Der trockene Frühling in Afghanistan kann die Ernte beeinträchtigen. Die Dürre wird jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf die Aprikosenernte haben, die in den wärmeren Gebieten bereits begonnen hat.
Afghanistan hat eine lange Tradition im Anbau von Aprikosen. Frische Aprikosen besitzen eine kurze Haltbarkeit und sind daher für den Export aus den abgelegenen Regionen Afghanistans nicht so geschickt. Daher sind hier die Erzeuger hier dazu übergegangen, die Aprikosensorte Saqi mit Hilfe ihrer traditionellen Methoden in ein einzigartiges getrocknetes Produkt namens Chapa Namak oder Aprikosenröllchen zu verwandeln.
Dieser spezielle Snack, der oft auf traditionellen afghanischen Festen zu finden ist, wird auf den Märkten in Übersee immer beliebter. In einem landwirtschaftlichen Umfeld, in dem afghanische Bauern nach profitableren Einnahmequellen suchen, erweist sich Chapa Namak als lukratives Produkt, an dessen Herstellung inzwischen Hunderte von Familien beteiligt sind.
Die Aprikosensorte Saqi, die für die Zubereitung von Chapa Namak verwendet wird, kommt nur in den abgelegenen Bergprovinzen Bamiyan und Daykundi vor. Frische Saqi-Aprikosen werden nicht exportiert, da es sich um eine sehr weiche Frucht mit kurzer Haltbarkeit handelt. Daher ist sie für die Trocknung und Herstellung von Chapa Namak besonders geeignet. Man will nun auch versuchen, die Sorte Saqi in anderen Teilen des Landes anzubauen, sofern es die Witterungsbedingungen zulassen. Die Aprikosen werden von den Obstbauern flach gerollt und anschließend einen Tag lang intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Danach werden sie an einem schattigen Ort getrocknet. Das Endprodukt ist eine orangefarbene gerollte Aprikose mit delikatem und süßen Geschmack. In den Gebieten Kahmard und Saighan der Provinz Bamyan bereiten mittlerweile fast 40% der Bauern Chapa Namak zu. Die Aprikosenernte dauert nur einen Monat. Sie beginnt und endet im Juli. In dierser Zeit wird auch diese Spezialität vor Ort hergestellt.
Haider Refat Ltd, ein Exporteur und Obst verarbeitender Betrieb mit Sitz in Kabul, hat 27 Jahre Erfahrung im Export von Trockenfrüchten in die ganze Welt. Das Unternehmen nutzt die derzeit wachsende Popularität von Chapa Namak – und findet eifrige Käufer an ungewöhnlichen Orten. „Überraschenderweise gibt es in den USA, Indien und europäischen Ländern eine hohe Nachfrage“, sagte Ahmad Shekib Refat, Vizepräsident des Unternehmens. "Auch in Russland ist die Nachfrage ungewöhnlich groß."
Er stellt fest, dass die Herstellung von Chapa Namak sehr arbeitsintensiv und zeitraubend ist. Die Rendite ist jedoch beträchtlich und der Mühe wert. „Chapa Namak ist ein ertragreiches Produkt für die Obstbauern“, sagte er. „Es ist ein sehr besonderes Produkt, und zum Ende der Saison sind erhebliche Mengen fertig für den Export.“
Die wachsende Popularität von Chapa Namak ist ein Aspekt der steigenden Nachfrage aus Übersee nach getrockneten Aprikosen aus Afghanistan. Nach Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft, Bewässerung und Viehzucht der Provinz Bamiyan ist die Produktion von getrockneten Aprikosen in der Provinz im vergangenen Jahr um 10% gestiegen.
Für mehr Informationen:
Ahmad Shekib Refat
Haider Refat GmbH
Tel: +93 77 7202222
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