Nein zu TTIP unter derzeitigen Voraussetzungen
Bio Austria zu TTIP
Aufgrund dieser direkten Einwirkung eines Freihandelsabkommens mit den USA auf die österreichischen Bäuerinnen und Bauern haben sich auch die entsprechenden Gremien von Bio Austria mit dem Thema auseinander gesetzt. Das Ergebnis ist ein einstimmiger Vorstandsbeschluss, der auf Basis der vorliegenden Informationen zum aktuellen Zeitpunkt TTIP negativ beurteilt:
„Aus Sicht von Bio Austria gibt es angesichts der vielen offenen Fragen, der intransparenten Verhandlungen und der geplanten demokratiepolitisch mehr als fragwürdigen Umsetzung – insbesondere private Schiedsgerichte, regulatorische Kooperation, fehlende Einbindung der nationalen Parlamente – nur eine Schlussfolgerung: Dieses TTIP ist abzulehnen“, fasst BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann zusammen.
TTIP in der vorliegenden Form gefährde die bestehenden hohen europäischen Standards, zum Beispiel im Bereich des Umwelt- und Verbraucherschutzes sowie der Gentechnik, und erschwere deren Weiterentwicklung massiv. Damit würde dieses TTIP eine zukunftsfähige Entwicklung der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion blockieren.
„Eine schwächere Umweltgesetzgebung und ein Mehr an Umweltbelastungen würde die ökologische Landwirtschaft massiv erschweren. Es geht daher auch um die Existenz der Biobäuerinnen und Biobauern“, so Gertraud Grabmann weiter.
TTIP in der derzeit gehandelten Form begünstige die Interessen von Konzernen gegenüber jenen der Bevölkerung und klein- und mittelständischer Unternehmen, auch und gerade jenen von Bäuerinnen und Bauern. „Das ist nicht Sinn der Sache und darf so nicht umgesetzt werden, dagegen müssen wir uns in aller Deutlichkeit und lautstark aussprechen“, fordert die Bio Austria Obfrau, die sich gemeinsam mit anderen landwirtschaftlichen VertreterInnen auch auf der Seite www.bauern-und-baeuerinnen-gegen-ttip.at gegen das geplante Freihandelsabkommen ausspricht.
„Damit sich die globale Wettbewerbssituation nicht noch weiter zuspitzt, benötigen wir einen Wandel der Wirtschaft hin zu mehr sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit. Freihandel sollte kein Freibrief zur weiteren Profitmaximierung einiger weniger sein, sondern muss in erster Linie dem Gemeinwohl dienen. Es gilt, heimische Märkte und regionale Wirtschaftskreisläufe zur stärken und kleinbäuerlichen Strukturen sowie die ökologische Landwirtschaft zu unterstützen“, betont Grabmann abschließend.
Quelle: www.bio-austria.at