Die Niederlande haben es auch im Jahr 2020 wieder geschafft: Sie sind globaler Marktführerakteur für frisches Obst und Gemüse. Der Umsatz mit frischem Obst und Gemüse im Ausland stieg um 6 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro. Das Wachstum ist vor allem auf importiertes Obst zurückzuführen, das oft über den Hafen von Rotterdam in Europa Fuß fasst und zusammen mit niederländischen Produkten als Gesamtpaket in das europäisches Hinterland weiterverkauft wird. Der Absatz von Obst im Ausland stieg um 13 Prozent, der von Gemüse um 1 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Top 3 Absatzmärkte: Deutschland, Großbritannien und Belgien.
Hafen von Europa
Die niederländischen Importe von frischem Obst und Gemüse stiegen um 8 Prozent auf 9 Milliarden Euro. Die Niederlande fungieren als Tor für Importe in das übrige Europa. Niederländische Handelsunternehmen bieten einen Mehrwert u.a. in Form von Reifung, Verpackung und komplizierter Logistik. Avocados waren mit 1,1 Mrd. € das wichtigste Importprodukt. Die stärksten Vertreter im Importsortiment waren: Avocado (+22%), Heidelbeere (+14%) und Orange (+29%). Vor allem aus Südafrika und Peru wurden mehr Früchte importiert. Dies geht aus Daten hervor, die das GroentenFruit Huis unter anderem auf der Grundlage von Daten von Eurostat analysiert hat.
Unterschiedliche Ergebnisse
Der Produktionswert der niederländischen Obst- und Gemüsebauern beläuft sich auf 3,9 Milliarden Euro, im Jahr 2019 werden es 3,7 Milliarden Euro sein. Das Jahr war nicht für alle Erzeuger gleichermaßen erfolgreich. Die Tomatenproduzenten hatten ein weniger erfolgreiches Geschäftsjahr, was zum Teil auf den Wegfall des Gastgewerbes und der Gastronomie in ganz Europa zurückzuführen ist. Die Erzeuger von Paprika und Auberginen erhielten dagegen höhere Preise als vor einem Jahr. Für die Birnenanbauer verlief das erste Halbjahr 2020 positiv mit gutem Absatz. Eine geringere Ernte führte zu höheren Apfelpreisen in der zweiten Hälfte des Jahres 2020. Der Absatz von typischen "Catering-Produkten" wie Johannisbeeren, Kräutern und Kresse war aufgrund von internationalen Restaurantschließungen sehr schwierig. Die holländische Zwiebel schnitt sowohl im Inland als auch im Ausland gut ab, mit besonders starker Nachfrage aus Afrika und Asien.
Absatz in Europa gestiegen
Es wurde 9 Prozent mehr Obst und Gemüse nach Deutschland verschickt. Mit einem Gesamtumsatz von 4,8 Milliarden Euro ist dies für die Niederlande der wichtigste Markt. Paprika, Gurken, Tomaten und Äpfel trugen am meisten zum Wachstum bei. Großbritannien ist der zweite Markt mit einem Umsatzwert von 1,2 Mrd. € (+2%). Die Umsätze in Frankreich (+14%) und Spanien (+17%) stiegen ebenfalls, vor allem dank höherer Umsätze mit Avocados und Orangen.
Höhere Kosten für Luftfracht
Der niederländische Export von Obst und Gemüse in weit entfernte Länder wie die USA und Japan ging aufgrund des Ausfalls von Passagierflügen stark zurück. Ein Großteil des per Luftfracht transportierten Obstes und Gemüses wird in den Frachtraum von Passagierflügen verladen.
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