Die Saison in Italien zeigt unterschiedliche Dynamiken: Sizilien verzeichnet einen starken Abschluss bei der Victoria- und kernlosen Sorten, während Apulien trotz der Nachfrage nach Italia unter Preisdruck steht. In Deutschland dominierten italienische Trauben neben Importen aus Spanien, Frankreich, Griechenland und der Türkei, während der lokale Anbau eine Nische darstellt.
Die spanische Tafeltraubensaison begann in Murcia zwei Wochen später als üblich, mit schleppendem Absatz und kleineren Früchten aufgrund der Sommerhitze, obwohl der Gesamtertrag auf 320.000 Tonnen geschätzt wird. Die Niederlande melden eine starke Saison, mit geringeren Lieferungen aus Spanien und Griechenland, während der September und Oktober voraussichtlich die besten Monate für italienische Trauben sein werden. In Nordamerika erntet Kalifornien eine große, qualitativ hochwertige Traubenmenge, wobei die Nachfrage zum Höhepunkt der Saison zunimmt und die Preise moderat bleiben.
© Martijn van Nijnatten | FreshPlaza.de
Südafrika erzielte mit 78,2 Millionen Kartons einen Rekordexport, wobei Europa und Großbritannien führend waren, während das Wachstum in den USA mit neuen Zöllen konfrontiert ist und die Exporte nach Asien zurückgingen. Ägypten schloss seine Saison mit höheren Erträgen ab, sah sich jedoch mit Qualitäts- und Logistikproblemen konfrontiert, während die Preise stabil blieben und die Crimson ihre führende Position behauptete.
Indien rechnet aufgrund der Wetterbedingungen mit einem Rückgang der Exporte um 15 bis 20 %, obwohl die Qualität weiterhin hoch ist und die Exporteure neue Märkte anvisieren. Chile prognostiziert für 2025/26 66 Millionen Kartons, was dem Vorjahresniveau entspricht, aber Zölle und die Konkurrenz aus Peru treiben die Umorientierung nach Europa und Asien voran.
Brasilien bleibt trotz Zöllen weiterhin von Europa abhängig, während die Erzeuger ihre Bemühungen in China, Asien und dem Nahen Osten mit neuen Sorten und Rückverfolgbarkeit ausweiten. Peru prognostiziert für 2025/26 einen Anstieg um 4 % auf 86,1 Millionen Kisten, unterstützt durch lizenzierte Premium-Sorten und die Expansion in die USA, nach Europa, Asien und China.
Deutschland: Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht
Italienische Früchte dominierten erneut das Geschehen; vorrangig standen Victoria und Michele Palieri bereit. Red Globe gewannen ein wenig an Bedeutung, Arra-Sorten ergänzten die Warenpalette. Aus der Türkei verstärkten sich die Zufuhren an Sultana, während erste Crimson Seedless in Berlin eintrafen. Abladungen aus Frankreich, Spanien und Griechenland komplettierten das Angebot. In Frankfurt gab es daneben noch helle und dunkle Trauben aus Deutschland, die etwa 3 EUR/kg kosteten. Das Interesse zeigte sich nicht unfreundlich. Dennoch konnte es problemlos gestillt werden. Mancherorts etablierte sich infolge einer uneinheitlichen Qualität eine recht weite Preisspanne. Geschmacklich mangelhafte Partien mussten selbstredend mit Vergünstigungen untergebracht werden. In Berlin hoben die Händler ihre Aufrufe für die französischen Chargen an. Ansonsten verharrten die Preise oftmals auf dem Niveau der Vorwoche.
Parallel zur Weintraubenernte wurden in den namhaften deutschen Weinbaugebieten auch erste Tafeltrauben geerntet. Aufgrund des wüchsigen Wetters seien die bisherigen Mengen und Qualitäten äußerst zufriedenstellend. Es stehen überwiegend großbeerige Früchte zur Verfügung, bestätigt ein Erzeuger. Durch den Wegfall einiger spezialisierter Betriebe in den vergangenen Jahren wurde der deutsche Tafeltraubenanbau zu einer absoluten Nische. Aus Sicht des Produzenten sei die Kultur recht kostspielig und sie funktioniere außerdem nur noch im geschützten Anbau.
Italien: Sizilianische Saison endet stark, während Apulien unter Preisdruck steht
Der italienische Tafeltraubenmarkt ist durch eine komplexe und sich entwickelnde Dynamik gekennzeichnet. Auf Sizilien geht die Saison für die kernlose Sorte Victoria positiv zu Ende, wobei die hochwertigen Trauben sowohl in Italien als auch im Ausland gute Verkaufsergebnisse erzielen. Die Ernte verlief reibungslos, und die Trauben erreichten die Märkte in optimalem Zustand. Die Preise auf den Feldern sind im Vergleich zum Vorjahr um 20 bis 30 % gestiegen, was bei den Erzeugern Vertrauen schafft. Die Ernte der kernlosen Trauben, sowohl der weißen als auch der schwarzen, setzt sich mit positiven Verkaufs- und Verbrauchszahlen fort und verstärkt die neuen Markttrends.
Die frühe Ankunft der sizilianischen Trauben verschaffte anfangs einen Wettbewerbsvorteil, aber die Ankunft der apulischen Trauben am 15. Juli bremste den Absatz bis Mitte August. In der KW 34 kam es zu einer dynamischen Erholung. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die kernhaltige Sorte Italia, deren Ernte am 25. August begann. Es wird erwartet, dass die Erträge 30 bis 35 Tonnen pro Hektar erreichen und damit die Zahlen der vergangenen Saison übertreffen werden. Die Gesamtmengen könnten jedoch nicht ausreichen, um den Verbrauch bis November zu decken.
In Apulien sind die Preise in der gesamten Versorgungskette rückläufig. Das Produktionsniveau ist höher als im Vorjahr, das relativ schlecht war, aber die Reifung verzögert sich um mindestens 15 Tage. Nach Angaben der italienischen Kommission für Tafeltrauben (CUT) sind die Mengen in Apulien in diesem Jahr normal. Als die apulischen Trauben auf den Markt kamen, waren noch ägyptische und sizilianische Trauben verfügbar; jetzt ist auch Spanien hinzugekommen. Obwohl Spanien etwas weniger liefert als im Jahr zuvor, trägt seine Präsenz dennoch zu niedrigeren Preisen bei. Die aktuellen Preise liegen etwa 1 EUR/kg unter denen des vergangenen Jahres, und aufgrund des zu erwartenden Preiskampfes wird ein "blutiger September" erwartet.
Ein apulischer Erzeuger berichtet, dass die Sorte Red Globe gut abschneidet. Für die Sorte Italia, die kurz vor der Ernte steht, gibt es bereits eine starke Nachfrage und zufriedenstellende Preise, die allerdings niedriger sind als im Vorjahr. In Apulien wurde in der ersten Augustwoche mit der Ernte von Cotton Candy-Trauben begonnen, und die ersten Zahlen deuten auf eine mögliche Rekordsaison hin. Die kommerzielle Nachfrage steigt in allen EU-Ländern stark an, während der Nahe Osten und die Arabische Halbinsel weiterhin vielversprechende Märkte darstellen.
Es zeichnet sich ein klarer Trend zur Anpflanzung neuer Hektar italienischer Tafeltrauben ab, wobei Prognosen von einem Anstieg der Anbaufläche um 20 % in den nächsten 3 Jahren ausgehen. Laut YouGov-Daten kaufen 7 von 10 italienischen Haushalten Tafeltrauben. Dabei gibt es erhebliche Überschneidungen zwischen Käufen mit festem und variablem Gewicht: Käufer mit festem Gewicht nehmen etwa 800 Gramm pro Kauf mit nach Hause, während Käufer mit variablem Gewicht über 1,1 Kilogramm kaufen. Biologische Trauben bieten weiterhin eine Chance. Die Zahl der Bio-Trauben mit festem Gewicht ist nach wie vor begrenzt, aber bei den Bio-Trauben mit variablem Gewicht ist ein ermutigendes Wachstum zu verzeichnen, wobei der Anteil der Käufer mehr als 10 % beträgt.
