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Übersicht Weltmarkt Äpfel

In den meisten europäischen Ländern ist man mit der Ernte zufrieden. Polen stellt hierbei eine Ausnahme dar. Hier gingen der Ertrag um nicht weniger als 40% zurück. China, Südafrika und die USA blicken alle positiv auf die aktuelle Saison mit zufriedenstellenden Volumina. Die Exportoptionen variieren. Der Boykott Indiens für chinesische Äpfel dauert seit fast zwei Jahren an, und das russische Embargo wirkt sich immer noch auf den Weltmarkt aus. Nach Angaben von Exporteuren aus verschiedenen Ländern hat der Brexit in Bezug auf die Exporte nach Großbritannien bislang kaum etwas verändert.

Niederlande: breiter Absatz, aber keine schockierenden Mengen
Die Apfelpreise in Holland sind für die Jahreszeit stabil. Während in anderen Jahren nach dem Verkauf der ersten Früchte die Preise stark fielen, sehen wir dies in dieser Saison weniger. Am Ende wurden ordentliche Mengen gepflückt. Die letzte Ernte von Äpfeln hat sich nicht ausreichend gefärbt, aber insgesamt sieht die Qualität viel besser aus als im letzten Jahr. Ein Kernobsthändler weist darauf hin, dass es wichtig ist, dass die Erzeuger verkaufsbereit bleiben, damit der Markt nicht stagniert. In den Niederlanden konzentriert sich der Apfelverkauf zunehmend auf den Inlandsmarkt. Die Einzelhändler tendieren immer mehr zu festen Verträgen und sind nicht mehr an Lieferanten interessiert, die für wenig Geld für einen Tag Obst anbieten können. Die Wünsche des Einzelhandels werden von den Händlern jedoch als extrem empfunden. Äpfel der Klasse I reichen für Supermärkte oftmals nicht mehr aus. "Es muss alles perfekt aussehen, aber wir haben es mit einem Produkt von draußen zu tun, und das wird sicher gegen Ende der Saison schwieriger", so ein Erzeuger. Was den Export betrifft, nehmen alle Exportländer teil. Deutschland kauft ein stabiles Volumen, so auch Großbritannien, trotz der Brexit-Probleme, und Skandinavien hat auf dem Apfelmarkt eine etwas größere Bedeutung als in den Vorjahren. Ein Exporteur kritisiert den nationalistischen Ansatz in Märkten wie Deutschland, wo Vertriebszentren im Ruhrgebiet wohl Äpfel aus dem Bodenseeraum beziehen, jedoch nicht die niederländischen Äpfel.

Deutschland: Schlechte Ernte, verschiedene Investitionen
In Deutschland spricht man in fast allen Anbaugebieten von einer moderaten bis leicht unterdurchschnittlichen Ernte. Trotzdem steht noch genügend Volumen aus der heimischen Ernte zur Verfügung: Deutsche Elstar, Jonagold und Boskoop dominieren das Angebot, Tenroy, Braeburn und Cox Orange vervollständigen das Angebot. Auch Kanzi und die ersten Jonagored aus eigener Ernte können mit einer guten Nachfrage rechnen. Darüber hinaus werden kleinere Mengen aus den Niederlanden, Italien, Frankreich und Übersee gehandelt.

Derzeit gibt es einige interessante Entwicklungen in den deutschen Anbaugebieten. Die Bio-Fläche wird, vor allem am Bodensee und im norddeutschen Anbaugebiet Altes Land, stetig ausgebaut. Insbesondere die Sorten Colina und Deljonca, aber auch die relativ neue Sorte Natyra, gewinnen nach und nach an Bedeutung. Der Wellantapfel ist im konventionellen Anbau auf dem Vormarsch, insbesondere in Norddeutschland. "Dieser Apfel wird derzeit - entsprechend der steigenden Nachfrage - hauptsächlich im Alten Land großflächig angebaut. Preislich hält dieser Apfel das goldene Gleichgewicht zwischen bekannten Sorten wie Elstar und Clubäpfeln", so ein Norddeutscher Großhändler.

Österreich: Ernte läuft gut, Kaliber sind kleiner
In Österreich ist man mit der Ernte bislang nicht unzufrieden: Aufgrund des kalten Frührjahres und der anschließenden Hitzewelle liegt die Fruchtgröße der Äpfel überwiegend unter dem Durchschnitt pro Sorte. Dies gilt auch für die Hauptsorte Gala mit einem aktuellen Durchmesser von durchschnittlich 65-70 mm.

Der Absatz in Richtung Großhandel verläuft weiterhin erwartungsgemäß: Der Preis für Gala stieg von 0,61 Euro / kg auf 0,64 Euro / kg und liegt damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Der Golden Delicious legte gegenüber dem Vormonat um 19% zu und erreichte das höchste Preisniveau seit acht Monaten (0,57 Euro / kg). Kronprinz Rudolf liegt ca. 9% über dem Vorjahrespreisniveau. Idared und Jonagold wurden dagegen relativ billig gehandelt, um den Verkauf am Laufen zu halten.

Agrarmarkt Austria meldet derzeit ein Gesamtvolumen an Lageräpfeln (bio + konventionell) von 10.900 Tonnen. Zwei Drittel davon sind Jonagold, Golden Delicious und Idared, wobei davon ausgegangen wird, dass die letztgenannte Sorte vollständig ausverkauft sein wird bevor die neue Ernte startet.

