Mit Top-Seal nachhaltiger verpacken

Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren werden mit sehr viel Präzision über das Fließband geleitet. Etwas später werden Schälchen mit drei abgetrennten Segmenten per Hand mit Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren gefüllt. Seit der Eröffnung der neuen FruitMasters Verpackungsstation hatten die Maschinen keine einzige Pause. Zwischen Januar und Mai wurde 52% mehr Obst verpackt als zur gleichen Zeit im Jahr davor.

Der Prozess für die Erneuerung der Verpackungsstation begann im Mai 2017, als die ersten Pläne ausgearbeitet wurden und ein Inventar der verschiedenen Maschinen durchgeführt wurde. Nach einer Zeit der Überlegung kam man zu einer Entscheidung: Die Investition in eine Top-Seal-Maschine, unter anderem, wurde beschlossen. "Wir haben uns gut informiert, und besonders in Großbritannien wird diese Art der Verpackung für Beeren oft genutzt", sagt Dick Heijmans, Projektmanager.

Im niederländischen Einzelhandel war vor zwei Jahren ein Schälchen mit Deckel noch die beliebteste Verpackungsform. Das änderte sich, als die Supermarktketten auf Top-Seal umstellten und der Markt folgte. "Ein paar Supermärkte wollen noch Schälchen mit Deckel aber Top-Seal wird der Standard werden", sagt Dick weiter. Top-Seal hat logistische Vorteile und spart Verpackungsmaterial. "Die Schälchen und das wiederverschließbare Top-Seal bestehen aus dem gleichen Material, das macht Recycling einfacher", sagt Freek Versteeg, Manager Operations. "Normalerweise sind die Schälchen und der Deckel aus unterschiedlichen Materialien."

Freek und Dick erwarten, dass Top-Seal die meist genutzte Verpackungsart wird. Diese Verpackung ist außerdem effizient für online-Verkäufe. "Beispielsweise haben wir gehört, dass sich die Deckel der Schalen während des Transportes lösen können. Das passiert nicht mit einem Top-Seal", erklärt Dick. Daher folgt der niederländische Markt dem britischen, wo Top-Seal schon voll integriert ist.

Ein weiterer neuer Trend aus den britischen Supermärkten ist vorbedruckte Folie. Mit der wachsenden Beliebtheit in Europa, hat FruitMasters bereits in eine Packlinie investiert, die auch Labelinformationen direkt auf die Folie drucken kann. Neben dem niederländischen Markt exportiert FruitMasters auch an den britischen Markt und in viele andere Länder innerhalb und außerhalb von Europa.

Die Auswahl der Verpackungen ist groß. Normale Schälchen, Shaker, Eimer, Verpackungen mit zwei oder drei Abteilungen und Verpackungen zum abbrechen sind nur einige wenige der Optionen. Die Kunden wollen sich mit der Verpackung von der Masse absetzen. Um alle diese Formen gut handeln zu können gibt es Standardgrößen. Zusätzlich kann die Maschine auf unterschiedliche Formen angepasst werden. Gut 55% aller Beeren wird in Plastik verpackt, sodass das Schälchen ganz aus recyceltem Plastik hergestellt wird. Die verbliebenen 45% werden in Zellstoff-Schalen verpackt. "Das ist ein ganz anderer Markt", sagt Dick. Die Beeren mit dem Label Prestige, unter anderem, werden weiter in den natürlichen Schalen verpackt.

Sieben neue Linien wurden in der neuen Halle aufgebaut. Fünf dieser sind mit Vorrichtungen, welche die Schalen versiegeln können. Zudem wurde eine neue Waage gekauft. In der ersten Woche dieses Jahres wurde die Verpackungsstation auseinander gebaut. In Woche 3 wurden die Linien wieder aufgebaut. Die Halle durchlief in der zweiten Woche eine Verwandlung. Ein neuer Boden wurde verlegt und LED-Beleuchtung aufgehängt. "Das war eine Herausforderung für den technischen Service und die Lieferanten", meint Dick stolz. Die Mitarbeiter wurden zur Nutzung der neuen Maschinen geschult. "Wissen wird immer wichtiger und deswegen haben wir in unsere Mitarbeiter investiert, damit sie wissen was im Falle eines Ausfalls zu tun ist", meint Freek.

Zum Beginn der niederländischen Erdbeersaison wurden die Maschinen in Betrieb genommen. Der Markt für Beeren ist solide. "Die Nachfrage wächst auch ständig", sagt Freek. Heidelbeeren insbesondere sind beliebt. Das zeigt sich auch in den Zahlen der neuen Halle. Zwischen Januar und Mai wurden 52% mehr Obst bei FruitMasters verpackt als zur gleichen Zeit im Jahr zuvor. "Diesen Höhepunkt haben wir zuvor nicht gesehen, es gibt im allgemeinen mehr Nachfrage nach größeren Volumen", sagt Freek. Während der Beerenmarkt eher launisch ist mit Höhen und Tiefen in der Vergangenheit, sieht Freek jetzt, dass sich die Kurve ausebnet und der Markt stabiler wird.

Der Maschinenpark für FruitMasters ist noch nicht der größte in Europa, aber das sollte er auch nie sein. Eine zu große Kapazität kostet nur Geld. "Wenn man insgesamt weniger pro Stunde verpackt hat aber einen stabileren Prozess hat, ist es profitabler", sagt Dick. "Es gibt natürlich Platz für Wachstum", fügt Freek hinzu. Beispielsweise arbeiten sie gerade mit zwei Schichten, was aber auch leicht auf drei Schichten erhöht werden könnte.

Trotz der Möglichkeiten zur Expansion die mit der neuen Verpackungsstation einhergehen, sind die Grenzen schon in Sicht. "Die Verkäufe haben ein Wachstum gezeigt aber das war jetzt noch deutlicher zu erkennen als erwartet", sagt Freek. Daher wird auch noch eine Top-Seal-Maschine für Heidelbeeren in der Station eingebaut.

Fruit Masters

Freek Versteeg