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Jeder 10. deutsche Hof macht Bio

Bio-Umsatz knackt 10 Mrd Euro Marke

„2017 stellten jeden Tag durchschnittlich fünf Bauern eine Landwirtschaftsfläche von etwa 500 Fußballfeldern auf Bio um“, kommentiert Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz der Bio-Branche zum Start der BIOFACH das starke Bio-Interesse der deutschen Landwirte.

„Bio bietet für immer mehr Landwirte eine wichtige Perspektive, um ihrem Hof eine Zukunft zu geben“, sagt Röhrig mit Blick auf die starke Umstellungsdynamik in 2017. Nach aktuellen BÖLW-Schätzungen legte die heimische Öko-Fläche in 2017 um 124.647 ha (10 %) auf insgesamt 1.375.967 ha zu – 8,2 % der gesamten Landwirtschaftsfläche bewirtschaften damit Deutschlands Bio-Bauern. Mehr als jeder 10. Hof (10,9 %) macht Bio. Insgesamt 29.174 bzw. 2.042 mehr Betriebe als im Vorjahr bewirtschaften ihren Hof ökologisch. Gleichzeitig mussten in Deutschland weiterhin zu viele Betriebe ihre Türen für immer schließen – allein 2017 sank die Zahl aller Höfe um etwa 7.600 auf 267.800 Betriebe.

„2017 wurden mit Bio erstmals über 10 Mrd. € umgesetzt“, kommentiert Peter Röhrig das starke Umsatzwachstum des deutschen Bio-Marktes. „Immer mehr Kunden kaufen immer mehr Bio. Denn immer mehr Menschen wollen heimische Bauern, Klima und Artenvielfalt, artgerechte Tierhaltung und die Gesundheit ihrer Familien und der Umwelt stärken.“ Nach der Berechnung des „Arbeitskreises Biomarkt“ wurden mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken ein Umsatzplus von 5,9 % und ein Marktvolumen von insgesamt 10,04 Mrd. € (2016: 9,48 Mrd. €) erreicht.

Der Naturkostfachhandel konnte seinen Umsatz um 2,2 % steigern, erwirtschaftete 2,91 Mrd. € (inkl. Non-Food: 3,29 Mrd. €) und stellte 2017 einen Anteil am Bio-Markt von 29 %.

Die Umsätze im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) stiegen mit 8,8 % überdurchschnittlich stark auf einen Bio-Umsatz von 5,93 Mrd. € an. Der LEH erreichte 2017 damit einen Anteil am Bio-Markt von 59 %. Bei vielen Produkten holten insbesondere die Discounter auf, die zuletzt ihre Bio-Sortimente deutlich verbreiterten.

Der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein appellierte an die Bundesregierung, das große Potential für Bio vom Acker bis zum Teller für einen nachhaltigen Umbau von Ernährung und Landwirtschaft zu nutzen: „Die positive Bio-Entwicklung zeigt, dass der politische Rückhalt im Bund und in vielen Bundesländern wirkt. Denn in den vergangenen Jahren konnten mehr Bauern auf Bio umstellen. Davon profitieren die Landwirte, Umwelt und Kunden. Für die nächsten Monate ist es wichtig, dass Bund, Länder und EU das neue Bio-Recht sinnvoll ausgestalten. Wichtig ist auch, mehr Geld für Forschung und Entwicklung bereitzustellen, für verlässliche Honorierung der Umweltleistungen zu sorgen und so die Absatzentwicklung heimischer Bio-Produkte voranzubringen. Damit der Umbau gelingt, muss die gesamte Bundesregierung zupacken. Denn viele Ressorts bestimmen gemeinsam, wie Landwirtschaft, Handel und Ernährung in Zukunft gestaltet werden.“ Mit der ‚Zukunftsstrategie Ökolandbau‘ (ZöL) könne die Bundesregierung hier, bei konsequenter Umsetzung, wichtige erste Impulse setzen. Gut sei auch, dass im Koalitionsvertrag mit 2030 ein konkretes Datum für das Ziel von 20 % Bio-Flächen gesetzt wurde.

Wichtig ist, Bio für eine bessere und gesündere Ernährung in der Außerhausverpflegung zu nutzen, wie Kopenhagen es vormacht. Die Verabredung des Koalitionsvertrags mehr in Schulen zu investieren, muss genutzt werden, um mit Schulküchen und -Gärten in jeder Schule eine bessere Ernährungsbildung zu ermöglichen.“

Löwenstein weiter: „Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik muss darauf ausgerichtet werden, mit den Steuergeldern stärker die Bauern zu unterstützen, die Umwelt, Tiere, Gewässer, Artenvielfalt und Klima schützen. Bio-Bauern zeigen seit vielen Jahren in Deutschland und weltweit4 wie Ökolandbau nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch erfolgreich ist.“

Die Bundesregierung sei auch gefordert, eine verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung für Fleisch analog zur Eierkennzeichnung einzuführen. Insgesamt müsse Politik für kohärente Regeln für die Land- und Ernährungswirtschaft sorgen, die auf die nachhaltigsten Betriebe zugeschnitten sind – anstatt, wie das derzeit etwa beim Düngerecht passiert, Bio-Betriebe zu benachteiligen und damit ausgerechnet diejenigen, die zur Problemlösung beitragen.“

Quelle: BÖLW
Erscheinungsdatum: