Eine breite Palette an frischem, lokal angebautem Gemüse. 'Groß. Versteigerung. Versteigerungsuhr. Gute Vermarktung. Weltweit. Ruby Red. Rot'. Sabine Devreese von BelOrta fragte ihre niederländischen Besucher bei der zweiten Ausgabe von VersPodium am Dienstagnachmittag, was ihnen einfällt, wenn sie an BelOrta denken, und die Assoziationen, die darauf folgten, stimmten sie zufrieden. "Ich brauche Ihnen nichts mehr zu erklären", scherzte die Leiterin der Gemüsesparte von BelOrta, woraufhin sich eine interaktive Sitzung mit Führung entwickelte.
Auch ein Besuch in der Verkaufshalle durfte nicht fehlen. Der Standort in Sint-Katelijne-Waver wird eine neue physische Verkaufshalle erhalten.
Mehr als eine Versteigerung
Bei BelOrta ist man mit seiner Versteigerung und dem Betrieb der Versteigerungsuhr zufrieden - es wird sogar eine völlig neue physische Verkaufshalle auf dem Gelände in Sint-Katelijne-Waver geben - aber BelOrta ist mehr als 'die Versteigerung'. BelOrta ist eine Genossenschaft, betonte Sabine, von, für und durch Erzeuger.
Im Club der Niederländer, in dem Vertreter mehrerer großer niederländischer Genossenschaften, Handelshäuser und Zuchtunternehmen saßen, kamen schnell Fragen auf. Wie schafft es BelOrta zum Beispiel, so viel frisches Obst und Gemüse zentral zusammenzubekommen und es ohne unnötigen Zeitverlust schnell zu versteigern und wieder zu verkaufen?
Sabine wurde bald mit Fragen bombardiert
Bindung zum Erzeuger
Bei der Besichtigung konnten die verschiedenen Arbeitsschritte hautnah miterlebt werden. Beim Gang über das Gelände und durch die Hallen begegnete die Gruppe sogar dem einen oder anderen Erzeuger, der sein Produkt mitbrachte. Zu sehen waren ein Produzent auf einem Traktor, aber vor allem die dazugehörigen LKWs mit u.a. Fleischtomaten.
Hier fahren die Lastwagen mit frischer Ware ein
Da auch bei BelOrta die Anbaubetriebe größer werden und Generationswechsel stattfinden, kommen die Erzeuger weniger physisch zur Genossenschaft. Um insbesondere den Kontakt zu den jüngeren Erzeugern aufrechtzuerhalten, wurde FuturO gegründet, eine Plattform für den informellen Wissensaustausch zwischen Erzeugern unter 40 Jahren. Auch die Stimme der jüngeren Erzeuger wird in der Genossenschaft berücksichtigt.
Verschiedene Erzeuger von BelOrta verpacken selbst. Darüber waren viele Niederländer überrascht. Die Genossenschaft mit Standorten in ganz Belgien, sowohl in Sint-Katelijne-Waver als auch in Borgloon, bietet jedoch auch die Möglichkeit der zentralen Verpackung. Sabine: "Vieles hängt davon ab, welche Prozesse für das jeweilige Produkt am besten geeignet sind."
Aromia, eine neue Tomatenmarke
Starkes Marketing
Einige Teilnehmer des VersPodium kombinierten ihren Besuch bei BelOrta mit einer Tour durch die Supermärkte in der Umgebung. Dabei fiel auf, wie oft der Name BelOrta auftaucht, beispielsweise auf Verpackungen. Sabine erzählte stolz, dass es manchmal sogar gelingt, bei Einzelhändlern mit einer starken Präferenz für Eigenmarken doch mit einer Marke in die Regale zu kommen. Außerdem findet man BelOrta beispielsweise auf Chicorée in Kanada, Knollensellerie in Japan oder auf Birnen, die beispielsweise nach China gehen.
Ein Besuch in den Kühlzellen
Lokal
Der Genossenschaft sind etwa 1.100 Erzeuger angeschlossen, die über 200 Produkte aus Belgien und dem Süden der Niederlande anbieten. "Gemüse und Obst aus lokalem Anbau haben wir gerne hier", sagt er. Lokale Produkte können auch aus den Niederlanden kommen. Nordbrabant, Limburg und Zeeland liegen nahe, aber auch drei Erzeuger aus Südholland und ein Erzeuger aus Gelderland sind Mitglieder von BelOrta.
Frisches Obst und Gemüse kann bei BelOrta vor der Versteigerungsuhr oder durch Vermittlung gekauft werden. Der Erzeuger legt die Verkaufsstrategie zusammen mit seinen Kollegen aus demselben Segment und den Mitarbeitern von BelOrta fest. BelOrta ermöglicht u.a. einen sehr breiten Abnehmerkreis mit über 500 Kunden aus verschiedenen Segmenten und Ländern.
Hier können die Käufer ihre Produkte abholen.
Die Macht der Uhr
Am Dienstagnachmittag war es in den Hallen relativ ruhig. Das ist auch logisch, denn der große Andrang findet am Vormittag statt, mit den Hauptversteigerungen am Montag, Mittwoch und Freitag. "Dann sorgen wir dafür, dass alles, wirklich alles, verkauft wird. Abends sind wir dann leer", betont Sabine.
Auch hier sind die Niederländer überrascht, denn weiß man im Voraus, was die Erzeuger bringen werden? Begrenzt und je nach Segment, räumt die Leiterin der Gemüseabteilung ein, aber mit der Uhr als mächtigem Instrument und einer großen Reichweite gelingt es ihnen auch, eine Kiste mit zusätzlichen Tomaten, Erdbeeren oder Chicorée zu verkaufen. Wenn das Angebot sehr groß ist, wie derzeit bei Chicorée, wo eine Krise herrscht, sinkt der Preis, aber im Laufe der Jahre kippt das Gleichgewicht immer ins Positive.
In Momenten der Knappheit ist der Preis nirgendwo so hoch wie auf der Versteigerungsuhr von BelOrta, die zentral im Herzen Belgiens liegt. Sabine: "Die Uhr ist das beste Marktbarometer für viele Produkte." Beispielsweise auch für eine Kiste Ruby Red, eine neue Tomatensorte, die dank guter Vermarktung und bemerkenswert guter Preisgestaltung auch den niederländischen Genossenschaftskollegen aufgefallen ist.
Ein Stapel Ruby Red, mittlerweile auch in Bio-Qualität
Weitere Informationen:
BelOrta
Mechelsesteenweg 120
2860 Sint-Katelijne-Waver, Belgien
Tel: +32 (0)15 55 11 11
[email protected]
www.belorta.be