Werden verschiedene Gemüse- und Früchtesorten zusammen gelagert, so beeinflussen sie sich im Reifeprozess gegenseitig. Schuld daran ist Ethen, das von einigen pflanzlichen Lebensmitteln abgegeben wird und die Fruchtreife beschleunigt. Um eine übermässige Verschwendung an Lebensmitteln durch die beschleunigte Reifung zu verhindern, entwickeln Forschende der Empa und der ETH Zürich einen neuen Katalysator, der das Pflanzenhormon in Wasser und Kohlenstoff zersetzt. Dies berichtet Innovations Report.
Gelb bleiben die frisch gekauften Bananen im vollen Früchtekorb nie lang. Schon einige Tage später nehmen die Früchte eine braune Farbe an und werden eher weggeworfen als gegessen. Grund für diese beschleunigte Reifung ist der Stoff Ethen.
Ethen erregt schnellere Fruchtreifung
Durch seinen gasförmigen Aggregatzustand funktioniert Ethen nicht nur als Botenstoff innerhalb einer Frucht, sondern beeinflusst auch andere Früchte in der Nähe. So löst das Pflanzenhormon eine wahre Kettenreaktion aus, indem er in anderen Pflanzen und Früchten ebenfalls die Produktion von Ethen anregt.
Mehr Ethen bedeutet eine schnellere Reifung. Äpfel, die zum Beispiel besonders viel Ethen abgeben, sorgen dann bei Früchten wie Bananen, die besonders empfindlich auf den Stoff reagieren, zu einer vorzeitigen Reifung.
Früchte lassen sich weniger lange lagern – das führt nicht nur im Kühlschrank zu Hause zum unnötigen Wegwerfen, sondern auch in der Lieferkette vom Importeur über den Grosshandel bis zum Einzelhandel.
Ein Katalysator für eine verlangsamte Reifung
Um den Reifeprozess zu verlangsamen, muss Ethen von Früchten und Gemüse ferngehalten werden. Huizhang Guo und Mirko Lukovic, Forscher der Empa und der ETH Zürich, haben hierfür ein Konzept entwickelt, um das Ethen, das von Früchten und Gemüse abgegeben wird, zu zersetzen.
Als Grundlage dient eine «delignifizierte» Holzstruktur, die mit einem atomar verteilten Katalysator auf Platin-Basis ausgestattet wird. Holz besteht aus drei Grundstoffen: Zellulose, Hemizellulose und Lignin, der Bindestoff im Holz.
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Weitere Informationen:
Dr. Mirko Lukovic
Cellulose & Wood Materials
Tel. +41 58 765 4911
mirko.lukovic@empa.ch
Prof. Dr. Burgert Ingo
Cellulose & Wood Materials h
Tel. +41 58 765 4434
Ingo.Burgert@empa.ch