Dyson Farming, der landwirtschaftliche Zweig des britischen Technologieunternehmens, erweitert seinen innovativen Ansatz in der Lebensmittelproduktion. Das neueste Projekt des Unternehmens ist ein maßgeschneidertes vertikales Anbausystem, das den Ertrag von Erdbeeren steigern, den Energieverbrauch senken und dazu beitragen soll, in Großbritannien ganzjährig hochwertige Früchte zu produzieren.
"Etwas anzubauen ist wie etwas herzustellen", sagt Sir James Dyson, Gründer des britischen Technologieunternehmens. "Ich bin Produzent. Daher habe ich mich der Landwirtschaft wohl auch genau aus dieser Perspektive genähert. Wie können wir sie effizienter gestalten? Welche Technologien können wir einsetzen, um die Qualität und den Geschmack der Lebensmittel zu verbessern, die Flächen besser zu nutzen, damit wir weiter investieren und die Landwirtschaft verändern können?"
Die größte Anlage, die Dyson je gebaut hat
Die Konstruktion selbst ist eine technische Meisterleistung. "Ich glaube, das ist die größte Anlage, die Dyson je gebaut hat", sagt Rob Kyle, Ingenieur bei Dyson. "Sie ist 24 Meter lang und fünfeinhalb Meter hoch. Jedes Rad wiegt 500 Kilogramm."
Das System wurde vollständig von Dyson-Ingenieuren entwickelt und spiegelt jahrelange Entwicklungsarbeit wider. "Wir haben alles selbst gemacht. Jedes Kabel, jede Schraube, jede Befestigung", fügt Joe Evans, ebenfalls Ingenieur bei Dyson, hinzu.
Erdbeeren stapeln, um den Ertrag zu maximieren
Im Kern ermöglicht das System den Anbau von Erdbeeren auf mehreren vertikalen Ebenen in den Hightech-Gewächshäusern von Dyson, aber das Stapeln von Pflanzen bringt auch Herausforderungen mit sich. "Wir arbeiten hier mit den Ingenieuren von Dyson an einem völlig neuen Anbausystem, um in einer geschlossenen Umgebung eine viel höhere Fruchtdichte zu erzielen", erklärt Daniel Cross, Geschäftsführer von Dyson Farming. "Die Herausforderung besteht folglich in der Lichtverteilung und der Beschattung, damit die Blätter und das Blätterdach genügend Sonnenlicht bekommen, um sich richtig zu entwickeln."
Um dies zu erreichen, ermöglicht das System den Pflanzen, sich zu bewegen und sich innerhalb der Struktur zu drehen, um eine maximale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. "Mit diesem System können wir die Pflanzen bewegen und sicherstellen, dass jede Pflanze die maximale natürliche Energie der Sonne erhält, sodass wir so wenig Energie wie möglich verbrauchen und diese durch LED-Leuchten ergänzen können", sagt Cross.
Präzisionsanbau durch Sensortechnologie
Neben der strukturellen Innovation hat Dyson maßgeschneiderte Überwachungssysteme entwickelt, um die Wachstumsbedingungen genau anzupassen. "Unsere Dyson-eigenen Sensorpakete verfügen über einen sehr genauen CO₂-Sensor, der die relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur misst. Darüber hinaus erfasst ein Apogee-PAR-Sensor nur die Wellenlängen, die für die Erdbeerpflanzen relevant sind, sodass wir wissen, wie viel künstliches Licht wir zusätzlich bereitstellen müssen", erklärt Rob Kyle.
Der Wasserverbrauch wurde ebenfalls durch ein vollständig intern entwickeltes, geschlossenes Bewässerungssystem optimiert. Das System liefert Wasser über einen zentralen Verteiler, der die Versorgung gleichmäßig über die Anbaukonstruktion verteilt. Das Wasser fließt durch das System in einen Sammelkanal, wo es aufgefangen und recycelt wird.
Eine 2,5-fache Steigerung der Produktion
Die Ergebnisse sind bereits spürbar. "Wir erzielen eine zweieinhalbfache Steigerung der Produktion in den Gewächshäusern", sagt Sir Dyson. "Dieses vertikale Anbausystem wird es Landwirten ermöglichen, die besten Lebensmittel Englands zu produzieren und die Selbstversorgung Großbritanniens mit Lebensmitteln zu sichern."
Für ihn geht es bei diesem Projekt um die Zukunft der britischen Landwirtschaft. "Wir importieren alle Erdbeeren in England, außer in der Hochsaison im Sommer", erklärt er. "Ich habe zwei riesige Gewächshäuser gebaut, in denen wir das ganze Jahr über die leckersten Erdbeeren produzieren können, die man sich vorstellen kann. Wir haben wunderbares Land und sollten in der Lage sein, alles anzubauen, was wir essen."
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Weitere Informationen:
Dyson Farming
James Dyson, Gründer
www.dysonfarming.com