Steckrüben wurden im Vorjahr zum Gemüse des Jahres gewählt: Nach einer recht guten Ernte liefen die Erträge 2018-2019 wieder etwas zurück, dafür liegen die derzeitigen Preise allerdings deutlich über dem Vorjahresniveau, erläutert Florian Jochims des gleichnamigen Gemüsebau- und Handelsbetriebs.
Weniger Ertrag, aber bessere Preise
Wegen der schwierigen Wetterlage die sich dieses Jahr in ganz Europ durchgezogen hat, kam es auch bei den Steckrüben zu einer Verringerung der Erträge gegenüber dem Vorjahresniveau von etwa 20 Prozent, so Jochims. „Dafür verzeichnen die Preise im Vergleich zum Vorjahr aber eine Steigerung von ca. 15-20 Prozent. Auch die Qualität der Ware ist in Großen und Ganzen durchschnittlich bis zufriedenstellend.“
Obwohl der diesjährige Markt bei den Steckrüben keine großartige Auffälligkeiten verzeichnet, seien über das gesamte Produktsegment hinweg schon einige interessante Trends zu bemerken, berichtet Jochims. „Bis vor einigen Jahren wollte man im Norden sprich Niedersachsen und Schleswig-Holstein überwiegend große Rüben mit einem Gewicht zwischen 1,5 und 2 kg haben. Weiter im Süden standen dagegen vor allem die kleineren Erzeugnisse im Fokus.“
Durch die kleineren Verpackungen – unter anderem im Regal der Rewe-Läden – tendiere der Bedarf die letzten Jahre eher in Richtung kleinere Sortierungen. Die Verpackung sei auch für den Produzent bzw. den Lieferant ein interessantes Thema: „Einerseits führen die kleineren Sortierungen dazu dass wir mehr Rüben in einer Kiste verpacken können und dadurch weniger Aufwand haben. Andererseits werden auch zunehmend 15-kg-Kisten statt 5-6 kg-Steigen eingesetzt. Es hat also nicht so sehr mit der Fruchtgröße an sich zu tun, sondern mit der Größe der Verpackung."
Sellerie
Außer Steckrüben baut der engagierte Landwirt auf seiner 90 ha-Fläche auch Sellerie an. Auch in diesem Produktsegment sei die Marktsituation bisher recht stabil, mit einer durchschnittlichen Ernte und gleichbleibenden, normalen Preisen. „Sellerie ist allerdings ein Ganzjahresprodukt, welches ab März-April langsam knapper wird. Wenn bis dahin keine ausreichende Volumina aus Holland zur Verfügung stehen werden, könnte die Kilopreise bis 0,60-0,70 Euro ansteigen. Im Moment kann ich das eben noch nicht beurteilen.“
Genauso wie bei den Steckrüben sei die Sellerie kein Trendprodukt, sondern ein alltägliches Erzeugnis. Vor 10-20 Jahren wurde dementsprechend eine deutliche Absatzverringerung prognostiziert. Aktuell sei der Bedarf aber von Jahr zu Jahr aber unverändert, bestätigt Jochims. „Bei uns ist der Absatz immer gleichbleibend bis leicht steigend. Sellerie braucht man zur Suppe oder zum Salat: Unter dem Strich wird es nicht mehr, jedoch auch nicht weniger gegessen.“
Einmal im Jahr zu Weihnachten gebe es bei der Sellerie mal einen deutlichen Anstieg der Abverkäufe. Danach stabilisiert der Markt sich wieder und werden normale Mengen nachgefragt. „Dadurch dass die Sellerie in süddeutschen Anbaugebieten schneller wächst, können die Erzeugnisse rein physikalisch nicht vernünftig gelagert werden, im Gegensatz zu uns. Dementsprechend wird dann bei uns mehr gekauft und haben wir auch wesentlich mehr Absatz als sonst.“
Weitere Informationen:
Jochims Steckrüben-Handels-GmbH & Co. KG
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