Mit den in Europa völlig unbekannten philippinischen Pilinüssen gewann das deutsche Unternehmen Die Frischebox GmbH 2017 den zweiten Platz beim Fruit Logistica Innovation Award (FLIA). Trotz der erfolgreichen Markteinführung machten ein Rückruf und ein vorgeschriebenes Novel-Food-Verfahren durch die Europäische Kommission ihnen einen Strich durch die Rechnung. Das brachte Geschäftsführer André Wielink auf die Idee, die Nuss in Eigenregie zu importieren und zu vermarkten. Und mit Erfolg: Knapp ein Jahr nach dem Relaunch ist die Nuss nicht nur bei Edeka Südwest und Edeka Foodservice gelistet, sondern kommen auch zahlreiche Anfragen aus unterschiedlichen Ländern, sagt Wielink im Interview.
Pilinüsse sind reich an Proteinen und Fett und eine ausgezeichnete Energiequelle mit 719 Kilokalorien. Ihr Energiegehalt übertrifft damit Macadamianüsse, Paranüsse und Walnüsse.
Die Pilinüsse wachsen und gedeihen ausschließlich in der philippinischen Region Bicol und seien - abgesehen von kleinen Exportmengen für den britischen und US-amerikanischen Markt - bisher hauptsächlich auf dem lokalen Markt vorzufinden. Wielink: "Es handelt sich im Grunde um ein Produkt aus der Wildsammlung, was in der Praxis bedeutet, dass es keinen kommerziellen oder industrialisierten Anbau gibt. Dennoch hat die philippinische Regierung inzwischen für sich erkannt, dass der Export der Nuss nach Europa nicht nur eine interessante Einnahmequelle darstellt, sondern auch eine Möglichkeit, junge Menschen in den ländlichen Gebieten zu halten." Die Pilinuss kann alle drei Monate geerntet werden (insgesamt viermal pro Jahr), wobei die Ernte zwischen Juli und September normalerweise den höchsten Ertrag bringe. Derzeit wird die Ernte aus 2023 gehandelt. "Ab Juli letzten Jahres haben wir Mengen verschifft, die wir jetzt nach und nach vermarkten", erklärt Wielink.
André Wielink präsentierte die Pilinüsse unter anderem auf der diesjährigen Fruit Logistica in Berlin. Die Nuss stößt auf reges Interesse in- und außerhalb der DACH-Region.
Im Zuge der Präsentation auf der Fruit Logistica im Februar 2024 sei die Resonanz überwältigend gewesen, fährt Wielink fort. "Wir haben Anfragen aus rund 30 Ländern, darunter Südafrika, Kuwait, aber auch Osteuropa und die Niederlande. Im deutschen Einzelhandel arbeiten wir mit einem No-Plastic-Konzept: Im regulären Einzelhandel werden die Nüsse in 300- und 500-Gramm-Beuteln inklusive eines speziellen Nussknackers angeboten, während im Foodservice-Kanal vor allem die 1kg-Einheiten guten Anklang finden. Darüber hinaus haben wir auch ein eigenes Display entwickelt, da es sich um ein in Europa völlig unbekanntes Produkt mit entsprechendem Erklärungsbedarf handelt. Dabei geht es nicht nur um Hintergrundinformationen zum Herkunftsland, sondern auch um die Nährstoffdichte, die im Vergleich zu anderen Nüssen um einiges höher ist."
Bei Red Rhino Pili-Nuts werden Pilinüsse mit einer kleinen Kerbe an der Außenseite verkauft, die das Öffnen mit dem mitgelieferten Knacker vereinfachen.
Die Frischebox GmbH mit Niederlassungen in Rheinstetten und Bühl wurde 2011 gegründet und hat sich im Laufe der Jahre zu einem anerkannten Import- und Handelsunternehmen für die komplette Bandbreite an Nüssen und Trockenfrüchten entwickelt. Nahezu das gesamte Nuss-Sortiment (u.a. Pilinüsse) wird unter der Eigenmarke Red Rhino vermarktet. "Insofern haben wir mit den philippinischen Pilinüssen nicht nur ein einzigartiges Premium-Nusskonzept geschaffen, sondern auch eine gute Ergänzung zu unserem bestehenden Sortiment", schlussfolgert Wielink.
Bilder: Die Frischebox GmbH
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