Vier Jahren nach dem Verhandlungsstart über neue Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und Mexiko sind die Gespräche nun zum Abschluss gekommen.
Der EU Komissar für Handel, Phil Hogan, und die mexikansiche Wirtschaftsministerin, Graciela Márquez Colín, haben sich in allen noch offenen Punkten geeinigt. Unter anderem ging es um den genauen Umfang der wechselseitigen Eröffnung öffentlicher Versorgungsmärkte. Da all diese Details inzwischen geklärt sind, kann das Abkommen beschlossen werden.
Wenn das Abkommen erst einmal unterzeichnet ist, wird es das bereits existierende Abkommen zwischen der EU und Mexiko ersetzen. Dieses war im Jahr 2000 in Kraft getreten, der Fokus des Abkommens lag jedoch vor allem auf Industriegütern.
"In letzter Zeit ist natürlich unsere oberste Priorität, das Coronavirus zu bekämpfen. Zeitgleich haben wir allerdings weiter an unserer Freihandelsabkommen Agenda gearbeitet, denn auch das ist weiterhin sehr wichtig", sagt Hogan. "Partnerschaften und Kooperationen werden eine sehr große Rolle spielen, wenn wir die Wirtschaft nach dieser Pandemie wieder aufbauen. Ich bin deswegen mit unserer Zusammenarbeit mit Mexiko sehr zufrieden. Wir teilen eine ähnliche Sicht auf die Dinge und unsere kontinuierliche Zusammenarbeit könnte nun endlich Früchte tragen. Das Abkommen ist ein klarer Beweis dafür, dass sich beide Seiten sehr für eine gute Partnerschaft stark machen. Wenn das Abkommen erstmal in Kraft getreten ist, wird es sowohl der EU als auch Mexiko dabei helfen, die Wirtschaft wieder aufzubauen und die Beschäftigung zu fördern."
Im Rahmen des neuen Freihandelsabkommens werden alle Güter, die zwischen Mexiko und der EU gehandelt werden, zollfrei sein. Laut der EU werden davon vor allem europäische Agrarprodukt-Exporte profitieren. Durch das Abkommen werden die Zölle beispielsweise von Käse herabgesetzt, vorher waren einige Käsesorten mit bis zu 20% Einfuhrzoll belegt. Auch die Zölle für Schokolade (derzeit bei bis zu 30%) und Nudeln (bis zu 20%) werden gesenkt.
Die mexikanischen Bananenproduzenten, die im letzten Jahr mehr als 65.000 Tonnen Bananen in die EU exportiert haben, werden sehr von der Herabsetzung der Zölle profitieren. Dadurch können sie besser mit Ekuador, Kolumbien, Costa Rica, Honduras und Guatemala konkurrieren. Das Abkommen legt auch Regeln zu einer nachhaltigen Entwicklung fest. Dazu gehört unter anderem die effiziente Implementierung des Pariser Klima-Abkommens.
Die Verhandlungsgespräche mit den USA pausieren derzeit, während die Gespräche mit Australien, Neuseeland und Chile zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr fortgesetzt werden sollen.
Quelle: gtreview.com