Frankreich: Traubensaison beginnt gerade erst
Der französische Tafeltraubenmarkt ist derzeit durch ein reichhaltiges und vielfältiges Angebot gekennzeichnet, das von italienischen und spanischen Produkten dominiert wird, während die französische Produktion mit der Ankunft der ersten Sorten mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) gerade erst beginnt. Italien behauptet sich weiterhin mit konstanten, großen Mengen, hauptsächlich der Sorten Italia, Victoria und kernlosen Trauben (Sweet Globe, Sugraone, Crimson, Autumn Crisp). Spanien ist weiterhin mit einer breiten Palette kernloser Sorten vertreten, aber seine Absatzmöglichkeiten sind durch die starke italienische Konkurrenz begrenzt. In Frankreich beginnt die Saison mit Chasselas de Moissac und Muscat du Ventoux. Die Mengen sind nach wie vor bescheiden, aber diese Produkte bieten eine differenzierte, hochwertige Option für Händler, die Wert auf "Made in France" legen. Andere französische Sorten (Alphonse Lavallée, Danlas) werden schrittweise folgen.
Die Nachfrage nach kernlosen Trauben mit guter Größe und Farbe ist stark, sodass sie sich im Einzel- und Großhandel gut verkaufen. Die Vorliebe der Verbraucher für diese Sorten bestätigt sich, zum Nachteil bestimmter traditioneller Sorten wie Chasselas, wenn die Importkonkurrenz intensiv ist. Es wird jedoch erwartet, dass das Interesse an französischen g.U.-Trauben im September deutlich steigen wird, angetrieben durch Marketingkampagnen und lokale Festivals rund um Chasselas de Moissac und Muscat du Ventoux. "Diese Produkte haben eine starke Herkunfts- und Terroir-Attraktivität, die Verbraucher anzieht, die nach Differenzierung suchen", bemerkt ein Händler.
Die Einzelhandelspreise bleiben kontrastreich: rund 3,30 €/kg für eine weiße Standardtraube "Italia" gegenüber fast 7,60 EUR/kg für importierte Bio-Trauben. Auf dem Großhandelsmarkt in Rungis liegt Italia (Kat. I) zwischen 2,50 € und 4,20 EUR/kg. "Die Premium-Preise (Bio, g.U.) bleiben stabil, während die Standardpreise aufgrund des Zustroms italienischer Lieferungen unter Druck stehen." Kurzfristig könnte dieser Wettbewerb die Händler dazu zwingen, Standardmengen durch Werbeaktionen abzubauen, während differenzierte Segmente (Bio, g.U., französische Herkunft) ein starkes Wertpotenzial behalten.
Spanien: Verspätete Saison trifft auf schleppenden Absatz
Die spanische Tafeltraubensaison begann in der Region Murcia, dem größten Anbaugebiet des Landes, Ende Juni mit einer Verzögerung von fast zwei Wochen gegenüber dem Vorjahr. Nach einer sehr guten Vorsaisonkampagne mit starker Nachfrage nach importierten Sorten begann die nationale Ernte auf einem relativ leeren Markt. Ab Ende Juli verlangsamte sich der Absatz jedoch erheblich. Die Nachfrage stagniert, insbesondere auf dem spanischen Markt, im Vergleich zum August des vergangenen Jahres, der ungewöhnlich stark war. Während die griechischen Trauben noch keine Konkurrenz für die spanischen Exporte darstellen, ist dies bei den italienischen Trauben in zunehmendem Maße der Fall, da Italien den Anbau von kernhaltigen auf kernlose Sorten umstellt. Erzeuger und Händler erwarten, dass sich der Absatz ab der zweiten Septemberwoche erholen wird, wenn die Schule nach den Sommerferien wieder beginnt.
Die wiederholten Hitzewellen in diesem Sommer haben die Färbung der roten Sorten beeinträchtigt und dazu geführt, dass die Früchte generell kleiner sind als in einer normalen Saison. Die hohen Temperaturen haben sich in einigen Gebieten und bei bestimmten Sorten auch auf die Brix-Werte ausgewirkt.
