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Obstanbau und Trockenheit:

Diskussion über Bewässerung

Thüringens Obstbauern müssen sich für die Zukunft auf häufigere Trockenperioden einstellen. "Im Thüringer Becken und im mitteldeutschen Raum insgesamt wird es künftig ohne Zusatzbewässerung keinen Obstbau mehr geben", sagte Monika Möhler vom Landesamt für Landwirtschaft der Deutschen Presse-Agentur. Besonders in der Phase der Zellteilung nach der Blüte sowie in der Zeit, wenn die Früchte stark wachsen und reifen, sei eine ausreichende Wasserversorgung wichtig, um gute Erträge zu erzielen. Das gelte auch für die Anpflanzung junger Bäume, erklärte Möhler.

Die Auswirkungen längerer Trockenheit haben die hiesigen Obstbauern in den vergangenen Jahren deutlich zu spüren bekommen. 2019 sei das zweite Trockenjahr in Folge gewesen, berichtete Obstbauexperte Axel Swoboda vom Landesverband Gartenbau.

Defizit an Niederschlägen
Dadurch seien die Erträge nach dem bereits schwachen Vorjahr noch einmal eingebrochen. Bei Äpfeln fiel die Ernte seinen Angaben nach mit gut 25.600 Tonnen um ein Viertel geringer aus. Hinzu komme, dass die Qualität der Früchte - etwa hinsichtlich ihrer Größe - häufig zu wünschen übrig ließ. Noch höhere Einbußen gab es bei Sauerkirschen (minus 41 Prozent) und Pflaumen (minus 45 Prozent). Lediglich bei Süßkirschen sei die Ernte mit 2066 Tonnen zufriedenstellend ausgefallen.

Eine Prognose für 2020 wagt Swoboda angesichts vieler Unwägbarkeiten nicht. Fakt sei aber, dass das Defizit an Niederschlägen noch längst nicht ausgeglichen werden konnte. Laut Deutschem Wetterdienst gehörte der Landstrich vom Thüringer Becken bis zur Leipziger Tieflandsbucht 2019 bundesweit zu den trockensten - lokal kamen im gesamten Jahr nur etwa 350 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zustande. Das war weniger als die Hälfte des deutschlandweiten Durchschnitts.

Partielle Bewässerung
"Es gibt bisher nur partielle Bewässerung", erklärte Swoboda mit Blick auf die Thüringer Hauptanbaugebiete. Die finden sich auf der Fahner Höhe, in Kindelbrück, Mühlhausen und Mönchpfiffel sowie im Osten des Freistaats in Lumpzig und Schöngleina. Künftig sei damit zu rechnen, dass trockene Frühjahre die Regel würden, betonte der Fachmann. Damit dennoch genügend Wasser für die Bäume zur Verfügung stehe, werde "mit Hochdruck an verschiedenen Lösungen" gearbeitet. Dazu gehöre etwa, Regen in Rückhaltebecken zu speichern. Außerdem gebe es Gespräche mit Wasserversorgern hierzu.

Beim Thüringer Obstbautag in Erfurt sollten an diesem Donnerstag Ergebnisse aus jüngsten Bewässerungsversuchen vorgestellt werden. Laut Möhler sei es sinnvoll, die Bewässerung an der Entwicklung der Bäume und ihrer Früchte auszurichten. Dabei müsse die Verdunstung beachtet werden. Sie könne in den Plantagen durch den Einsatz von Mulch etwa aus Schafwolle oder Stroh verringert werden. Zudem habe sich gezeigt, dass es gerade in der Phase intensiven Fruchtwachstums besser sei, die Wassergaben auf weniger Male, dafür aber größere Einzelmengen zu verteilen. Dann sei die Verdunstung geringer.

Letztlich bedeutet die Bewässerung zusätzliche Kosten für die Obstbauern. Wenn Verbraucher weiterhin Nahrungsmittel aus der Region in guter Qualität wollten, müssten sie auch bereit sein, einen entsprechenden Preis zu zahlen, betonte Swoboda. Die Bemühungen, den Obstanbau in Thüringen zu erhalten, könnten sie unterstützen, indem sie beim Einkauf auf Obst aus der Region achteten. Die Thüringer Obstbauern selbst hätten sich von den Einbußen der vergangenen Jahren nicht abbringen lassen: "Bisher gibt es keinen Flächenrückgang."
Quelle: DPA

Erscheinungsdatum: