Die Klage mehrerer Bio-Obstbauern aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg sowie der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen die Bundesregierung wird am 31. Oktober vor dem Berliner Verwaltungsgericht verhandelt. Das teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit. Die Kammer rechne mit einem großen öffentlichen Interesse. Bio-Obstbauer Claus Blohm aus Guderhandviertel im Landkreis Stade und seine Mitstreiter werfen der Bundesregierung vor, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun. Extreme Dürre koste ihn einen Großteil seiner Apfelernte. Wetterphänomene wie starker Hagel und andauernde Trockenheit sind für Blohm direkte Folgen des Klimawandels.
"Der Frost ist nicht mehr da"
Sonnenbrand, Hagel und vor allem ein Schädling, der Apfelwickler, machen Blohm zu schaffen. "Die Schädlinge fühlen sich hier wohl, die haben ja auch im Winter keine Gegner mehr", sagte der Obstbauer dem NDR Fernsehen. "Der Frost ist nicht mehr da." Dafür macht er die Bundesregierung verantwortlich. Weil sie ihre Klimaschutz-Versprechen nicht einhalte, könne er 70 Prozent seiner Ernte nicht loswerden: die Winter zu warm, die Sommer zu heiß, die Äpfel unverkäuflich.
Blohm: Verfahren lohnt sich in jedem Fall
Sollte das Verwaltungsgericht die Sache anders bewerten als er, werde sich der Prozess trotzdem lohnen, sagte Blohm: "Ich habe einen Stein ins Rollen gebracht. Ich glaube, dass der die Leute zum Nachdenken bringt und die Regierung zum Handeln."
Quelle: NDR