Die diesjährige Weißkohlsaison ist bei der Schöni Swissfresh AG ungewöhnlich früh gestartet. Der erste Weißkohl ist bereits Anfang Juli beim Verarbeitungsunternehmen in Oberbipp eingetroffen. „Dank einer idealen Witterung im Frühling mit ausgewogenen Trocken- und Regenphasen sowie milden Temperaturen konnte der frühe Weißkohl nahezu optimal gedeihen. Besonders positiv ist, dass die Pflanzen sich so rasch entwickelten, dass sie während der Hitzewelle im Juni den Boden frühzeitig bedeckten und damit die Verdunstung effektiv reduzieren konnten", erklärt Andrea Schöni, Vertrieb- und Geschäftsleitung des Schweizer Verarbeitungsunternehmens.
© Schoeni Swissfresh AG
Der erste Bio-Weißkohl der Saison ist bereits Anfang Juli zur Verarbeitung eingetroffen. Der Bio-Anteil bei der Schoeni Swissfresh AG beträgt 30%.
Doch nicht alle Bestände profitierten gleichermaßen. Später gesetzte Pflanzen, die die Bodenabdeckung in der extremen Juni-Hitze noch nicht erreichten, litten deutlich stärker unter den Witterungsbedingungen. Anbauunternehmen ohne ausreichende Bewässerungsmöglichkeiten waren klar im Nachteil. Zudem kam es lokal zu Hagelschäden, glücklicherweise meist ohne gravierende Auswirkungen auf das Herz des Kohls. Dennoch machten die Blattschäden zusätzliche Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig. „Wir hoffen, dass sich die betroffenen Kulturen nun weiter gut erholen können", sagt Schöni. Das 1920 gegründete Familienunternehmen zählt bereits seit Jahren zu den schweizweit größten Sauerkrautproduzenten und gilt als Hauptlieferant des heimischen Detailhandels. Neben klassischem Sauerkraut, dem mengenmäßig größten Produkt, stellt die Schöni Swissfresh AG ebenfalls Randen, Rotkraut und Sauerrüben her.
© Schoeni Swissfresh AG
Andrea Schöni ist seit zehn Jahren verantwortlich für die Bereiche Verkauf, Innovation und Marketing.
Ergänzende Importe aus Deutschland, Frankreich und Polen
Der Übergang von der alten zur neuen Ernte verlief in diesem Jahr nicht ganz nahtlos. „Die Weißkohlernte 2024 war durch Witterungsextreme und Schädlingsdruck deutlich beeinträchtigt, was zu spürbaren Ernteausfällen führte. Um die Lieferfähigkeit bis zum Start der neuen Ernte aufrechterhalten zu können, mussten wir vorübergehend auf Importware aus u. a. Deutschland, Frankreich und Polen zurückgreifen. Nun kann die Verarbeitung jedoch wieder vollständig auf Schweizer Rohware umgestellt werden."
Sauerkraut und fermentierte Produkte weiterhin im Trend
Rückblickend auf die vergangene Sauerkrautsaison 2024/25 zeigt sich ein positives Bild. Die Nachfrage nach fermentiertem Gemüse sei weiterhin stabil und wachse insbesondere im gesundheitsbewussten Konsumentenmarkt. „Fermentierte Produkte wie Sauerkraut und Kimchi sind beliebt wie nie. Sie gelten als gesund, natürlich und passen hervorragend zu modernen Ernährungsformen", so Schöni. Immer öfter werden diese Produkte auch roh verzehrt, als erfrischender Salat oder als Zutat in Bowls, Sandwiches und weiteren Trendgerichten. "Im Sommer wird besonders rohes Sauerkraut, welches auf Grund der noch aktiven, lebenden Milchsäurebakterien besonders gesund und wertvoll ist, deutlich häufiger konsumiert als früher."
© Schoeni Swissfresh AG
Nachhaltigkeit und Innovation im Fokus
Auch bei der neuen Ernte setzt Schöni Swissfresh auf Zukunftsthemen. „Mehrere innovative Produktlinien mit dem Fokus auf Natürlichkeit und Gesundheit sind in der Entwicklung. Wann diese auf den Markt kommen, ist derzeit noch offen." Nachhaltigkeit spielt nicht nur bei den Rezepturen, sondern auch in der Verpackung und Produktion eine wichtige Rolle beim Verarbeitungsunternehmen. „Wir erhalten über 85 Prozent der Prozesswärme, die wir fürs Kochen und Heizen benötigen, durch unseren Holzschnitzelofen, der mit Holzschnitzeln aus Oberbipp betrieben wird. Hiermit sind wir seit 2009 CO2neutral. Im Juni 2024 haben wir eine PV Anlage (2.475 Solarmodule auf 7.700m2 Dachfläche) in Betrieb genommen. Unsere Verpackungen werden laufend geprüft und wo möglich optimiert."
Langfristige Herausforderungen für die Branche
Langfristig nehmen die Herausforderungen im Weißkohlanbau zu. Der Druck durch Schädlinge, Unkräuter und Pilzkrankheiten steige kontinuierlich, während gleichzeitig immer weniger Pflanzenschutzmittel zugelassen seien. Erschwerend kommen zunehmend unberechenbare Wetterlagen hinzu. „Wir können uns jedoch auf unsere langjährige Erfahrung und die Kompetenz traditionsreicher Erzeuger stützen, die den Weißkohl zum Teil bereits seit Generationen anbauen", sagt Schöni abschließend.
Weitere Informationen:
Andrea Schöni
Schöni Swissfresh AG
Niedermattstrasse 30
CH-4538 Oberbipp
Tel.: +41 32 636 60 84
www.schoenifood.ch