recyclinganteil kann aus bis zu 60/70% recyceltem Material bestehen. Diese Folien können dann von uns zurückgekauft werden, so dass man einen Kreislauf schaffen kann." Das klingt nach einem erreichbaren Ziel, aber es ist noch ein weiter Weg. "In den Niederlanden gibt es noch keine Systeme, um Folien richtig zu recyceln. Der Strom der PET-Flaschen ist eigentlich ein Beispiel dafür, wohin wir uns in dieser Hinsicht bewegen sollten. Dies ist im Moment der sauberste Strom. Diese Flaschen sind aus Monomaterial mit einem Pfandsystem hergestellt. Daher werden sie zurückgegeben und zu neuen PET-Flaschen recycelt. Ein solches geschlossenes System gibt es für Folien eigentlich noch nicht."

Der vollständige Verzicht auf Plastik ist nicht die Lösung, meint Marc. "Durch unsere Zusammenarbeit mit Sappi, traditionell einer der größten Papierhersteller der Welt, können wir auch Papierlösungen anbieten, wie zum Beispiel Pappschalen mit einem Topseal oder 'Paper Lidding'. Eine vollständige Umstellung auf Papier bedeutet jedoch einen höheren Verbrauch an Energie, Wasser und vor allem Bäumen.Außerdem ist Papier natürlich nicht durchsichtig, und die Verbraucher wollen das Produkt - insbesondere bei Obst und Gemüse - sehen, wenn sie es kaufen."

Dies stellt sicher, dass Lösungen, so argumentiert der Unternehmer, tatsächlich auch in Plastik gefunden werden können. "Und das ist durchaus möglich. Zunächst einmal durch Reduzierung. Wir werden zum Beispiel zunehmend gefragt, wie dünn wir die Folien machen können. Die meisten PET-Folien für gekühlte Produkte haben derzeit eine Stärke von 25 Mikron, aber wir wollen auf 20 und vorzugsweise sogar 15 Mikron gehen. Bei Beerenobst zum Beispiel ist dies durchaus möglich, so dass auch die Reduzierung von Plastik erheblich ist. Außerdem sinken die Kosten bei geringerem Materialeinsatz."

Der Verbrauch von Topseal-Verpackungen nimmt in der O&G Branche stark zu, stellt Marc fest. "Das liegt vor allem an der Haltbarkeit, aber auch die Benutzerfreundlichkeit ist ein wichtiger Faktor. Frische Kräuter, Beerenobst, Tomaten, Pilze und aufgeschnittene Salate mit allem, was dazu gehört, werden immer häufiger mit einem Topseal verschlossen. Aufgrund des Umfangs, in dem vorverpackt wird, verringert sich der Kostenunterschied zwischen z.B. Kopfsalat und vorverpacktem, geschnittenem Salat mit Pinienkernen usw. Warum sich also nicht dafür entscheiden? Dieser Trend führt jedoch auch zu mehr Verpackungen, weshalb Reduzierung, Wiederverwendung und Recycling so wichtig sind."

Für die Fleischindustrie ist die Umstellung jedoch eine größere Herausforderung. "Das liegt daran, dass in der Fleischindustrie alles begast wird, damit das Fleisch länger haltbar ist. Um die Versiegelung von oben sozusagen 'idiotensicher' zu machen, werden hauptsächlich Kombinationsfolien verwendet, die aus zwei oder mehr verschiedenen Kunststoffen bestehen. Sowohl die Schale als auch die Folie bestehen dann aus PET und PE. Dadurch wird sichergestellt, dass es keine Lecks gibt. Diese Art von Verpackung ist jedoch nicht recycelbar. Deshalb müssen Sie eine Schale entwickeln, aber auch eine Folie aus einem Material, das ebenfalls diese Sauerstoffbarriere hat. Wir haben bei der Entwicklung beide Elemente erfüllt. Wir bringen es jetzt auf den Markt und haben festgestellt, dass es gut läuft."

"Wir haben noch einen langen, ehrgeizigen Weg vor uns. Die Technologie der Weiterverarbeitung steckt noch in den Kinderschuhen. Ich sehe es wirklich als eine Herausforderung, die überwunden werden kann. Die Zukunft der kombinierten Strukturen ist meiner Meinung nach vorbei. Aber man kann die Verantwortung nicht auf die Verbraucher abwälzen. Diese können den Unterschied zwischen den Verpackungen nicht erkennen. Das muss man als Sektor aufgreifen. Geben Sie dem Kunststoffsektor die Möglichkeit, Lösungen zu finden. Wir sind ein relativ kleiner Akteur, aber mit Sappi Rockwell Solutions vertreten wir eine große Partei. Unsere in Zusammenarbeit mit uns entwickelte Rockfruit-Topseal-Folie mit Recyclinganteil ist ein gutes Beispiel dafür. Natürlich will man als Unternehmen profitabel sein, aber ich denke, es sollte auch das Ziel sein, nachhaltigere Produkte auf den Markt zu bringen", so Marc abschließend.

Für weitere Informationen:
Marc Lodewijks
PACK11 
Heijbeeksestraat 3
4709 PD Nispen - Niederlande
+31 (0) 85 022 00 04
info@pack11.nl 
www.pack11.nl