Kernlose Trauben erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit, auch wenn einige Erzeuger weiterhin auf kernhaltige Trauben setzen, insbesondere in der Region Vinalopó in der Provinz Alicante, wo sie in Spanien, Frankreich und Italien geschätzt werden. In diesem Jahr begann die Ernte in Vinalopó aufgrund der hitzebedingten Verzögerung der Reifung erst Ende August und nicht schon Anfang des Monats. Trotz dieser Verzögerung wird mit höheren Mengen gerechnet. Spanien rechnet in diesem Jahr mit einer Gesamternte von rund 320.000 Tonnen.
Niederlande: Positive Aussichten, da italienisches Angebot zunimmt
Die Aussichten für diese Traubensaison sind positiv. "Es ist einfach ein sehr gutes Traubenjahr. Das war schon bei den Trauben aus Indien und Ägypten der Fall, und Italien hat diesen Trend schön fortgesetzt", sagt ein niederländischer Importeur. "Die Saison hat in Sizilien gut begonnen, und jetzt ist die Kampagne in Apulien in vollem Gange, sowohl für kernlose als auch für kernhaltige Trauben. Außerdem ist das Angebot an Trauben insgesamt nicht allzu groß."
"Der Trend der letzten Jahre ist, dass Griechenland weniger Trauben in diesen Teil Europas liefert und sich mehr auf die Märkte des Balkans konzentriert. In Spanien ist das Angebot aufgrund der Hitze geringer als in den Vorjahren, was gute Chancen für Italien eröffnet."
"Der August ist traditionell ein ruhiger Monat für Trauben. Gegen Ende des Monats enden die Ferien, und das Gesamtangebot an Sommerfrüchten nimmt ab, woraufhin September und Oktober in der Regel die stärksten Monate für italienische Trauben werden. Wenn das Wetter stabil bleibt, könnten italienische Trauben bis Ende November verfügbar sein, obwohl sich noch viel ändern kann."
Nordamerika: Steigende Nachfrage auf dem Höhepunkt der kalifornischen Saison
Kalifornien meldet eine große, qualitativ hochwertige Tafeltraubenernte mit guten Erträgen in dieser Saison im San Joaquin Valley. Günstige Wachstumsbedingungen trugen zu diesem Ergebnis bei, da die extreme Hitze, die in den vergangenen Sommern herrschte, ausblieb. Die Erzeuger beobachten jedoch die Auswirkungen der aktuellen Hitzewelle und der jüngsten Regenfälle.
Der Beginn der Saison entsprach in etwa dem historischen Zeitplan. Der Übergang von anderen Anbauregionen war etwas uneinheitlich, da der Traubenverbrauch während der Importsaison und zu Beginn der kalifornischen Kampagne niedriger war. Dieser Trend beschränkte sich nicht nur auf Tafeltrauben; auch andere Sommerfrüchte wie Kirschen brachten große, hochwertige Ernten hervor, sodass die Verbraucher im Einzelhandel eine große Auswahl hatten.
Die Nachfrage nimmt nun zu, weil die Verbraucher auf die große und qualitativ hochwertige kalifornische Ernte reagieren. Die Saison hat ihren Höhepunkt erreicht, der traditionell als die beste Zeit des Jahres für den Kauf von Trauben gilt. Die Preise bleiben moderat.
Südafrika: Rekordexport-Saison und sich verändernde Märkte
Die Traubensaison 2024/25 war ein Meilenstein für die südafrikanische Branche: Die Exporte erreichten mit 78,2 Millionen 4,5-kg-Kartons das höchste Volumen aller Zeiten und eine Steigerung von 5 % gegenüber dem Vorjahr. Davon gingen 58 % nach Europa, das nach wie vor der wichtigste Markt ist, und 18 % in das Vereinigte Königreich.
Der Export in die Vereinigten Staaten stieg im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt um 20 % und wird 2024/25 im Vergleich zum Vorjahr um 65 % zunehmen. Dieses Wachstum wird jedoch durch die Einführung eines Zolls von 30 % auf diesem Markt infrage gestellt werden. Der Export in den Nahen Osten stieg um 26 %.
