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Florian Steiner zur Eröffnung seines neuen Bio-Gewächshauses

"Der Trend hin zu Bio wird sich auch in der Zukunft fortsetzen"

In der vergangenen Woche fand die offizielle Eröffnung des neuen Bio-Glashauses der BIOhof Kirchweidach GmbH & Co KG statt (FreshPlaza berichtete). Mit dieser Erweiterung kann das Familienunternehmen um Josef Steiner nun auch das regionale Biosegment für Rewe und Penny abdecken. Sein Sohn Florian ist der Geschäftsleiter des Betriebes und stand uns im Voraus für einige Fragen zur Verfügung.

"Die Nachfrage nach geschmackvollem, regionalem Gemüse ist in den letzten Jahren stark gestiegen und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wird immer stärker ausgeprägt. Der Kunde möchte wieder mit gutem Gewissen in seine Tomate reinbeißen, wissen wo sie herkommt und wie sie produziert wurde. Mit unserer biologisch-nachhaltigen Produktionsweise und unseren gesunden Produkten liegen wir hier voll im Trend. Unsere Ware wird ausschließlich regional über REWE und Penny vermarktet, sodass wir im Raum Bayern bereits großen Anteil an der Warenversorgung mit hochwertigem Gemüse haben", erzählt Steiner über die Bedeutung von Regionalität und die Chancen, die sich dadurch für sein Unternehmen bieten.

"Biologische Produkte werden immer stärker nachgefragt. Ich denke das ist ein Trend, der sich auch in Zukunft fortsetzten wird. Leider hat das Vertrauen der Konsumenten in den letzten Jahren durch diverse Skandale auch Risse bekommen. Umso wichtiger ist es, einem anerkannten Verband wie Naturland anzugehören, bei dem Verbraucher auf eine natürliche Produktionsweise vertrauen können."

Nachhaltigkeit hört allerdings nicht beim Klimaschutz auf. Der soziale Stellenwert des Unternehmens für Kirchweidach und den Umkreis wurde auf der Eröffnungsveranstaltung immer wieder betont. Ebenso wie die Wertschätzung, die die Familie Steiner ihren gut 200 Mitarbeitern entgegenbringt. Ein Unterfangen, welches nicht immer einfach ist für die deutsche Obst- und Gemüsebranche: "Gemäß unserer Philosophie der Nachhaltigkeit nehmen Mitarbeiter bei uns einen zentralen Stellenwert ein. Wir bieten unseren Mitarbeitern bestmögliche Arbeitsbedingungen und legen viel Wert auf einen wertschätzenden Umgangston miteinander. Die Stimmung im Betrieb ist sehr gut, was sich bei diversen Betriebsfesten auch zeigt. Wir haben ein super Team und schaffen es trotz des derzeitigen Arbeitskräftemangels noch genug qualifiziertes Personal zu bekommen. Die Erhöhung des Mindestlohns betrifft uns weniger, da wir bereits vorher über Mindestlohn gezahlt haben. Mit der REWE Group haben wir zum Glück einen starken Partner an unserer Seite, der das Thema Nachhaltigkeit auch wirklich ernst meint und diesen Mehrwert zu schätzen weiß."

Bei aller Nachhaltigkeit darf aber auch der Geschmack nicht zu kurz kommen: "Der Geschmack und die Qualität der Früchte steht bei uns immer an erster Stelle. Wir wollen dem Kunden in Punkto Geschmack, Frische und Qualität einen echten Mehrwert liefern und uns dadurch vom Mitbewerb abheben. Dies gelingt uns Großteils sehr gut und das Feedback der Kunden ist durchwegs positiv."

Herausforderungen für den Anbau
Heutzutage gibt es aber auch noch andere Herausforderungen für den modernen Gemüsebau, neben Arbeitskraft spielen auch Klima und Krankheitsdruck eine Rolle. Florian Steiner versucht auch hier möglichst vorausschauend und pragmatisch mit den Umständen umzugehen: "Eine weitere Herausforderung sehe ich in Zukunft in den Wetterextremen – Trockenheit und Dürre sind ja in den letzten Jahren keine Seltenheit mehr. Bei uns wird das gesamte Regenwasser der Dachflächen in einem riesigen Wasserbecken gesammelt. Dies ermöglicht einen autarken Wasserhaushalt und ausreichen Gießwasser selbst in trockenen Zeiten. Die Gefahr von Krankheiten aus dem Ausland nimmt durch den globalen Handel auch immer mehr zu. Durch entsprechende Hygienevorkehrungen und ständiges Monitoring wollen wir dem bestmöglich vorbeugen."

Das gilt sowohl für die Mitarbeiter der Betriebe, wie auch Besucher: "Bei uns bekommt jeder Besucher einen Hygienemantel inklusive Überziehschuhe. Vor Betreten des Gewächshauses ist außerdem eine Hygieneschleuse zu passieren. Durch diese Maßnahmen können wir das Risiko auf ein Minimum reduzieren."

Faktor Regionalität
Regionalität und Bio-Produktion kommen im deutschen Handel immer mehr zusammen, das wurde bei der Eröffnungsfeier von vielen Rednern betont. Auch in Zukunft soll das ein wichtiger Faktor in der Vermarktung des Gemüses vom BIOhof Kirchweidach bleiben. "Wir wollen die Wertschätzung bestmöglich in der Region behalten. Deshalb arbeiten wir hauptsächlich mit regionalen Lieferanten und Dienstleistern zusammen. So erreichen wir, dass etwa 90 % der gesamten Wertschöpfung in der Region bleibt. Wir wollen, dass unsere Ware innerhalb der Region bleibt. Das strategische Wachstum wird mit unserem Partner REWE abgestimmt, der die Marktsituation und die nachgefragten Artikel besser kennt als wir."

Aufklärungsarbeit am Standort
Die Zustimmung, mit denen die Bewohner der Region der Familie Steiner in der Vergangenheit entgegen gekommen ist, ist beeindruckend. Die Laudatoren schrieben dies der charmanten Art der Steiners zu, aber auch der Aufklärungsarbeit die geleistet wird: Auf den Führungen die der Betrieb anbietet können jährlich 10.000 Besucher mehr über den modernen Gemüseanbau lernen. "Für uns ist Transparenz sehr wichtig. Deshalb gewähren wir im Zuge der Betriebsführungen einen ehrlichen Einblick in unsere Produktionsweise. Durch diese Offenheit haben wir bereits einen großen Bekanntheitsgrat in der Region erlangt. Es kommen auch viele kritische Besucher, die sich nicht vorstellen können, wie sich Nachhaltigkeit mit so einem riesigen Gewächshaus vereinbaren lässt. Doch vor allem diese sind nach den Besichtigungen immer restlos begeistert. Das macht uns richtig stolz und bestätigt unseren eingeschlagenen Weg."

Für weitere Informationen:
Florian Steiner, Geschäftsleitung
BIOhof Kirchweidach GmbH & Co KG
Glocken 3
84558 Kirchweidach
Telefon: 08623 9878370
E-Mail: [email protected]
Web: www.biohof-kirchweidach.de