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Weltmarkt Bananen

Der weltweite Bananenmarkt zeichnet sich 2025 durch eine Mischung aus Stabilität, Angebotsengpässen und einer sich verändernden Nachfrage aus. In Italien bleiben die Preise dank einer starken Marktdurchdringung stabil, allerdings wird ein saisonaler Rückgang erwartet, und Ecuador bleibt der wichtigste Lieferant. In den Niederlanden ist das Angebot aufgrund von Produktionsrückgängen und logistischen Störungen knapp und die Preise sind gestiegen, doch die Nachfrage im Sommer bleibt stark.

In Deutschland ist das Angebot weitgehend ausgeglichen, obwohl in Städten wie München und Berlin leichte Preisrückgänge zu verzeichnen sind. In Frankreich entspannt sich der Markt nach sechs Monaten hoher Preise aufgrund von Klimaproblemen und Lieferverzögerungen, wobei Guadeloupe und Martinique 30 Prozent des Marktes beliefern.

© Viola van den Hoven-Katsman | FreshPlaza.de

In Nordamerika ist das Angebot aufgrund früherer Düngemittelkürzungen und Betriebsschließungen ungewöhnlich begrenzt, was die Preise in die Höhe treibt, während die Nachfrage stabil bleibt. Die Bio-Bananenproduktion in Peru ist aufgrund von Wasserknappheit um 40 bis 45 Prozent zurückgegangen, die Preise halten sich jedoch. Ecuador hat seinen Export um über 3 Prozent gesteigert, unterstützt durch günstige Wetterbedingungen, eine starke weltweite Nachfrage und neue Technologien.

In Kolumbien blieb die Produktion stabil, mit einem leichten Rückgang in der ersten Jahreshälfte. Costa Rica konzentriert sich eher auf die Verbesserung der Produktivität als auf die Ausweitung der Anbaufläche. Die Dominikanische Republik erholt sich von Qualitätsproblemen aufgrund von Schädlingsbefall und konzentriert sich nun auf die Einhaltung der Bio-Standards und die Zuverlässigkeit. In Südafrika halten hohe Mengen aus Mosambik die Preise trotz geringerer lokaler Angebote und dem Beginn der Zitrusfrüchte-Saison niedrig.

Deutschland: Angebot entspricht der Nachfrage; leichte Rückgänge in wichtigen Städten
Das Angebot war ausreichend auf die Nachfrage abgestimmt, sodass die Preise im Allgemeinen auf dem bisherigen Niveau blieben. Nur an einigen Standorten, wie München und Berlin, war die Nachfrage etwas geringer. Aufgrund des guten Angebots tendierten die Preise in diesen Regionen leicht nach unten.

Das Preisniveau für Erst- und Zweitmarken liegt nur geringfügig unter dem des Vorjahreszeitraums. Im österreichischen Großhandel lagen die Preise zuletzt bei 1,33 bis 1,39 EUR/kg.

Italien: Stabile Preise, saisonaler Rückgang erwartet
Ein in Norditalien ansässiger Händler, der Bananen importiert und in seiner eigenen Anlage reifen lässt, berichtet, dass es seit Jahresbeginn keine größeren Veränderungen auf dem Markt gegeben hat, mit stabilen Preisen und moderaten Mengen. Er rechnet damit, dass der Konsum in Italien bis September, dem Beginn des neuen Schuljahres, aufgrund des großen Angebots an Sommerfrüchten rückläufig sein wird.

Das Hauptherkunftsland für Bananen bleibt Ecuador: Im Jahr 2024 exportierte Ecuador 264 Millionen Kisten Bananen, davon gingen 30 Prozent nach Europa, 19 Prozent nach Russland und 13 Prozent nach China.

Bananen sind nach wie vor ein Grundnahrungsmittel in italienischen Haushalten und erfüllen die Bedürfnisse der Verbraucher nach Gesundheit und Bequemlichkeit. Allerdings ist die pro Einkauf gekaufte Menge im Laufe der Zeit leicht zurückgegangen, auch wenn die pro Einkauf ausgegebene Summe unverändert geblieben ist.

Nach Angaben des YouGov Shopper Permanent Observatory kauften über 22,6 Millionen Haushalte während des Beobachtungszeitraums (Jahr bis März 2025) mindestens einmal Bananen, was bedeutet, dass fast neun von zehn Familien (86 Prozent Marktdurchdringung) diese exotische Frucht in ihren Einkaufskorb legen. Diese Zahl spiegelt einen stetigen Aufwärtstrend wider: Im gleichen Zeitraum des Jahres 2022 lag die Zahl der Käufer bei knapp 21 Millionen.

Zwar gibt es erhebliche Überschneidungen zwischen dem Kauf von Bio- und konventionellen Bananen, doch ist bemerkenswert, dass Bio-Bananen ihre Marktdurchdringung in nur zwei Jahren um fast 10 Prozentpunkte gesteigert haben, während konventionelle Bananen im Laufe der Zeit stabil geblieben sind.

