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Nach der EU Novel Food Verordnung

"Haskap-oder Honigbeere darf in Europa nicht verhandelt werden"

Letzte Woche publizierte AGF.nl einen Artikel über die Haskapbeere. Es sollte sich bei dieser Beere möglicherweise um das neue Superfood handeln. Dieses Produkt darf aber, wenn wir der offiziellen Gesetzgebung Folge leisten, gar nicht in Europa verhandelt werden. Das sagt Filip Debersaques von der Universität Gent. Er meldet, daß Produzenten und Händler aufpassen müssen, denn diese Beerensorte ist lt. EU Novel Food Verordnung noch nicht zugelassen.

EU Novel Food Verordnung
Filip stellt fest, daß in den Medien immer mehr Berichte über dieses Produkt erscheinen. "Ein Teil der Obstproduzenten und des Handels scheint leider nicht zu wissen, daß es eine strenge EU Novel Food Verordnung gibt. Ich arbeite bereits seit einigen Jahren mit Haskap um Sortenvergleiche zu machen und produktionstechnische Aspekte zu untersuchen. Für die EU ist dieses jedoch eine Frucht, die (noch) nicht vermarktet werden darf."



Großes Risiko 
Filip wurde bei der Einführung der Kiwibeere auch mit diesem Problem konfrontiert. "Erst seit Ende 2016 gibt es innerhalb der EU vollständige Klarheit über die Kiwibeere. Jetzt ist die Kiwibeere (Actinidia arguta in die Liste von Novel Food aufgenommen.
Die Honigbeere oder Haskapbeere steht nicht in dieser Liste, immerhin kann keines der Mitgliedstaaten der EU ein Nutzerhistorie von vor 15/5/1997 vorlegen. Ein Vermarktung innerhalb der EU ist daher nicht erlaubt. Es wurde auferlegt, daß vor Aufnahme in der Verordnung, erst die Anmeldung der Produktion der Haskapbeere in Ordnung gebracht werden muss, bevor man Absatzförderung für diese Frucht betreiben darf. Er hält dieses für eine 'unsinnige' Gesetzgebung. "Aber einige Mitgliedstaaten machen da wirklich ein Problem von. Ich habe bereits versucht mit Unterlagen unserer Behörde eine Zulassung zu erreichen, aber das ist nicht eindeutig. Es kostet viel Geld und Zeit. Vor allem, da eine vereinfachte Prozedur nicht möglich ist. Bei der Kiwibeere hatten wir noch eine Verweisung zur grünen und gelben Kiwi."

Novel Food - Konsumentenschutz
Es gibt weltweit tausende Pflanzensorten, die Novel Foods genannt werden. Die Europäische Novel Food-Verordnung ist ein 'Wachhund', um die Einführung 'neuer' Lebensmittel innerhalb EU zu regeln. Lt. der Verordnung sind Novel Foods Lebensmittel und Nahrungsmittelzusätze, die vor dem 15 Mai 1997 innerhalb der EU noch keinen nennenswerten Verzehr kannten. Die Novel Food-Gesetzgebung kam Mitte der 90er Jahr zu Stande als die EU mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln konfrontiert wurde. Man wollte eine Verordnung schaffen, die den Konsumenten vor Lebensmitteln schützen sollte, die möglicherweise Sicherheitsrisikos mit sich mit bringen könnten. Die Regeln mit Bezug auf den Handel von Novel Foods sind darum auf Europäischer Ebene druch die Verordnung 258/97/EG von 27 Januar 1997 harmonisiert.

Prozedur - 3,5 Jahre
Bevor ein Novell Food in den Verkehr gebracht werden darf, muss es sich einer wissenschaftlichen Auswertung unterziehen. Hierauf basiert, wird dann wohl oder nicht die Zulassung, innerhalb von Europa verhandelt werden zu dürfen, erteilt. Ein Novel Food kann erst innerhalb der EU verkauft werden wenn ein sehr umfangreiches und teures Sicherheitsdossier genehmigt wurde. Die durchschnittliche Zeit bis zur Genehmigung beträgt 3,5 Jahre und die Kosten für das Folgen der Prozedur bewegen sich zwischen € 20.000,- bis hin zu einigen hunderttausend Euro's .

2018 Neues Gesetz

Die Novel Food-Gesetzgebung ist fast 20 Jahre alt. Das neue Europäische Novel Food-Gesetz muß den schleppenden Zulassungsprozeduren, die Lebensmittel bislang vom Markt fern halten können, ein Ende bereiten. Diese Gesetz wurde am 25. November 2015 angenommen, tritt aber erst am 1. Januar 2018 in Kraf. Bei der neuen Version fällt vor allem das neue zentralisierte Genehmigungsverfahren auf. Die Anträge müssen bei der Europäischen Kommission eingereicht werden (anstelle bei der Behörde des betreffenden Mitgliedstaates) und die Risikoanalyse wird durch die EFSA ausgeführt. Ein Novel Food kann nicht mehr unabhängig von der EU durch ein Mitgliedstaat selbst zugelassen oder abgewiesen werden. Es wird eine transparentere Arbeitsweise geben und die neue Gesetzgebung wird auch die Einführung von herkömmlichen Lebensmitteln aus Drittländern in den Markt vereinfachen. Leider ist das neue Gesetz noch nicht in Kraft und müssen wir uns nun noch nach den 'alten' Vorschriften richten", sagt Filip abschliessend. 

Für mehr Informationen:
Filip Debersaques
Hauptlektor Gartenbau 
Universität Gent
Facultät Bio-Ingenieurswissenschaften 
Angewandte Biowissenschaften
Campus Schoonmeersen – Gebäude C
Valentin Vaerwyckweg 1
9000 Gent
Belgien
T + 32 9 243 24 89
F + 32 9 242 42 79
Erscheinungsdatum: