Die stark wachsende Weltbevölkerung benötigt immer mehr Nahrungsmittel. Mit dieser Frage beschäftigen sich Forschende in den Niederlanden, berichtet die Tagesschau.
"Wenn man hier in den Niederlanden zum Beispiel Tomaten im Freien anbaut", meint Jouke Campen, "kann man, wenn man es gut macht, vielleicht fünf Kilo Tomaten pro Quadratmeter ernten. Wenn man sie in einem solchen Gewächshaus anbaut, kann man mindestens 60 Kilo erreichen. Man braucht also viel weniger Fläche, um große Mengen zu produzieren."
Wachsende Weltbevölkerung
Laut Campen und seinen Kollegen der Universität Wageningen muss die Landwirtschaft moderner sein und mehr Ertrag auf weniger Fläche garantieren, um in der Zukunft die Ernährung aller gewährleisten zu können. Doch auch die Wirtschaft der Niederlande hängt davon ab, denn laut Campen erwirtschaftet diese "einen Exportwert von fast 100 Milliarden Euro pro Jahr im gesamten Agrarbereich".
"Wenn man das zum Beispiel mit dem Ölexport von Saudi-Arabien vergleicht, ist das ungefähr die gleiche Zahl. Ein riesiger Wert für die niederländische Wirtschaft, ungeheuer groß."
Moderne Technologien
Mark Zwinkels, Direktor International vom World Horti Center, über Gewächshäuser mit unterschiedlichem Klima: "Stellen Sie sich vor, ich bin ein Landwirt und ich habe einen Supermarkt aus Deutschland als Kunden. Und der verlangt in der ersten Woche des Jahres 2022 eine bestimmte Menge an Kilogramm Tomaten, in der zweiten Woche eine andere, und so weiter. Diese Angaben können sie in den Klimacomputer programmieren und der berechnet dann automatisch, welche Temperatur und welches Klima im Gewächshaus herrschen muss, um diese Produktionsziele zu erreichen."
Sowohl die Klimakrise als auch der Konsum tragen dazu bei. "Wir als Verbraucher verlangen das ganze Jahr über Produkte", meint Zwinkels. "Es ist uns egal, ob es November oder Dezember ist: Wir wollen Erdbeeren, obwohl Erdbeeren ein Sommerprodukt sind." Eine Lösung dafür ist Vertical Farming, das momentan aber noch nicht wettbewerbsfähig ist.