"Das Frühjahr 2025 war verhältnismäßig ruhig", bilanziert Michael Penzkofer, der seit Beginn des Jahres als Geschäftsführer die Geschicke der Gartenbauzentrale Main-Donau eG leitet. "Der Handel hat weniger Mengen gezogen als 2024. Ein Beispiel ist hier Kopfsalat: In ganz Deutschland ist Salat im Überfluss vorhanden, da der Absatz fehlt." Ähnliche Absatzschwierigkeiten habe es in letzter Zeit im Bereich der Gewächshauskulturen, speziell bei den Tomaten, gegeben.
© Hugo Huijbers | FreshPlaza.deMichael Penzkofer (l) wurde im März 2025 ebenfalls zum Vorstandsmitglied der BVEO gewählt.
Die Gartenbauzentrale Main-Donau eG zählt zu den wichtigsten Erzeugergenossenschaften Süddeutschlands und verfügt über zwei Standorte in Gundelfingen (Schwerpunkt Freilandproduktion - Wurzelgemüse, Rettich, Kopf- und Blumenkohl) und Albertshofen (Schwerpunkt Unterglasanbau -Tomaten, Gurken, Paprika - und Freilandproduktion – Blumenkohl, Kohlrabi, Lauch). Das Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt weiterhin auf der Erzeugung, Aufbereitung und Vermarktung von Wurzelgemüse mit der Karotte als unangefochtenem Dauerbrenner. Penzkofer: "In der Kategorie Wurzelgemüse sehen wir derzeit überhaupt keine Absatzprobleme. Aufgrund üppiger Erträge im Jahr 2024 konnten wir den Handel dieses Jahr bis in den April hinein mit qualitativ hochwertigen Waschmöhren versorgen, während wir in anderen Jahren meist im Februar aussteigen mussten." Erste Karotten aus neuer Ernte erwartet man ab Anfang Juli.
© Gartenbauzentrale Main-Donau eGAm Standort Gundelfingen verfügt die Gartenbauzentrale Main-Donau über eine moderne Sortier- und Waschanlage für Karotten sowie eine Packstraße für Wurzelgemüse in Kleingebinden. Ziel dieser Investitionen sei es, das Personal in der Aufbereitung peu à peu abzubauen.
Vorgeschnittener Sellerie im Trend
Neuerdings bietet die Gartenbauzentrale Main-Donau auf Wunsch des Handels vorgeschnittenen Sellerie an. Penzkofer: "Die gute Resonanz hat uns begeistert und die Planmengen wurden bereits mehrfach übertroffen. Einer unserer Erzeuger widmete sich bereits der Sellerie-Verarbeitung als Bestandteil seines Suppengrüns. Er produziert diesen Artikel nun auch als Einzelprodukt. Dabei bezieht der Erzeuger auch intern Ware von anderen Mitgliedsbetrieben, sodass letztlich für alle eine Win-win-Situation entsteht. Darüber hinaus gelingt es uns dank dieser Produkterweiterung auch, die Übergrößen weitgehend zu verwerten, die sonst am Frischmarkt gar nicht mehr vermarktungsfähig wären. Wir sind auch offen für weitere Produktansätze in dieser Richtung, wenn der Handel danach fragt und es eine gewisse Absatzsicherheit gibt."
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Geschnittener Knollensellerie
Strukturwandel und Kooperation
Ähnlich wie bei vielen anderen Genossenschaften vollzieht sich bei der Gartenbauzentrale Main-Donau ein schleichender Generationswechsel bei vielen Mitgliedsbetrieben. "Es ist davon auszugehen, dass in naher Zukunft einige Betriebe mangels Nachfolge aufhören werden. Die Kompensation und Integration dieser Flächen können nicht immer eins zu eins durch andere Mitgliedsbetriebe erfolgen, dafür reichen die Kapazitäten oftmals nicht aus. Eine interessante Entwicklung sind die Gemüse-Quereinsteiger, die wir in den vergangenen Jahren dazugewonnen haben. Es handelt sich dabei überwiegend um Agrarbetriebe, die mit Viehhaltung aufhören und eine wirtschaftliche Alternative suchen. Wenn die jeweiligen Betriebe bereit sind, der Genossenschaft beizutreten, sind wir gerne bereit, sie bei der Betriebsumstellung zu unterstützen und den erforderlichen Wissenstransfer aktiv zu begleiten", bestätigt Penzkofer.
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Einblick ins Fruchtgemüse-Portfolio. Der Unterglasanbau konzentriert sich vorrangig am Standort Albertshofen.
Alles in allem blickt das Management der Genossenschaft zuversichtlich in die Zukunft. "Vor meiner Berufung als Geschäftsführer war ich bereits im Qualitätsmanagement tätig, weshalb ich schon mit den Aufgaben und Herausforderungen der Genossenschaft vertraut war. In einem Genossenschaftsmodell müssen viele unterschiedliche Ansichten und Interessen berücksichtigt werden, was ein gewisses Einfühlungsvermögen benötigt. Wichtig ist jedoch vor allem eine positive Grundstimmung, und die ist bei den meisten Mitgliedern schon zu spüren, speziell bei den jungen Betrieben und bei denen, wo der Generationswechsel bereits stattgefunden hat. Wir freuen uns auch über Kooperationen mit Absatzpartnern, gerade dort, wo sich die Sortimente gegenseitig gut ergänzen. So bilden sich Synergieeffekte, beispielsweise in der Kundenstruktur: Denn dank der Kooperation gelingt es uns, unsere Erzeugnisse bei einer wachsenden Anzahl an LEH-Kunden gelistet zu bekommen."
Weitere Informationen:
Michael Penzkofer
Gartenbauzentrale Main-Donau eG
Bächinger Strasse 75
89423 Gundelfingen/ Do.
T: 09073/ 9503-10
F: 9503-22
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