In Frankreich ist erneut ein dort bislang nicht vorkommendes Tomatenvirus nachgewiesen worden. Wie das Landwirtschaftsministerium am vergangenen Mittwoch mitteilte, wurde in den Regionen Okzitanien und Provence-Alpes-Côte-d’Azur (PACA) erstmalig das „Tomato leaf curl New Delhi virus“ (ToLCNDV) gefunden.
Befallen waren demnach Zucchinipflanzen in Betrieben zur Saatgut- und Jungpflanzenproduktion sowie zur privaten Nutzung. Es seien Vorsichtsmassnahmen getroffen worden, um die Verbreitung des Virus durch Werkzeuge oder die Tabakmottenschildlaus zu verhindern. Die infizierten Pflanzen würden unter strengen Sicherheitsvorgaben und staatlicher Kontrolle vernichtet.
Dem Ministerium zufolge wird zudem untersucht, wie der Erreger, dessen Auftreten in der EU sich bisher auf Spanien, Italien, Portugal und Griechenland beschränkte, eingeschleppt wurde. In der nächsten Anbausaison würden ausserdem die Kontrollen verstärkt, um den Erfolg der Ausrottung sicherzustellen. Das ToLCNDV ist nach Ministeriumsangaben keine Gefahr für die menschliche Gesundheit, richtet aber Schäden in Zucchini-, Gurken- und Melonenkulturen an.
In Indien sei der Erreger auf Tomatenpflanzen extrem virulent. Erst zu Beginn des Jahres war in Frankreich das „Tomato Brown Rugose Fruit Virus“ (ToBRFV) nachgewiesen worden. Das Pariser Agrarressort hatte daraufhin Auflagen für die Erzeuger von Tomaten und Paprika erlassen, um die weitere Verbreitung zu erschweren. Im August hat auch die Europäische Kommission neue Vorschriften eingeführt, die einer Ausbreitung des Erregers entgegenwirken sollen.
Quelle: Schweizer Bauer