„Schwarzwälder Schinken ist ein erstklassiger kulinarischer Botschafter für ganz Baden-Württemberg – und das weltweit. Er ist auch wichtiger Wirtschaftsfaktor für das mittelständische Lebensmittelhandwerk im Schwarzwald. Deswegen sorgen mich Dokumente, die kürzlich aus den Geheimverhandlungen um ein transatlantisches Freihandelsabkommen der EU mit den USA bekannt geworden sind. Danach bleiben die USA bei geographischen Herkunftsangaben hart und wollen deren Schutz extrem aufweichen. Anders als interessierte politische Kreise in Brüssel und Berlin es vermitteln, sind die Gefahren für den Schutz regionaler Spezialitäten nicht vom Tisch – im Gegenteil. Das lässt für TTIP Schlimmes befürchten und ist weder im Interesse unserer Verbraucherinnen und Verbraucher noch der europäischen Hersteller“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Sonntag.
Handelsabkommen abspecken – Spezialitäten bewahren
Bonde kann sich ein abgespecktes Handelsabkommen gut vorstellen. „Es bietet sich an, dass sich EU und USA in ihren Verhandlungen auf den Abbau von Zöllen und technische Normen konzentrieren. Wenn die für viele Bürgerinnen und Bürger ausgesprochen sensiblen Bereiche Lebensmittel, Kosmetika und Chemikalien, Leistungen der Daseinsvorsorge und Kulturförderung außen vor bleiben, dann könnte am Ende eine akzeptable Lösung stehen. Damit wäre sichergestellt, dass regionale Verarbeiter und Produzenten weiter Spezialitäten herstellen und die Traditionen in der Lebensmittelerzeugung bewahren können. Der wachsende Markt für regionale Agrarerzeugnisse und Lebensmittel bietet Chancen für heimische Landwirtschaft und Gastronomie ebenso wie für Lebensmittelhandel und Tourismus. Es wäre fahrlässig, diese Potenziale jetzt leichtfertig aufzugeben“, so der Minister abschließend.
Geschützte geographische Angabe (g.g.A.):
- Filderkraut/Filderspitzkraut
- Blattsalate von der Insel Reichenau
- Feldsalate von der Insel Reichenau
- Gurken von der Insel Reichenau
- Tomaten von der Insel Reichenau
- Höri Bülle g.g.A
Quelle: mlr.baden-wuerttemberg.de