Beerenfrüchte - allen voran Heidelbeeren - erleben die letzten Jahren einen 'Boom' in Deutschland. Parallel zum rasch wachsenden Konsum und zur stetigen Erweiterung der Anbaufläche steigt zwangsläufig der Bedarf an entsprechenden Verfahren in punkto Kühlung, Aufbereitung und Verpackung. Auch Mefus & Frisch hat diese Tendenz für sich erkannt: Der Warendorfer Meisterbetrieb in Sachen Kälte- und Klimatechnik lancierte dieses Jahr ein Durchströmlüftungsverfahren für sämtliches Beerenobst: "Das Potenzial ist erstaunlich", stellt Junior-Chef Thomas Frisch am Vorabend der ExpoSe zufrieden fest.
Thomas Frisch auf der diesjährigen Interaspa in Wenzendorf wo das Durchströmlüftungs- sowie verschiedene Spargelkühlverfahren ausgestellt wurden.
Die neuartige Anlage trocknet oder kühlt die Beerenfrüchte im Durchlaufverfahren, während die konditionierte Luft durch jede einzelne Kiste über das Produkt geführt wird. Eine schnelle und gleichmäßige Entfeuchtung des Beerenobstes soll dabei zu einer höheren Produktqualität führen. Denn schlussendlich kommt keine Feuchtigkeit an die Beeren und deren Verpackung heran, weswegen Schimmelbildung erheblich reduziert wird. Außerdem kann nun zu jeder Zeit geerntet werden, ohne Rücksichtnahme auf nasse Beeren durch Taubildung oder Niederschlag. Schließlich habe man beim Verpacken den Vorteil, dass das Produktgewicht exakt abgeschätzt werden kann, da das Gewicht vom Wasser bereits verdunstet ist.
Nasse Beeren (links) werden innerhalb kürzester Zeit getrocknet und runtergekühlt (rechts). Auf der ExpoSe wird das Familienunternehmen Mefus & Frisch GmbH die Anlage erneut demonstrieren.
Einsparung von Erntehelfern
In diesem Zeitalter des Personalmangels sorge das Verfahren durch eine erhöhte Effizienz und die punktgenaue Überwachung und Visualisierung auch für eine Einsparung von Erntehelfern. Denn durch den meist maschinellen Ablauf habe man - unabhängig von der jeweiligen Anbaufläche und Produktionsmenge - weniger Zeit- und somit Personalaufwand an den Beeren. "Das Verfahren wird bereits bei mehreren Erzeugerbetrieben in Deutschland eingesetzt und die ersten Rückmeldungen sind vielversprechend. Wir sehen also ein interessantes Potenzial am Markt, ebenfalls auf internationaler Ebene", erläutert Frisch.
Die Anlage wird kontinuierlich mittels Fernwartung überprüft. Störungen werden per Email übermittelt und frühzeitig erkannt, weswegen permanente Schäden am System möglichst vermieden werden.
Optional möglich sei ein automatisches Beschickungssystem um die Kisten von der Rollbahn auf das Förderband der Kälteanlage zu drücken. Eine weitere Option sei die Datenaufzeichnung und Temperaturauswertung über lange Zeiträume.
Für sämtliches Beerenobst geeignet
Die Anlage sei jederzeit einsetzbar und kann je nach Zustand der Beeren entfeuchten oder Schnellabkühlen. Die Luftfeuchtigkeit wird sowohl am Eintritt als auch am Austritt der Kälteanlage erfasst, während Lichtschranken die jeweilige Kiste vor dem Eingang erkennen. Die Nutzen des Verfahrens bieten einen klaren Vorteil für alle Beteiligten der Beerobstbranche, plädiert Frisch. "Die Anlage ist nicht nur für Heidelbeeren geeignet, sondern für alle Arten von Beerenfrüchten."
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Thomas Frisch
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