Zwischen 300 und 400 Personen wurden in den vergangenen zwei Jahren in einem Erpressungsfall rund um das Obsthandelsunternehmen De Groot im niederländischen Dorf Hedel bedroht. Unter den Opfern sind Mitarbeitende, Vorstandsmitglieder und deren Familien. Laut der Zeitung "De Telegraaf" benötigten noch nie so viele Personen in einem Fall Polizeischutz.
Alles begann im Herbst 2019, als in einem Container mit Bananen eine große Menge Kokain gefunden wurde. Die Vorstandsmitglieder des Unternehmens, Ben und William de Groot haben kurz danach eine SMS erhalten hatten, in der es hieß: „Sie bekommen ein Bußgeld von 1,2 Millionen Euro auferlegt. Wir wissen viel über Ihre Familie.“ Derjenige, der diese Nachricht verschickte, macht das Unternehmen für seinen „Geschäftsverlust“ verantwortlich.
Wenn sie nicht innerhalb von drei Tagen zahlen, wird ein zufällig ausgewählter Mitarbeiter der Unternehmens getötet, hieß es in der Nachricht. Ein unglaublich schwerer Fehler wurde zudem von den Staatsanwälten begangen, als eine vollständige Liste aller Mitarbeitenden von "De Groot" aus den Ermittlungsakten bei den Anwälten der Verdächtigen landete . „Ich habe sofort alle Anwälte angesprochen, damit diese gelöscht wird“, sagte Rechtsanwalt Van der Dussen. Ein Verdächtiger weigerte sich jedoch, die Liste zurückzugeben. Die Angst bei den Mitarbeitenden ist daher groß.
Nltimes.nl berichtet, dass in den letzten zwei Jahren mindestens 15 Häuser beschossen, verschiedene Brände gelegt und Sprengstoffe in der Nähe der Wohnungen von Mitarbeitenden deponiert wurden.
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