„Auch wenn es laut Deutschem Wetterdienst im Winter 2018/19 in Niedersachsen mehr geregnet hat, so bedeutet die ebenfalls gestiegene Anzahl der Sonnenstunden, dass dieser Niederschlag genauso schnell wieder verdunstet ist. Das aus dem Trockensommer bestehende Regendefizit ist damit noch nicht ausgeglichen. Ab 50 Zentimeter Tiefe sind die Böden in einigen Regionen komplett trocken“, erklärt Werner Bosse, Referent für pflanzliche Produkte beim Landvolk Niedersachsen.
Niedersachsens Durchschnittstemperatur im Winter betrug 4,1 Grad gegenüber 1,2 Grad im langjährigen Mittel. Nur in Bremen war es mit 4,5 Grad wärmer, Bayern hingegen war das kälteste Bundesland mit 1,2 Grad Durchschnittstemperatur. Aber nicht nur der Niederschlag in Niedersachsen erhöhte sich von 177 Liter pro Quadratmeter (l/qm) auf 190 l/qm, sondern auch die Anzahl der Sonnenstunden stieg von 135 auf 185. „Mehr Sonnenstunden bedeuten mehr Verdunstung. Für die Landwirtschaft ist es wichtig, wie tief das Wasser verfügbar ist. Pflanzen brauchen Wasser, das nicht gleich wieder verdunstet, sondern von den Pflanzen zum Wachstum genutzt werden kann“, beschreibt Bosse die klimatische Wasserbilanz. Sie ergibt sich aus der Differenz von Regenmenge und Verdunstung. Selbst der Schnee im Harz sei durch Sonneneinstrahlung zum Teil verdunstet. „Besser wäre es, wenn er durch Regen getaut wäre“, stellt Bosse heraus.
Zur Frühjahrsbestellung fahren die Landwirte jetzt auf ihre Felder, um zu düngen, den Boden vorzubereiten und die Frühjahrsaussaat vorzunehmen. Zunächst werden Sommergerste und Hafer gesät, dann folgen die empfindlicheren Hackfrüchte wie Kartoffeln und Zuckerrübe sowie schließlich der Mais.
Quelle: Landvolk Niedersachsen