Niederlande: Knappes Angebot trifft auf starke Sommernachfrage
Das Bananenangebot ist geringer als in den Vorjahren, was zum Teil auf einen Mangel an Kühlcontainern in Südamerika zurückzuführen ist. Dadurch sind die Preise über den Durchschnitt gestiegen. "Auf dem freien Markt liegen die Preise für grüne Bananen bei etwa 16 bis 17 EUR, was recht hoch ist", sagt ein niederländischer Importeur. "Länder wie Guatemala und Costa Rica haben ihre Produktion deutlich reduziert. Hinzu kommen mehrere weltweite Faktoren, wie beispielsweise Streiks in Panama, das seine Früchte nun hauptsächlich in die Vereinigten Staaten liefert. Verzögerungen und Staus in den Häfen von Rotterdam und Antwerpen führen zu unregelmäßigen Bananenlieferungen. Normalerweise geht der Bananenverkauf in den Sommermonaten zurück, aber diese Saison widerspricht diesem Trend aufgrund der starken weltweiten Nachfrage. Es könnte also noch ein guter Bananensommer vor uns liegen."

Weitere Nachrichten aus den Niederlanden zum Thema Bananen in dieser Woche: Chiquita hat in Zusammenarbeit mit dem Einzelhändler Albert Heijn die Chiquita Green 5er-Packung auf den Markt gebracht. Da nun sowohl die gelbe Chiquita 5er-Packung als auch die Green 5er-Packung nebeneinander erhältlich sind, können Verbraucher ihren Kauf danach ausrichten, wann sie die Bananen essen möchten – entweder sofort oder später in der Woche.

Frankreich: Preisrückgang nach Lieferverzögerungen
Der Bananenmarkt in Frankreich hat wie in ganz Europa in den vergangenen Monaten erhebliche Veränderungen erfahren. In den zurückliegenden sechs Monaten sah sich der Sektor mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, darunter ein geringeres Angebot aufgrund klimatischer Probleme und häufige Lieferverzögerungen. Diese Störungen führten zu erhöhten Bananenpreisen zwischen 16 und 20 EUR pro Kiste, die von November bis Mai stabil blieben. Derzeit hat sich der Markt leicht entspannt, die Preise liegen nun zwischen 12 und 15 EUR pro Kiste. Auf dem französischen Markt haben Bananen aus Guadeloupe und Martinique neben Importen aus Amerika und Afrika einen geschätzten Anteil von 30 Prozent.

Nordamerika: Düngemittelengpass und Farmschließungen treiben die Preise
Das Bananenangebot ist aufgrund der geringeren Produktivität vieler Farmen in Mittelamerika ungewöhnlich begrenzt. Vor fast vier Jahren haben zahlreiche Produzenten aufgrund steigender Düngemittelkosten die Düngung ihrer Pflanzen eingestellt – eine Entwicklung, die nun, mehr als 20 Monate später, spürbar wird.

Verschärft wird das Problem durch die Lage der Betriebe in Ländern wie Ecuador, Costa Rica, Mexiko, Guatemala und Honduras. Viele dieser Betriebe schließen, was zum Teil auf die langfristigen Auswirkungen des Düngemittelengpasses zurückzuführen ist, der für einige Bananenunternehmen eine Abwärtsspirale in Gang setzen kann. Infolgedessen findet eine Konsolidierung statt, bei der Unternehmen die Gelegenheit nutzen, Betriebe zu erwerben und in deren Wiederherstellung auf ein akzeptables Produktivitätsniveau zu investieren.

Derzeit liegen die Bananenpreise deutlich über dem üblichen Niveau, und für den Sommer wird mit weiterhin hohen Preisen gerechnet. Interessanterweise hat der Preisanstieg keine spürbaren Auswirkungen auf die Nachfrage, die stabil bleibt.

Für die Zukunft wird eine Erholung des Angebots erwartet. Die Erzeuger in Mexiko und Guatemala schätzen, dass die Obstmengen in den nächsten zehn bis 13 Wochen wieder steigen werden.

Peru: Preise trotz Produktionsrückgang von 40 bis 45 Prozent stabil Die Produktion von Bio-Bananen ist aufgrund der schlechten Wasserwirtschaft im Chira-Tal um 40 bis 45 Prozent zurückgegangen. Dennoch bleiben die Preise stabil bei 12,90 EUR (Fair Trade) und 12,86 EUR (SPP – garantierter Mindestpreis). Export geht nach Europa und Asien.

Es gibt kontinuierliche Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit, darunter die Nutzung von Sonnenkollektoren und das Recycling von Kunststoffen. Die Wasserknappheit und die hohen Logistikkosten stellen jedoch weiterhin große Herausforderungen dar. Der Sektor strebt eine stärkere Vertretung der Privatwirtschaft an, um die Produktion, die Pflanzengesundheit und die Handelsbeziehungen zu verbessern.

