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Ver.di:

Offener Brief an Edeka

Offener Brief – adressiert an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von EDEKA, Herrn Adolf Scheck

Kaiser’s Tengelmann / Lager Nieder-Olm

Sehr geehrter Herr Scheck,

die Kolleginnen und Kollegen des ehemaligen Kaiser’s Tengelmann-Lagers in Nieder-Olm, die mit der Ministererlaubnis vor fast 5 Jahren an EDEKA übergingen und wir, die in dieses Verfahren eingebundene Gewerkschaft ver.di, wenden uns heute mit der Forderung an Sie,
Ihre Verbindungen und Ihren Einfluss auf EDEKA zu nutzen, um die Schließung des Lagerstandortes in Nieder-Olm zu verhindern.

Die 16 Edeka Scheck-Filialen wurden in der Vergangenheit und bis zur geplanten Schließung am 31.12.2021 vom Lager in Nieder-Olm beliefert.

Nach unserer Kenntnis kann das Lager für sich eine hohe Kundenzufriedenheit geltend machen. Das hat das Unternehmen in erster Linie der guten und zuverlässigen Arbeitsleistung der
Kolleginnen und Kollegen zu verdanken. Die Ware geht pünktlich, nach Eingang der digitalen Bestellung, an die Filialen raus. Umso mehr sind die Kolleginnen und Kollegen über die Schließungspläne der EDEKA- Zentrale verärgert und enttäuscht.

Wir wenden uns nun auch an Sie, als Big Player in der EDEKA-Welt, der nach wie vor auch großes Ansehen in dieser genießt und fordern Sie auf, uns dabei zu unterstützen, damit wir die Schließung des Lagers verhindern können.

EDEKA hat, gerade in der Pandemie, Umsätze im Plus erwirtschaftet, wie seit den 90er Jahren nicht mehr. Das Lager hätte, nach Wortlaut der Ministererlaubnis, in den 5 Jahren des Moratoriums zukunftssicher und rentabel umstrukturiert werden sollen. Die Verantwortlichen
von EDEKA haben das aber versäumt. Es macht den Eindruck, als habe man die 5 Jahre nur abgewartet, um schließen zu können.

Der Betriebsrat wurde darüber informiert, dass dieses Lager in den letzten 5 Jahren pro Jahr ca. 2.000.000 Euro Minus gemacht hat. Dazu kann man nur sagen: Da hat wohl jemand seinen Job
nicht gemacht oder es hat ihm die Qualifikation dazu gefehlt. Mit sonst nichts kann man eine so katastrophale betriebswirtschaftliche Misswirtschaft erklären.

Die Rechnung dafür sollen nun die 70 Kolleginnen und Kollegen durch den Verlust des Arbeitsplatzes bezahlen. Die Kundenzufriedenheit und die störungsfreien Abläufe zeigen deutlich, dass ein Weiterbetreiben des Lagers unter den richtigen Voraussetzungen sehr wohl
möglich wäre. Statt das Lager als Dienstleister für Dritte umzustrukturieren, sollte EDEKA den Standort wieder in die Infrastruktur der EDEKA-Gruppe integrieren.

Es ist beschämend, wie die EDEKA-Zentrale in den Verhandlungen zum Interessensausgleich und Sozialplan gegenüber dem Betriebsrat und den Kolleginnen und Kollegen aufgetreten ist.

Kein einziges Jobangebot, das einen Wechsel innerhalb der EDEKA-Gruppe möglich machen würde. Die Begründung dafür, warum keine Jobangebote vorgelegt wurden, ist den Betroffenen egal. Wenn eine Schließung von so langer Hand geplant ist, dann sollte das im Vorfeld zu Gunsten der Kolleginnen und Kollegen bis ins letzte Detail ausgearbeitet sein. Egal, wie die EDEKA-Welt tickt.

Das Angebot der im Sozialplan festzuschreibenden Abfindung ist ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen. Nach so langen Jahren der Tätigkeit für dieses Unternehmen sollte sich die EDEKA-Zentrale dafür schämen, dieses „nicht Angebot“ überhaupt gemacht zu haben.

Ihre Filialen haben ja auch in den letzten Jahren von der guten Arbeit der Kolleginnen und Kollegen des Lagers in Nieder-Olm profitiert. Sie sind zwar selbstständiger Kaufmann, nutzen aber alle Vorteile der EDEKA-Gruppe. Angefangen von der EDEKA-Infrastruktur über die EDEKAWerbung und die Vormarktstellung der EDEKA-Gruppe in der Handelsbranche. Dies alles unter dem EDEKA-Logo.

Deshalb ist nach unserer Auffassung auch von Ihnen Verantwortung, was die Zukunft der Beschäftigten in Nieder-Olm betrifft, zu übernehmen.

Wir fordern Sie deshalb noch einmal dringend auf, Ihren Einfluss geltend zu machen, um damit gemeinsam mit uns, die Schließung des Lagers in Nieder-Olm zu verhindern.

In Erwartung einer positiven Rückantwort bis zum 21.06.2021 verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen

Petra Kusenberg
Gewerkschaftssekretärin
ver.di Bezirk Mittelrhein
Geschäftsstelle Mainz
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz

Erscheinungsdatum: