Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Fotoreportage Fruit Logistica 2019

Nachhaltigkeit ist das Schlüsselwort des heutigen Frischehandels

Zahlreiche deutschsprachige Mitglieder der Obst- und Gemüsebranche zogen auch dieses zum Heimspiel nach Berlin. Mit über 350 anwesenden Firmen aus dem D-A-CH-Bereich, von insgesamt 3200 Ausstellern, waren sie in der Berliner Messe besonders gut vertreten. Vor allem am ersten Messetag war es in den „deutschen“ Hallen 20 und 21 sehr belebt. Am zweiten Tag ging die Besucherzahl laut einigen Ausstellern leicht zurück, obwohl sie immerhin zufriedenstellend war. Der Freitag war - wie auch in vergangenen Jahren - relativ ruhig, vor allem am Nachmittag. Diejenige die erstmalig in Berlin präsent waren, zeigten sich nach drei hektischen Messetagen besonders zufrieden. Sie betonen einstimmig, dass die Fruit Logistica - trotz des stetigen Aufstiegs der Fruit Attraction und übriger Messen im Ausland - immer noch 'das Schaufenster' sei, um ein neues Produkt für den Obst und Gemüsesektor erfolgreich zu lancieren.

Deutschland: Nachhaltigkeit ist das Schlüsselwort
Die deutschsprachigen Aussteller hatten in diesem Jahr eindeutig das gleiche Thema aufgegriffen, nämlich Nachhaltigkeit. Gerade bei der Produktverpackung sei dies ein bedeutender Faktor, der nach Meinung vieler auch in den nächsten Jahren besonders wichtig sein wird. Aufgrund des neuen Verpackungsgesetzes, das kürzlich in Kraft getreten ist, wird vom Handel gefordert, aktiv gegen Umweltverschmutzung vorzugehen und den Einsatz von Plastik möglichst zu vermeiden. Das Ergebnis ist vorerst eine Vielzahl experimenteller und hybrider Alternativen zu bestehenden Verpackungen, die den Markt derzeit überfluten. Beispiele sind unter anderem Zellulose, kompostierbarer Kunststoff, Mehrweglösungen oder Hybrid-Verpackungen mit Luftlöchern oder Teilen aus wiederverwendbaren Materialen, um den Kunststoffverbrauch zu minimieren.

Nach dem Boom des vergangenen Jahres scheint die Aufmerksamkeit für Papier und (Wellpappe) Karton jedoch an Aufmerksamkeit verloren zu haben, obwohl dieses Segment auch bei dieser Auflage der Fruit Logistica mit interessanten Neuheiten erweitert wurde. Für die Maschinenlieferanten bietet die derzeitige Entwicklung eine gute Möglichkeit, bestehende Linien so anzupassen, dass sie auch für nachhaltige Verpackungen eingesetzt werden können.

Anbau und Handel: Sind die guten Zeiten endgültig vorbei?
Auf der anderen Seite scheint die Stimmung der Erzeuger und Händler etwas weniger positiv zu sein. Schließlich wurde Europa im vergangenen Jahr mehrmals durch heftige Stürme erschüttert, die sich mit längeren Dürreperioden und außergewöhnlich hohen Temperaturen abwechselten. Diese Wetterextreme hatten offensichtlich einen großen Einfluss auf die verfügbaren Volumina und die Preisgestaltung innerhalb des Handels. In den letzten Monaten hatten die Erzeuger und Händler in den Bereichen Kartoffeln und Zwiebeln, sowie bei Freilandprodukten, mit Ernteausfällen und Qualitätsproblemen zu kämpfen.

Auch die Stimmung unter den Importeuren hat sich nach einigen hervorragenden Jahren etwas verändert. Bei Beerenobst, Tafeltrauben, aber auch bei Zitrusfrüchten, Mangos und Avocados scheint es ein strukturelles Überangebot zu geben, da die Erzeuger in den überseeischen Anbaugebieten in den letzten Jahren weiter expandiert haben. Dies hat dazu geführt, dass die Ware am europäischen Markt kaum abgesetzt werden kann und auf alternativen Absatzmärkten (z. B. dem Nahen Osten) auch nicht voll und ganz gebraucht wird. Importeure sehen diese Entwicklung als eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre.

Übrige Trends: Regionalität und Produktdarstellung
Neben der Nachhaltigkeit und den besorgniserregenden Entwicklungen im Handel sind derzeit noch einige Trends zu beobachten. Regionalität ist beispielsweise nach wie vor ein wichtiges Thema im deutschsprachigen Obst- und Gemüsehandel. Der Markt wird durchgehend durch einen starken Bedarf an lokalen Produkten und eine Vielzahl an entsprechenden Kampagnen im Einzelhandel gekennzeichnet, um diese Tendenz weiterhin zu fördern. Klassischerweise sind viele Regionen mit einem Gemeinschaftsstand mit mehreren lokalen Unternehmen auf der Fruit Logistica vertreten, z.B. der bayerische Kartoffelsektor und die führenden Obstunternehmen aus dem norddeutschen Raum Altes Land.

Neben den bestehenden Regiomarken nutzte die österreichische Region Steiermark die Gelegenheit, um eine neue lokale Apfelmarke Red Hills Apples zu lancieren. Auch die genossenschaftliche Initiative Die Frischen aus dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet Venlo hat diese Tendenz für sich erkannt und präsentierte erstmalig eine neue Produktdarstellung in Form eines Displays für den Einzelhandel.