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Dutch Plantin

Niederländischer Paprikaerzeuger wechselt auf organisches Substrat

Er hat sich den Kopf zerbrochen, aber was die Ursache für die Wurzelprobleme in seinem Paprikaanbau war, ist für Arie Jongeleen vom gleichnamigen Papieranbauunternehmen aus den Niederlanden immer noch ein Rätsel. Diese Saison ist jedoch viel entspannter: Seit er auf organisches Substrat umgestellt hat, gibt es keine Probleme mehr. "Die Pflanze benötigt wohl doch etwas Organisches."

© Dutch Plantin BV

Steinwolle ist prima
Arie Jongeleen hat 40 Jahre Erfahrung im Anbau, davon 22 Jahre zur großen Zufriedenheit mit Steinwolle. "Jahrelang haben wir alles neu angeschafft. Vor drei Jahren haben wir aus Kostengründen beschlossen, die Hälfte wegzulassen. Bei einem anderen Erzeuger hat es auch geklappt, warum also nicht bei uns? Und das hat eigentlich auch prima funktioniert."

Im vergangenen Jahr schien der Anbau auf den gebrauchten Matten gut zu laufen, aber auf den neuen Matten hatte er mit dem Wurzelproblem zu kämpfen, das den Paprikasektor seit einigen Jahren plagt: unerklärliche braune Wurzeln und kraftlose Pflanzen. Dann kamen Probleme wie Läuse hinzu. "Und kraftlose Pflanzen nehmen die Mittel nicht gut auf. Das bedeutete also Reinigen. Tests ergaben keine erkennbare Ursache. Ein wenig Pythium oder Fusarium findet man immer, auch in Pflanzen, die gut wachsen. Aber hier lief es wirklich nicht gut. Das raubt einem den Schlaf."

Schöne Wurzeln
Eine völlig andere Situation als die, die Arie jetzt in seinem Gewächshaus vorfindet. In diesem Jahr ist er auf die grünen Paprika Bastianini und die roten Paprika Mathieu umgestiegen, zwei Sorten, die in Versuchen hinsichtlich Ertrag und Qualität vielversprechend waren. "Ich habe mir gerade die Wurzeln angesehen. Ich traue mich fast nicht zu sagen, dass alles gut läuft, aber es sieht wirklich wunderschön aus. So, wie wir es gewohnt sind."

Wie viele Paprikaproduzenten ist er auf organisches Substrat umgestiegen. Seine Wahl fiel auf eine Matte aus 100 Prozent Kokos von Dutch Plantin. "Wir haben auch einen Versuch, mit einer Mischung aus Kokos und Torf am Laufen. Das ist auch eine hervorragende Matte, aber sie ist aufwändiger in der Handhabung. Mit 100 Prozent Kokos geht das einfacher: Man nimmt die Palette mit nach hinten und kann loslegen. Die Matten von Dutch Plantin sind vordrainiert und die Löcher sind an den richtigen Stellen. Man kann einfach loslegen."

Arie baut relativ trocken an, was auch auf Kokos gut funktioniert. "Wir gießen etwas später und hören etwas früher auf. Die Düngemittelmengen sind etwas geringer, aber ansonsten gibt es keine Auffälligkeiten. Es ist alles gut überschaubar."

Keine Wurzelprobleme
Und was am wichtigsten ist, keine Wurzelprobleme. Die Ursache bleibt ein Rätsel. Auch die Rundgänge durch den Paprikaanbau und die Anbauberater haben keine erkennbare Ursache ergeben. Tatsache ist jedoch, dass die Wurzeln bei Arie nach dem Sommer besser gewachsen sind. "Daher mussten wir nicht ausdünnen."

Die Tatsache, dass das vergangene Jahr besonders nass war, kann es auch nicht sein. "Das Problem besteht schon seit vier Jahren. Wir hören von Erzeugern, bei denen das gesamte Gewächshaus umgefallen ist, außer bei den Matten auf organischem Substrat. Gleichzeitig hört man aber auch von Erzeugern mit neuen Steinwollmatten, die keinerlei Probleme haben. Normalerweise sagt man: 'Je sauberer, desto besser', aber da der Anbau auf den gebrauchten Matten gut verlief, scheint es, dass die Pflanze doch etwas Organisches benötigt. Aber was ist es? Ich glaube nicht, dass anders angebaut oder die Steinwolle anders hergestellt wird. Wir wissen es nicht, aber ich gehe kein Risiko ein."

Organisches Substrat
Das Wurzelproblem bei Paprika hat den Sektor in den vergangenen Jahren stark beeinträchtigt. Das mysteriöse Versagen in den ersten Monaten der Saison traf alle Sorten und nicht nur schwächere Pflanzen. Das hat zu einem rasanten Anstieg von organischem Substrat im Gartenbau geführt, und Wim Roosen von Dutch Plantin sagt, dass diese Umstellung auch andere Kulturen erreicht. "Wir sehen, dass die Nachfrage aufgrund des Wurzelproblems bei Paprika enorm gestiegen ist, aber nicht nur Paprikaerzeuger stellen auf organisches Substrat um. Auch bei Tomaten entscheiden sich die Produzenten dafür, und demnächst wird auch ein Gurkenerzeuger aus Brabant nach einem erfolgreichen Versuch auf Kokos umsteigen."

Wim ermutigt die Erzeuger, sich schnell zu entscheiden, da die Nachfrage groß ist und die Kosten für spätere Umsteiger höher sind. "Ende Juni werden wir die meisten Produktionskapazitäten für Lieferungen bis Ende November ausgelastet haben. Wer sich später entscheidet, könnte sogar leer ausgehen." Schließlich kommen die Matten per Seefracht aus Indien, und das dauert eben zwei Monate. "Wir bauen eine gewisse Reserve ein, und die Aufträge, die wir jetzt zugesagt haben, liefern wir im Oktober und November direkt aus unserer Fabrik in Indien. Spätere Interessenten beliefern wir aus Lagerbeständen, die bereits früher produziert wurden. Diese Container sind eingelagert, was etwas höhere Kosten bedeutet, aber dafür wird auf Abruf in den Garten geliefert."

© Dutch Plantin BV

© Dutch Plantin BV
Links: Strauchtomaten, rechts Spitzpaprika

© Dutch Plantin BVAuch Gurkenerzeuger entscheiden sich jetzt immer öfter für Bio-Substrat

Schöne Ernte
Arie wird im nächsten Jahr auf jeden Fall mit Kokos weitermachen, und wahrscheinlich wieder mit neuen Matten. "Wir wollen kein Risiko mehr eingehen", sagt er. Da kommt natürlich das Grundproblem ins Spiel, aber auch die Folgeschäden: geringere Produktion und höhere Arbeitskosten. Außerdem ist die Atmosphäre auf dem Hof eine völlig andere. "Jeder wurde bezahlt, aber niemand möchte eine Ernte, die trotz aller Bemühungen nicht gut aussieht. Jetzt haben wir eine schöne Ernte, Früchte von guter Qualität und alles wächst prächtig. Keine einzige Pflanze hängt schlaff, und wenn man sich die Wurzeln ansieht, sieht man, dass alles in Ordnung ist."

Weitere Informationen:
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