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COVID in Deutschland, Österreich und der Schweiz:

"Auch Weihnachten kann die Stimmung nicht mehr retten"

Das Coronavirus hat Europa noch immer voll im Griff. Kurz vor Weihnachten sehen sich viele Länder gezwungen, ihre Lockdown-Maßnahmen aufgrund der steigenden Infektionszahlen noch weiter zu verschärfen. Von den Maßnahmen sind im Obst- und Gemüsesektor weiterhin die Gastronomiebetriebe und deren Zulieferer am härtesten getroffen – zeitgleich zur schlechten wirtschaftlichen Stimmung sieht man auch immer weiter wachsende Frustration und Depression.

„Die Einschläge kommen immer näher“
Seit Mittwoch sind in Deutschland die nicht-lebensnotwendigen Geschäfte offiziell wieder dicht. „Langsam sehen wir die Panik um uns herum“, bemerkt ein Akteur des Sektors aus dem Großraum Berlin. „Die Einschläge kommen einem jeden immer näher. Jeder kennt inzwischen jemanden, der erkrankt ist, und immer mehr Unternehmen müssen ihre Türen endgültig schließen.“

Noch seien noch viele in vorweihnachtlicher Stimmung, er rechnet jedoch mit dem „bösen Erwachen“ im Januar. „Inzwischen sind die Einschränkungen bereits seit einigen Wochen strikter und ich rechne vor Februar nicht mit einer Lockerung. Nach fast vier Monaten auf Sparflamme werden wir dann wohl die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen zu spüren bekommen.“

Das Virus und die Gegenmaßnahmen zehren am Sektor, er sehe drei wichtige Faktoren: „Erstens der Einkaufspreis für die Händler und Verarbeiter: Durch die höheren Kosten für Ernte und Fracht wird die Ware teurer und die Produktion kann nicht aufrecht erhalten werden. Ein zweiter Punkt ist die Logistik – wenn die Liefermengen nicht aufrecht erhalten werden können, leidet die Operation und Versorgung. Dann gibt es noch das Personal, das gerade in der Gastronomie und der Gastronomiezulieferung besonders anfällig für die Einschränkungen der letzten Monate ist. Viele verhalten sich hier nach dem Motto ‚Lieber suche ich mir jetzt was Neues, als erst dann wenn das Unternehmen pleitegeht und alle etwas neues suchen‘.“

Situation für Erzeuger verschlimmert sich
Ähnlich ist die Stimmung auch bei einem norddeutschen Handelsunternehmen. Obwohl der Großteil des Absatzes über den LEH läuft und die Verluste daher weniger groß sind, sehe man die Frustration unter den Mitarbeitern. „Wir müssen uns jeden Tag aufs neue versuchen zu motivieren. Im Frühjahr ist der Lockdown vielen noch leichter gefallen.“

Jegliches Verständnis gegenüber der Situation seitens des LEHs gehöre inzwischen auch der Vergangenheit an: „Wegen der Angst vor den großen wirtschaftlichen Einbußen scheinen die Einkäufer des LEHs inzwischen wieder nur auf das Geld fokussiert zu sein. Das verschlimmert die Situation für die Erzeuger noch weiter.“

Die große Kauflust in der Vorweihnachtszeit bleibt in diesem Jahr wohl auch eher aus: „Den Verbrauchern fehlt es an Enthusiasmus.“

Erneuter Lockdown in der Schweiz
Auch bei unseren südlichen Nachbarn steht vor Weihnachten noch ein Lockdown an. „Die Stimmung ist angespannt und teils unübersichtlich, da jeder Kanton andere Regeln definiert hat. Bisher wurde auf einen zweiten Lockdown verzichtet, volle Krankenhäuser und fehlendes Pflegepersonal sorgen jetzt wohl aber doch für einen Umschwung.“ Am Freitag wurde beschlossen, die Schweizer Bevölkerung ab morgen noch weiter einzuschränken. Voraussichtliches Ende des Lockdowns soll der 21. Januar sein.

Wie in Deutschland und anderen Ländern muss dort nun auch die Gastronomie flächendeckend schließen, nur Speisen zum Mitnehmen, Lieferdienste, Bewirtung von Hotelgästen und Kantinen bleiben erlaubt. Aus wirtschaftlicher Sicht sei vor allem der ausbleibende Wintertourismus ein Gesprächsthema.

„Ich glaube nicht an eine Öffnung der HORECA im Januar“
Der österreichische Obst- und Gemüsehandelt zeigt die gleichen Tendenzen wie der Rest von Europa: „Gewinner sind der LEH und dessen Lieferanten, Verlierer sind Großhändler, Gastrolieferanten und Gastronomen. Je nachdem wo auf diesem Spektrum man sich befindet, ist auch die Stimmung“, beschreibt ein Marktbeobachter.

„Mit dem Fortschreiten der Pandemie werden die Menschen müder, die Einschränkungen zehren an allen und es herrscht Unzufriedenheit über das Krisenmanagement der Regierung“, heißt es weiter. Auch die Befürchtung eines dritten Lockdowns hat sich inzwischen bewahrheitet. "Die Gastronomie soll eigentlich am 11. Januar wieder öffnen – da glaube ich nicht dran.“