Reine Familienunternehmen sind im heutigen Handelsgeschehen immer rarer gesät. Und die Kombination aus klassischem Gemüsebau, Direktvermarktung am Großmarkt und einem Einzelhandel findet man überhaupt kaum. Nach der Gründung eines Facheinzelhandels im Nürnberger Stadtzentrum 2017 deckt die Familie Kretschmann fast alle Stufen der Lieferkette ab, erzählt Tochter Birgit Kretschmann. Und nicht ohne Erfolg.
Momentan befindet der Frischehandel sich in einer Übergangsphase: heimisches Frühlingsgemüse kommt sukzessive auf den Markt, Fruchtexoten aus Südeuropa sowie Übersee runden das Angebot ab. „Aktuell biete ich hier im Einzelhandel Fashion-Wassermelonen aus Spanien aber auch Charentais-Melonen aus Frankreich an. Der Konsum ist natürlich stark vom Wetter abhängig. Wenn die Sonne scheint verkaufen sich die Melonen rasch. Derzeit sind die Früchte natürlich noch relativ hochpreisig, sobald aber die Temperatur steigt geht der Durchschnittspreis wöchentlich runter“, so Frau Kretschmann.
Zwei Spezialitäten aus dem aktuellen Produktangebot: Links die Fashion-Melonen aus Spanien, rechts die fränkischen Pimentos de Padron, welche völlig unbehandelt (Bioqualität) sind.
An drei Stufen der Lieferkette im Einsatz
Markenzeichen des vor zwei Jahren gegründeten Einzelhandels sei aber die regionale Warenpalette, welche möglichst vom elterlichen Gemüsebaubetrieb bezogen wird. „Was aus dem Knoblauchsland erhältlich ist, wird entweder am Stand meiner Eltern am hiesigen Großmarkt oder hier im Laden vermarktet. Auch mein Bruder ist mit im Betrieb, er befasst sich hauptsächlich mit dem Anbau“, erläutert Kretschmann. Das Sortiment der Eigenproduktion umfasst vorrangig Schnittkräuter, Salate, aber auch Kartoffeln, Koch- und Wurzelgemüse. Nach Weihnachten gehen die Nürnberger Vermarkter klassischerweise in die Winterpause, vergangene Woche hat das Großmarktgeschäft – im Zuge des frühen Saisonsauftakts im Knoblauchsland – auch für die Eltern Kretschmann wieder angefangen.
Impressionen aus dem elterlichen Gemüsebaubetrieb im Knoblauchsland
Fränkische Pimentos de Padron
Das Knoblauchsland gehört nicht nur mengenmäßig zu den bedeutendsten Anbaugebieten Deutschland, denn auch in Sachen Sortenvielfalt verzeichnen die dortigen Gemüseproduzenten eine große Innovationskraft. Die Erzeugnisse aus den regionalen Gewächshausanlagen werden zum großen Teil im regionalen Groß- und Einzelhandel angeboten, sowie auch bei der Familie Kretschmann. „Neu dieses Jahr sind dreifarbige Salate im Topf, runde Auberginen und die Bratpaprikas oder fränkische Pimentos de Padron, welche wir von Scherzer Gemüse zukaufen. Diese Paprikazüchtung hatten wir zuvor schon aus Italien oder Spanien: Die regionale Produktion und der Verzicht auf lange Lieferwege kommt der Frische natürlich zu gute. Klar muss man den Leuten diese regionale Ware auch aktiv zeigen, unter Vegetariern steigt das Interesse aber schon rasch“, schließt Kretschmann ab.
Weitere Informationen:
Kretschmann Obst und Gemüse
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