Die Erwartungen waren hoch, als China 2016 seinen Markt für südafrikanische Trauben öffnete, aber Chinas eigener steigender Traubenanbau hat die Aussichten verändert. China ist jetzt der größte Traubenerzeuger der Welt, gefolgt von Peru, Chile und Südafrika. Infolgedessen hat sich der Export nach China und Hongkong in der vorigen Saison halbiert, während die Lieferungen nach Südostasien um 32 % zurückgingen.
Die Philippinen werden in der kommenden Saison voraussichtlich ihre ersten südafrikanischen Trauben erhalten. Die Ernte in Namibia und in den nördlichen Regionen Südafrikas soll Anfang November beginnen.
Ägypten: Saison endet trotz Herausforderungen mit stabilen Preisen
Die ägyptische Tafeltraubensaison neigt sich dem Ende zu, und die Exporte in den Nahen Osten und afrikanische Länder schließen die Saison ab. Die Witterungsbedingungen waren schwierig und beeinträchtigten die Qualität bestimmter Kulturen, insbesondere der kernlosen roten Trauben wie Flame. Die Hektarerträge stiegen zwar im Vergleich zum Vorjahr, aber gleichzeitig gab es Qualitätsprobleme bei den Trauben, darunter unregelmäßige Beeren und Risse. Auch die Logistik bereitete Schwierigkeiten: Verzögerungen bei der Verschiffung von zehn bis 15 Tagen unterbrachen die Exportprogramme in die EU. Diese Verzögerungen trugen jedoch dazu bei, ein Überangebot auf dem Markt und die daraus resultierenden Dumping-Effekte zu verhindern.
Die EU und das Vereinigte Königreich blieben die wichtigsten Märkte für ägyptische Trauben, mit stabilen Programmen. Die Nachfrage aus Asien war zu Beginn der Saison im Mai und Juni schwächer als im Vorjahr, verbesserte sich aber im Juli und August. Die Durchschnittspreise im Jahr 2025 blieben stabil, ohne dass es zu einem Rückgang kam, insbesondere zum Ende der Saison. Ein Exporteur merkte an: "Die Exporteure erzielten höhere Erträge als in der vergangenen Saison für Bicolor und frühe Anlieferungen, und die Preise blieben während der gesamten Saison stabil, auf dem gleichen Niveau oder leicht höher als in der vorherigen Saison."
Zur Leistung der Sorten fügte der Exporteur hinzu: "Frühe weiße Trauben, Prime und Early Sweet, schnitten besser ab als Seedless Flame. Allerdings konnten sie im Gegensatz zum letzten Jahr die langen Transportzeiten aufgrund der Wetterbedingungen nicht gut überstehen. Bei den Erzeugern, die noch Sugarone anbauen, ist der Ertrag im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gestiegen, und sie bleibt für die Belieferung Europas in der dritten Woche bis zur Verfügbarkeit von Sweet Globe weiterhin wichtig. Wir haben einen Anstieg der Nachfrage nach roten Starlight-Trauben festgestellt, da sie qualitativ hochwertig sind und Transport und Lagerung gut vertragen."
Was die Sorte Flame betrifft, so hatte Ägypten eine schwierige Saison aufgrund von Qualitätsproblemen, insbesondere wegen geplatzter Beeren. Die Sorte Fire Star hingegen schnitt in Deutschland sehr gut ab und hatte keine Probleme mit der Qualität oder der Lagerung. "Mit der Sorte Timco haben wir in dieser Saison unsere ersten kommerziellen Erfahrungen in der EU und in Südafrika gemacht, und sie war in Bezug auf Qualität und Lagerung sehr vielversprechend. Am Ende der ägyptischen Saison ist Crimson nach wie vor marktführend, obwohl die Erzeuger jedes Jahr auf eine frühere Ernte drängen. Im nächsten Jahr werden wir die Sorten Sweet Celebration, Sweet Globe, Timco, Ivory und Allison ernten und kommerziell verpacken."
