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Fotoreport European Packaging Forum

"Verbraucher möchten für eine umweltfreundliche Verpackung nicht draufzahlen"

Letzte Woche fand in Düsseldorf das erste European Packaging Forum statt. Viele Besucher aus Deutschland und Europa reisten an um sich über die aktuelle Situation am Markt und auch mögliche Entwicklungen für die Zukunft zu informieren.

In vielen Vorträgen wurde die Basis gelegt für den Umgang mit Verpackungen im Handel: Wie ist der Stand, was ist zu beachten, gerade in Bezug auf das Verpackungsgesetz? Warum brauchen wir Verpackungen, und welche Vorteile haben sie? Kann man die Verpackung auch einfach weg lassen? Welche Alternativen zu Plastik und Papier gibt es? Und wie werden bestimmte Ideen im Handel bereits umgesetzt? Alle diese Fragen wurden während der Veranstaltung geklärt. Auch wenn es letztendlich keinen 'Masterplan' gab, war die Stimmung am Ende des Tages gut und die Position des deutschen Handels zusammengefasst: So viel Verpackung wie nötig, so wenig wie möglich.

Hier finden Sie den vollständigen Fotobericht. 

Nachhaltige Verpackungen. So tickt der Verbraucher.
Mit einem Publikum bestehend aus Verpackern, Händlern und Maschinenherstellern war es notwendig auch die Seite der Verbraucher zu beleuchten. Dr. Ralf Mayer de Groot von Mayer de Groot Marketing-Research and Consult GmbH, stellte sich die Frage: Was wollen die Verbraucher eigentlich, wenn es um Verpackungen geht? Dafür zog er bewusste und unbewusste Entscheidungskriterien in Betracht. Laut Mayer de Groot seien die wichtigsten Merkmale einer Beeren-Verpackung für die Befragten eine Schutzfunktion (gegen Verschmutzung und Schaden), die Sichtbarkeit der Früchte und die Lagerfähigkeit bzw. Haltbarkeit in der Verpackung.


Dr. Ralf Mayer de Groot

'Klimakriterien' seien weniger wichtig und es gebe einen Konflikt der Vorlieben bei der Verpackung. "In der theoretischen Befragung wurde der Umweltfreundlichkeit viel Wert zugeschrieben, in der Praxis war sie jedoch weniger wichtig."

Auch der Preis sei hierfür mitverantwortlich. Während in einer Auswahl ohne gelistete Preise eine Verpackungskombination aus Holzschliffschale und Flowpack am beliebtesten war, wurde in Anbetracht des Preises aber doch meist eine Verpackung aus PET bevorzugt. "Viele Verbraucher möchten für eine umweltfreundliche Verpackung nicht draufzahlen."

Hier finden Sie den vollständigen Fotobericht. 

Das Auge kauft mit
Nun ist es mit der Frage, welche generelle Art der Verpackung der Verbraucher wählt, jedoch noch nicht getan. Das erklärt Alessandro Ferraresso, Account Manager der THINKERSOUP: "Früher wurde dem Aussehen der Verpackung nicht so viel Wert zugeschrieben. Heute ist es unser Ziel durch Verpackung zu kommunizieren, aber auch über die Verpackung zu kommunizieren." 


Alessandro Ferraresso

Die perfekte Verpackung habe für ihn drei Hauptmerkmale:

  • rational (sie muss praktisch und funktional sein, es bedarf effizienter Materialnutzung)
  • responsible (die Verpackung muss nachhaltig sein und Kommunikation über das Produkt und sich selbst ermöglichen)
  • fresh (die Verpackung sollte visuell ansprechend und ehrlich sein)

"Verpackungen sind äußerst wichtig und die Kommunikation über sie ist die Zukunft", so Ferraresso. "Man kann mit verschiedenen Stufen von Informationen arbeiten, von der reinen pragmatischen Verpackung bis hin zu einem Internetauftritt des Produktes, über den Verbraucher sich weiter informieren können. Durch die Nutzung von Social Media können Kinder und Jugendliche involviert werden - die Eltern werden nicht mehr als Informationsquelle gebraucht." Das Ziel sei es, so alle Teile der Gesellschaft in den Diskurs mit einzubeziehen: "Nur so können alle mithelfen einen Unterschied zu machen."

Hier finden Sie den vollständigen Fotobericht. 

Verpackungslösungen am POS
Ulrich Budnik, der Geschäftsführer von Rewe Homberg & Budnik, war beim Forum vertreten um Rede und Antwort zu seinen Erfahrungen in seinen zwei Filialen in Dortmund zu stehen. Zunächst betonte er die Unterschiede der Erwartungen, die Verbraucher verschiedener Einkommensklassen an den Lebensmitteleinzelhandel haben. In einkommensstärkeren Gebieten sei die Emotionalisierung des LEHs ein wichtiger Faktor. In seiner neu renovierten Filiale bietet er beispielsweise Tastings und kann so Eintrittsgelder generieren. Die Obst- und Gemüseabteilung sei das Aushängeschild eines Supermarktes: "Die kaufkräftige Kundenschicht achtet mehr auf die Verbindung zum Erzeuger und zum Markt."

Die Konsumenten haben das Bedürfnis, sich das beste Stück Obst oder Gemüse auszusuchen, erzählt er. Dadurch habe er viele Lebensmittel am Ende des Tages entsorgen müssen. Ein Problem für das er eine Lösung fand: "Wir haben inzwischen in einem der Märkte eine Bedientheke für empfindliches Obst und Gemüse. Dort werden beispielsweise Pilze und Steinobst in Papiertüten und Pfandbeuteln von unseren Mitarbeitern direkt für die Kunden verpackt. Die Umsätze in diesem Segment steigen langsam und die Abfälle sind maßgeblich reduziert."

Abschließend betont er, dass er nicht die frische Obst- und Gemüsebranche als größten Übeltäter in der Verpackungsflut sieht: "Wir müssen natürlich auch etwas ändern, ich sehe das größere Problem allerdings bei anderen Lebensmitteln und vor allem bei der Kosmetik."

Hier finden Sie den vollständigen Fotobericht.