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Brandenburg:

Frostiges Frühjahr beschert Erdbeerbauern einen schweren Start in die Erdbeer-Saison

Auf Einladung des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg wird Agrarstaatssekretärin Carolin Schilde am kommenden Dienstag (24. Mai) den Erdbeer- und Spargelhof Gut Herrenhölzer, Mönich & Streit GbR, in Bensdorf besuchen. Alljährlich suchen sich Brandenburgs Berufsgärtner prominente Unterstützung, um für ihre Saisoneröffnungen, die bis in die Kürbisernte im Herbst reichen, zu werben. So ist in Bensdorf auch Wolfgang Blasig, Landrat von Potsdam-Mittelmark, angefragt, sowie Dietlind Tiemann, Oberbürgermeisterin von Brandenburg an der Havel.

Schilde: „Wir wissen, dass unsere Gartenbaubetriebe wegen der Frostschäden in den Monaten März bis Mai einen schweren Start haben. Die wirtschaftlichen Folgen werden erst in den kommenden Wochen klarer sein, wenn die Erfassung der Schäden vorangeschritten ist. Dann stellt sich auch die Frage, ob die Voraussetzungen für die Hilfen des Bundes oder des Landes vorliegen. Eine wesentliche Unterstützung für die Betriebe ist, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher gezielt nach Obst und Gemüse aus Brandenburg fragen und so für Einnahmen sorgen. Kurze Wege sind gerade bei Frischeprodukten ein Wert. Kurze Transportwege schonen auch die Umwelt.“

Erdbeeren sind nach Äpfeln die beliebteste Obstart der Deutschen und das erste Obst, das hier nach dem Ende des Winters geerntet werden kann. Durch Kulturmaßnahmen ist es möglich, von April bis Oktober frische Erdbeeren zu ernten. Haupterntemonate sind in Mitteleuropa Mai und Juni. Die heute im Anbau befindlichen Sorten stammen überwiegend aus den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Italien und Nordamerika.

In Brandenburg unterliegen die Erdbeererträge im Freiland starken Schwankungen. Wesentlichen Einfluss auf die Ertragsleistung üben immer wieder klimatische Unbilden wie Winterkälte, Spätfröste in der Blüte und lang anhaltende Trockenheit während der Hauptwachstumsphase der Früchte aus.

Das durchschnittliche Ertragsniveau konnte in den vergangenen zehn Jahren deutlich auf 81,9 Dezitonnen je Hektar (2016) im Freilandanbau gesteigert werden. Der Abstand zum bundesdeutschen Durchschnitt mit 97,1 Dezitonnen je Hektar im Jahr 2016 wurde deutlich verringert. Dass noch mehr möglich ist, verdeutlicht ein Blick zurück: Ende der 80er Jahre wurden im havelländischen Obstbaugebiet Erträge von mehr als 100 Dezitonnen je Hektar erzielt.

Mit 400 Hektar im Anbau 2016 hat Brandenburg nach Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern die drittgrößte Erdbeerfläche in den neuen Bundesländern. Die größten Freilandbauflächen Deutschlands liegen mit 3.952 Hektar in Niedersachsen. Hinzu kommen 15,6 Hektar in Gewächshäusern mit einem durchschnittlichen Ertrag von 174,4 Dezitonnen je Hektar. Anbauschwerpunkte finden sich am Rand des Spreewalds im Spree-Neiße-Kreis, an der Peripherie von Berlin in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Oberhavel und im Obstanbaugebiet von Frankfurt (Oder). Bei der Sortenstruktur dominiert die Sorte „Elsanta“ für den Marktanbau. Weiterhin werden die Sorten „Clery“, „Darselect“, „Sonata“, „Honeoye“ und „Yamaska“ angebaut. Für die Direktvermarktung werden bei den Frühsorten häufig „Elvira“, in der mittleren Reifezeit die Sorten „Korona“ und „Tenira“ sowie einige Spätsorten verwendet.

Regionale Produktion kann die Nachfrage nicht decken
Legt man in Ermangelung regionaler Daten den deutschen Durchschnittsverbrauch aus den Marktzahlen (ohne Hausgärten) von 3,14 Kilogramm Erdbeeren je Einwohner zugrunde, so ergibt sich folgendes Bild: 6,005 Millionen Einwohner mal 3,14 Kilogramm würden einen regionalen Gesamtverbrauch von 18.855,25 Tonnen ergeben. In Berlin-Brandenburg wurden 2016 allerdings nur 3.551,2 Tonnen Erdbeeren produziert. Nur 18,83 Prozent der hier verzehrten Erdbeeren stammen demnach aus der Region. Trotzdem herrscht kein Mangel. Der Lebensmitteleinzelhandel deckt den Bedarf aus Spanien, Italien, den Niederlanden später im Jahr mit Ware aus Süd-, West- und Norddeutschland. Darüber hinaus wird der saisonale Verkauf an Marktständen durch Produzenten aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern bedient. Im Berliner Umland dominieren die Direktvermarktung und Selbstpflücker - eine gute Möglichkeit, um die Früchte frisch und preiswert zu erwerben. Hinzu kommt in Frankfurt (Oder)-Markendorf und in geringerem Umfang im Werderaner Anbaugebiet der Absatz über Erzeugerorganisationen in den organisierten Lebensmitteleinzelhandel.

Das Gut Herrenhölzer wurde 1998 von Bodo Mönich und Jürgen Streit (beide Südhessen) von der damaligen Treuhand gekauft. 2017 wurden Erdbeeren unter Tunnel angebaut. Das Gut beschäftigt zehn feste Mitarbeiter und 350 Saisonkräfte, davon 120 aus der Region. Der Betrieb ist der größte Arbeitgeber im Amt Wusterwitz. Derzeit macht hier ein Lehrling seine Ausbildung. Das Gut bewirtschaftet insgesamt 800 Hektar, davon 120 Hektar Spargel, 10 Hektar Erdbeeren und 5 Hektar Heidelbeeren. Zum Anbau gehören aber auch Getreide, Mais, Grünland, Leguminosen. In der Saison betreibt der Betrieb 50 bis 60 Verkaufsstände, an denen rund die Hälfte der gärtnerischen Produkte vermarktet wird. 50 Prozent der Obsternte geht in den Einzelhandel.

Quelle: mlul
Erscheinungsdatum: