In Marokko hat die Tomatenindustrie mit einem Arbeitskräftemangel zu kämpfen, der durch die anhaltende Dürre noch verschärft wird. Die Arbeitskräfte wandern zunehmend in den Sektor für rote Früchte ab, wo Landarbeiter und andere Akteure der Branche für Tätigkeiten im Beerenanbau umgeschult werden. Khalid Saïdi, Präsident des marokkanischen Verbandes der Obst- und Gemüseproduzenten und -exporteure (APEFEL), stellte fest: "Produzent in der marokkanischen Tomatenindustrie zu sein, ist zu einem riskanten Beruf geworden. Viele Menschen lassen sich umschulen, das ist eine Tatsache."
Die Lage im marokkanischen Tomatensektor, insbesondere in der wasserarmen Region Souss-Massa, bleibt komplex. Saïdi hebt die Verlagerung hin zu rentableren Kulturen wie Heidelbeeren und Himbeeren hervor, räumt jedoch ein, dass es während der Ernte- und Pflückzeit schwierig ist, Arbeitskräfte zu finden. Der Arbeitskräftemangel wird durch Probleme mit der Wasserversorgung verschärft, was die Produzenten unter Druck setzt.
Saïdi erklärte, dass der Arbeitskräftemangel ohne die Hilfe von Menschen aus Subsahara-Ländern in Agadir, die zur Verringerung des Arbeitskräftemangels beitragen, kritisch geworden wäre. Obwohl die Behörden, darunter das Landwirtschaftsministerium, Unterstützungsmaßnahmen wie Subventionen in Höhe von 4.000 bis 7.000 USD pro Hektar aufgelegt haben, decken diese Bemühungen weniger als 10 Prozent der Produktionskosten.
Trotz dieser Widrigkeiten sind die marokkanischen Tomatenexporte weiterhin robust. Saïdi kommentierte: "Dank der exportierenden Hälfte der Produktion kommen die Produzenten über die Runden." Der Exportpreis deckt die Kosten und stützt die Produzenten inmitten ungünstiger lokaler Marktbedingungen.
Marokko ist mit 621.000 Tonnen in der Saison 2024-2025 der drittgrößte Tomatenexporteur weltweit, wobei die Hauptmärkte in Europa liegen. Der Exportumsatz übersteigt laut HortoInfo 1,5 Milliarden US-Dollar.
Marokkos Position als führender Exporteur, der Spanien überholt hat, spiegelt seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt wider.
Quelle: Born2Invest