Ecuador: Starke Nachfrage, günstiges Wetter und Technologie steigern die Produktion
Der Export stieg in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 um 3,21 Prozent auf 137,12 Millionen Kisten. Gutes Wetter begünstigte die Produktivität. Der Spotpreis lag bei 9,46 EUR pro Kiste, während der offizielle Mindestpreis bei 6,72 EUR lag. Die Nachfrage stieg aufgrund von Herausforderungen in anderen Erzeugerländern. Märkte wie Russland, China und Ostasien konnten weiter ausgebaut werden.

Die Sicherheit in den Häfen hat weiterhin Priorität, und es wurden fortschrittliche technologische Maßnahmen eingeführt. Außerdem werden Drohnen und biotechnologische Lösungen eingesetzt, um die Pflanzengesundheit zu verbessern. Es wird ein jährliches Wachstum von 3 bis 5 Prozent erwartet.

Kolumbien: Stabile Produktion trotz logistischer Herausforderungen
Die Produktion blieb stabil, mit einem leichten Rückgang in der ersten Jahreshälfte, und für die zweite Jahreshälfte wird eine Leistungssteigerung erwartet. Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf biologisch angebauten Bananen mit Nachhaltigkeitszertifikat, die im Rahmen von Jahresverträgen vermarktet werden, bei denen Volumen und Preisstabilität im Vordergrund stehen. Die größten Herausforderungen betreffen die internationale Logistik, insbesondere Verzögerungen in europäischen Häfen. Die Marktbedingungen sind insgesamt stabil, und das Land ist weiterhin ein zuverlässiger Lieferant innerhalb der Andenregion.

Costa Rica: Fokus auf Ertrag trotz Wetter- und Krankheitsgefahren
Der Schwerpunkt liegt auf der Steigerung der Produktion ohne Ausweitung der Anbauflächen. Im Jahr 2024 ging die Produktion um 1,1 Prozent zurück, und für 2025 wird aufgrund unregelmäßiger Niederschläge ein weiterer Rückgang um 5 Prozent erwartet. Exportiert wird hauptsächlich in die Europäische Union (47 Prozent) und in die USA (33 Prozent).

Der Preis in Europa liegt bei 16,69 EUR pro Kiste und damit höher als im Vorjahr. Trotz der Verpflichtung zur Nachhaltigkeit spiegeln die an die Erzeuger gezahlten Preise immer noch nicht die tatsächlichen Produktionskosten wider. Die Bedrohung durch Fusarium TR4 gibt weiterhin Anlass zur Sorge.

Dominikanische Republik: Schädlingsbekämpfung und Zertifizierungsbemühungen fördern die Zuverlässigkeit
Das Land hatte mit Qualitäts- und Schädlingsproblemen zu kämpfen, darunter eine schwer zu bekämpfende Milbe, die mehrere Exporteure dazu veranlasste, den Markt zu verlassen. Die Qualität der Früchte hat sich jedoch verbessert, und einige Akteure investieren weiterhin in den Ursprung.

Der Schwerpunkt liegt auf der Aufrechterhaltung von Stabilität und Service im Segment der Bio-Bananen mit strengen Zertifizierungen. Die Priorität liegt nicht auf Wachstum, sondern auf der Aufrechterhaltung starker Handelsbeziehungen und der Verbesserung des Rufs des Landes als zuverlässiger Lieferant.

Südafrika: Hohe Mengen drücken die Preise trotz geringerem Angebots
Die mosambikanischen Bananenproduzenten sind derzeit die dominierenden Akteure auf dem südafrikanischen Markt. Obwohl die Bananenmengen auf den städtischen Märkten geringer sind als in den vergangenen zwei Jahren, stehen die Preise nach Angaben von Marktvertretern weiterhin unter Druck.

Der Durchschnittspreis für Bananen liegt bei etwa 0,37 EUR/kg, wobei der Durchschnittspreis für einen 18 kg-Karton großer Bananen 6,40 EUR und für extragroße Bananen (18 kg) 7,36 EUR auf dem Markt von Tshwane beträgt.

Nach Angaben eines Bananenproduzenten wird die Nachfrage auf den städtischen Märkten durch den Beginn der Zitrussaison beeinflusst. Ein Einkäufer des LEH stellt jedoch fest, dass die Zitrusfrüchte aus seiner Sicht keine negativen Auswirkungen auf den Bananenverkauf haben. "Im vergangenen Jahr waren die Preise besser, weil Mosambik von Naturkatastrophen und politischen Unruhen betroffen war, aber in diesem Jahr gibt es viele Bananen und die Preise sind sehr schwach", sagt ein südafrikanischer Bananenproduzent.

Thema der nächsten Woche: Knoblauch