Spinat schwimmt davon, Grünkohl vertrocknet
Nach Angaben des Verbandes ist bei Spinat mit deutlichen Ertragseinbußen zu rechnen. In Deutschland und insbesondere in der Region Westfalen sind die Felder im Juni von sehr starken Unwettern beeinträchtigt worden. Innerhalb weniger Tage fiel mehr Niederschlag als sonst in drei Monaten und zerstörte die erntereifen Spinatbestände. Das Volumen der Ernte reduziert sich nach vorläufigen Schätzungen um 25 %. Nachgesät werden konnten auf
den wassergesättigten Böden nicht.
Auch bei Grünkohl sieht die Erntesituation düster aus. Die große Trockenheit im August und September verursacht bei dem vor allem in Norddeutschland und im Rheinland angebauten Gemüse voraussichtlich ebenfalls Mindererträge von 25 %.
Massive Ernteausfälle sind außerdem bei Bohnen im Rheinland zu befürchten. Im vollkommen verregneten Mai war wochenlang keine Aussaat möglich. Ab Juli hat dann die andauernde Hitze zu Ertragseinbußen geführt – trotz der branchenüblichen Beregnung der Felder.
Für alle Gemüsearten gilt: Eine Kompensation der Ernteverluste zur Deckung der Nachfrage ist aus regionalem Anbau nicht gegeben. Dazu sind die Anbauperioden zu kurz. Verluste auf den ohnehin knapp bemessenen Flächen gehen damit zu Lasten der Verfügbarkeit von Rohware. Eine entsprechende Verknappung von Fertigware ist die Folge. Auch aus den Nachbarregionen ist keine Hilfe zu erwarten. Denn wetterbedingte Ernteverluste sind derzeit ein Problem ganz
Europas. So berichten auch Belgien, Frankreich, England und die Niederlande über teilweise massive wetterbedingte Ernteverluste, z. B. bei Erbsen (31 %), Bohnen (19 %), Spinat (30 %) und Karotten (37 %). Der europäische Verband der gemüseverarbeitenden Industrie, PROFEL, hat aus diesem Grund für nächste Woche eine aktuelle Ernteschätzung angekündigt.
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