Die OGA / OGV Nordbaden eG in Bruchsal hat am Montag den ersten deutschen Spargel der diesjährigen Saison vermarktet. Ähnlich wie im Vorjahr traf das erste Edelgemüse aus beheiztem Anbau in der ersten Märzwoche ein. Vermarktet werden die frühen Partien ausschließlich an den spezialisierten Fachgroßhandel, bestätigt Hans Lehar, Geschäftsführer der OGA / OGV auf Nachfrage. Spargel aus unbeheizten Anbauflächen wird es je nach Witterungsverlauf bis Ende März - Anfang April geben, heißt es weiter. Entscheidend sind die Anzahl täglicher Sonnenscheinstunden in den nächsten Tagen, die zu einer Erwärmung der mit Folie abgedeckten Dämme sorgen.
Der erste Spargel aus beheiztem Anbau wird bereits auf Großmärkten und im Fachgroßhandel vermarktet. Je nach Qualität und Kaliber liegen die Großhandelspreise bei etwa 20 Euro/kg.
Kennzeichnungsvorgaben führen zur Wettbewerbsverzerrung und Ungleichbehandlung
Es handelt sich vorerst noch um geringe Mengen, so Hans Lehar. „Verfügbar sind verschiedene Qualitätsstufen, wobei der Anteil an Klasse I Ware dominiert. Für weitere Prognosen ist es aufgrund der unsicheren Wetterlage noch zu früh“. Regionalität sei nach wie vor ein wichtiges Einkaufsargument, gerade im Spargel- und Erdbeerbereich. „Allerdings dürfe dies nicht zu einer Diskriminierung von Anbauregionen oder Herkünften führen. Kundenvorgaben zu Verpackungs- und Kennzeichnungswünschen stoßen bei den Produzenten und Lieferanten inzwischen an die Grenzen des Machbaren. Bei ausländischer Ware findet man nirgendwo einen Hinweis auf eine bestimmte Anbauregion und dies wird auch nicht für erforderlich erachtet – deutsche Ware soll jedoch mit erheblichem finanziellen und logistischem Aufwand mit zusätzlichen Herkunftshinweisen wie z.B. das Bundesland oder die Anbauregion gekennzeichnet werden."
Hans Lehar, Geschäftsführer der OGA / OGV
Bei einem aus dem Lebensmitteleinzelhandel stammenden Glas Karottensalat aus biologischem Anbau findet man als Herkunftsangabe „EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft“. "Das heißt, Ware aus der ganzen Welt kann darin enthalten sein. Dies ist eine Ungleichbehandlung und Benachteiligung deutscher Produzenten mit erheblicher Kostenbelastung“ so Hans Lehar weiter.
Stößt beheizte Anbaufläche an ihre Grenzen?
Weiteres Steigerungspotenzial für den beheizten Spargel sieht Hans Lehar in naher Zukunft nicht. „Das Thema Spargel aus beheizten Flächen wird in der Öffentlichkeit aufgrund der derzeitigen Klimadebatte zum Teil auch kritisch gesehen. Die Frage ist immer, mit welcher Energie die Heizung betrieben wird, mittels Abwärme aus vorhandenen klimafreundlichen Anlagen oder durch fossile Brennstoffe. Insofern sehe ich für die nahe Zukunft kein weiteres Wachstum der beheizten Fläche. Aufgrund der häufig trüben Witterungssituation glaube ich auch nicht, dass im Januar und Februar beim Verbraucher schon nennenswerter Appetit auf Spargel vorhanden ist."
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