Für die tunesischen Deglet Nour-Exporteure verlief die Saison schleppend, da die Nachfrage außergewöhnlich gering war. Erschwerend kommt hinzu, dass sie durch die Krise im Roten Meer von ihren Märkten in Asien abgeschnitten sind, und das auf dem Höhepunkt der Lieferperiode während des Ramadan. "Infolgedessen stapeln sich die Bestände in den Kühlhäusern", sagt Mohamed Akermi, CEO von Tunileaf.
Der Exporteur erklärt: "Normalerweise gehen große Mengen der Deglet Nour in asiatische Länder wie Malaysia und Indonesien, zusätzlich zu den Golfstaaten. Aber das war in dieser Saison nicht der Fall, da die Krise im Roten Meer ausgebrochen ist. Hinzu kommt, dass die Nachfrage aus Europa und Marokko aus Gründen, die uns nicht bekannt sind, gering ist. Das hat dazu geführt, dass wir mit großen Lagerbeständen konfrontiert sind."
"In diesem Stadium der Saison hätten wir normalerweise den Export von Deglet Nour-Datteln mit Zweig beendet und mit dem Versand von verpackten Datteln begonnen. Allerdings sind immer noch Datteln mit Zweig verfügbar. Aber jeder Nachteil hat auch einen Vorteil: Angesichts des nahenden Ramadan können wir den Importeuren, die sich bislang nicht auf den Ramadan eingestellt haben, mitteilen, dass wir noch Datteln von ausgezeichneter Qualität haben", so Akermi weiter.
Angesichts einer größeren Ernte als im letzten Jahr, einer ungewöhnlich geringen Nachfrage und praktisch keiner Verschiffung nach Asien kündigte der Exporteur eine Preissenkung an. "Deglet Nour-Datteln der Klasse I mit Zweig werden für nur 2,45 US-Dollar pro Kilo verkauft und sind in Verpackungen von einem, zwei und fünf Kilo erhältlich. Der Preis für verpackte Datteln liegt bei 1,65 bis 1,70 US-Dollar pro Kilo und ist in Packungen von 250, 300 und 500 Gramm erhältlich. Das ist eine Maßnahme, die wir angesichts der Marktbedingungen ergreifen müssen."
Dennoch können die tunesischen Exporteure von den Schwierigkeiten ihres Hauptkonkurrenten, Algerien, profitieren. "Die algerischen Deglet Nour-Datteln stoßen in Europa auf große Probleme. Kürzlich wurden sie in Frankreich wegen erheblicher MRL-Verletzungen massenhaft zurückgewiesen. Wir erwarten daher für den Rest der Saison eine verstärkte Nachfrage aus Frankreich, zusätzlich zu unseren traditionellen Märkten Deutschland und den Niederlanden", so Akermi abschließend.
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