Indien: Qualität im Fokus, da Export wetterbedingt abnimmt
Die indischen Traubenerzeuger in Maharashtra, allen voran der Distrikt Nashik, bereiten sich unter schwierigen Wetterbedingungen auf die kommende Exportsaison vor. Zu den wichtigsten Traubenanbaugebieten in Nashik gehören Niphad, Pimpalgaon und Dindori, während andere wichtige Bezirke wie Ahmednagar, Pune, Sangli und Solapur ebenfalls betroffen sind. Anhaltende Regenfälle während kritischer Wachstumsphasen, einschließlich des Grundschnitts, haben die Bildung von Fruchtknospen und die Fotosynthese gestört, was zu Blattschäden von 25 bis 30 % führte.
Die Erzeuger haben mit Schutzabdeckungen, Netzen und verbesserten Drainagesystemen reagiert, um wetterbedingte Risiken zu verringern. Um die Gesundheit und Produktivität der Flächen aufrechtzuerhalten, werden laufend Krankheitsbekämpfungs- und Düngemittelanwendungen durchgeführt. Für die Saison 2024/25 wird aufgrund einer kürzeren Saison und witterungsbedingter Ertragseinbußen mit einem Rückgang der Exportmengen um 15 bis 20 % gerechnet. Trotz des geringeren Volumens wird erwartet, dass die Qualität der Trauben hoch bleibt, insbesondere bei farbigen und kernlosen Sorten wie Crimson, Red Globe und Sharad. Die begrenzte Verfügbarkeit dürfte auch die Inlands- und Exportpreise auf historische Höchststände treiben.
Die Exporteure zielen auf neue Märkte ab, darunter Taiwan, Thailand und Kanada, während die Erzeuger hochwertige, klimaresistente Rebsorten testen, um den Ertrag, die Widerstandsfähigkeit und den Geschmack entsprechend der weltweiten Nachfrage zu verbessern.
Chile: Stabile Exporte inmitten von Zoll- und Wettbewerbsdruck
Chile rechnet für 2025/26 mit dem Export von rund 66 Millionen Kisten Tafeltrauben, was einem ähnlichen Volumen wie in der vorangegangenen Saison entspricht. Die Vereinigten Staaten werden weiterhin der wichtigste Bestimmungsort sein, obwohl die Konkurrenz aus Peru und der Preisdruck zunehmen. Die im April 2025 eingeführten Zölle von 10 % stellen eine zusätzliche Herausforderung dar und veranlassen die Exporteure zu einer Diversifizierung in Richtung Europa und Asien.
Brasilien: Zölle schränken Export ein, neue Märkte werden angestrebt
Das Tal von São Francisco ist nach wie vor der wichtigste Bestimmungsort für brasilianische Trauben in Europa, auf den mehr als 80 % der Exporte entfallen. Die europäischen Zölle von 14,5 % in der Hochsaison und 11,5 % in der Nebensaison verringern jedoch die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Peru und Südafrika. Die USA haben aufgrund von Zöllen von bis zu 50 % auf bestimmte Sorten an Bedeutung verloren, sodass ein Teil der Vermarktung auf lateinamerikanische Märkte verlagert wurde.
Um das Wachstum aufrechtzuerhalten, konzentrieren sich die brasilianischen Erzeuger auf China, Asien und den Nahen Osten, während sie gleichzeitig digitale Rückverfolgungssysteme einführen, neue Sorten einführen und versuchen, sich durch Geschmack und Qualität zu differenzieren.
Peru: Exportwachstum durch Sortenwechsel getrieben
Peru rechnet in der Saison 2025/26 mit Exporten von 86,1 Millionen Kisten Trauben, was einem Anstieg von 4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Wachstum wird durch eine beschleunigte Sortenumstellung unterstützt, wobei die lizenzierten Sorten inzwischen 78 % der Anbaufläche ausmachen und sich an der weltweiten Nachfrage nach Premiumobst orientieren.
Der Schwerpunkt der Werbekampagnen liegt in den Vereinigten Staaten, aber auch in Europa und Asien wird versucht, den Konsum zu steigern. China entwickelt sich zu einem strategischen Zielland, wobei die geplanten Maßnahmen darauf abzielen, ein Überangebot auf dem Markt und eine Überlastung der Häfen zu vermeiden.
Thema der nächsten Woche: Ingwer