Frankreich: guter Markt für Bio und Export
Der Markt für konventionelle Äpfel in Frankreich ist ruhig. Ein Großteil der dritten Ernte wird noch angeboten, was zu einem aggressiveren Angebot führt. Auf dem Bio-Markt ist das Bild positiver. Zu Beginn der Saison herrscht eine gute Dynamik, und dieser Markt wächst weiter. Auch französische Äpfel boomen im Export: Sowohl aus Asien als auch aus Europa besteht eine gute Nachfrage. Importeure aus dem Vereinigten Königreich scheinen sich nicht sonderlich für den Brexit zu interessieren und stehen immer noch für einen stabilen Absatzmarkt.

Italien: durchschnittliche Ernte
Das wichtigste Anbaugebiet für Äpfel ist das Val di Non (Trentino / Südtirol). Der Anbau erfolgt hier auf 200 bis 1000 Metern über dem Meeresspiegel. Die Ernte für die Saison 2019/2020 ist durchschnittlich, obwohl einige Erzeuger einen leichten Rückgang verzeichneten (10-15%). Dank der Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht hat die Sorte Fiji eine perfekte Farbe. Das Melinda-Konsortium, eine der wichtigsten und bekanntesten Marken, versucht, sein Sortiment durch die Einführung neuer Sorten zu differenzieren. Vor einigen Tagen präsentierte die Marke sechs neue Äpfel mit einer roten Schale. Eines davon hat auch rotes Fleisch. Die Namen der neuen Sorten lauten SweeTango, Tessa, Gradisca, Morgana, Galant, Isaaq und UEB6581.

Polen: niedrige Volumen und hohe Preise
Aufgrund des Frosts im Mai sind die polnischen Mengen um 40% gesunken. Darunter litten insbesondere die Sorten Idared, Ligol und Jonagored. Die Nachfrage ist zwischenzeitlich gleich geblieben, was zu höheren Preisen führt. Polnische Äpfel sind im Moment genauso teuer wie italienische und deshalb dreht sich alles um Qualität. Hierin schlägt Italien Polen immer noch, aber laut einem Erzeuger könnte sich dies innerhalb weniger Jahre ändern. Polen exportiert viele Äpfel nach Ägypten und Indien. Zusammen füllen diese Länder die Lücke, die das russische Embargo verursacht hat.

Vereinigte Staaten: Großes Angebot
Die amerikanische Ernte in diesem Jahr scheint größer zu sein als im letzten Jahr, obwohl es erhebliche Unterschiede zwischen den Sorten gibt. Die Inlandsnachfrage nach Äpfeln wächst und kommt derzeit hauptsächlich aus dem Einzelhandel. Auch die Exporte nehmen Fahrt auf, insbesondere nach Süd- und Mittelamerika, nach Asien und in den pazifischen Raum. Die Gesamtmengen am letztgenannten Bestimmungsort sind etwas niedriger als normal. Es ist wichtig, dass der Export gut startet. Wenn nicht, könnte der Markt mit einem Überangebot konfrontiert werden. Aufgrund des hohen Volumens sind die Preise um diese Zeit niedriger als in diesem Jahr.

China: begrenztes Volumen an Qualitätsäpfeln
Die neue Apfelsaison in China hat begonnen. In diesem Jahr gibt es eine große Ernte, aber die Qualität der Äpfel ist nicht immer gut. Infolgedessen ist das Volumen an Qualitätsäpfeln begrenzt. Der Preis dürfte in diesem Jahr niedrig bleiben, da das Volumen so groß ist. Im vergangenen Jahr war der Preis sehr hoch, da die Ernte stark beschädigt wurde und das Angebot begrenzt war. In diesem Jahr sieht es ganz anders aus.

Viel Ware wird auch nach Südostasien exportiert. Normalerweise wird auch nach Europa und Amerika exportiert, aber aufgrund der hohen Preise des letzten Jahres ist sehr wenig in diese Richtung gegangen. Die Exporteure hoffen, dass die Bedingungen in diesem Jahr besser werden, da die Preise viel niedriger sein werden als im Vorjahr. Das Importverbot der indischen Regierung für chinesische Äpfel besteht jetzt bereits seit fast zwei Jahren. Viele Exporteure hoffen auf eine rasche Aufhebung, da Indien ein wichtiger Exportmarkt für China war. Neben dem Verbot aus Indien hat Russland in diesem Jahr auch den Import von chinesischen Äpfeln verboten.

Südafrika: Positive Voraussichten
Es ist noch früh in der Saison. Am Kap ist die Blütezeit gerade beendet. In einigen Gebieten sieht die Saison bereits vielversprechend aus. An anderen Orten ist es etwas trockener, aber im Allgemeinen sind die Wetterbedingungen am Südwestkap in Ordnung.

Nächste Woche müssen sich die Erzeuger mit dem Phänomen des 'November-Drop' auseinandersetzen, bei dem ein Teil der Äpfel vom Baum fällt. Erst danach kann eine gute Schätzung der Gesamternte vorgenommen werden.

Die ersten südafrikanischen Äpfel werden im Dezember in der nördlichen Provinz Limpopo geerntet. Danach werden die Äpfel aus dem östlichen Teil der Provinz Free State folgen. Die Preise werden voraussichtlich gut sein. In Südafrika werden bereits seit einigen Monaten Äpfel aus Lagerbestand gegessen, aber diese Mengen sind nur ein Bruchteil dessen, was am Kap produziert wird.

Nächste Woche: Übersicht Weltmarkt Kakis