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Italien:

"Im Februar waren die Karottenlager in Europa noch voll"

In Norditalien beginnt die Karottenernte um den 20. Mai. "Im Februar waren die Lager in Europa noch voll", erzählt Francesca Barbieri, Produktspezialistin bei Zanarini Agromarketing & Consulting. "Inzwischen hat sich das Bild jedoch geändert. Durch das schlechte Wetter im Herbst, vor allem in Polen und Tschechien, sind dort erhebliche Verluste entstanden. Die Pflanzen haben unter den anhaltenden Regenfällen und Überschwemmungen gelitten. Deshalb mussten sich diese Länder auf Lieferanten aus Nordeuropa konzentrieren."

Auch Italien selbst, normalerweise ein Exporteur, musste im Oktober und November des vergangenen Jahres große Mengen hinzukaufen. Aufgrund von Qualitätsproblemen sowohl im Norden als auch in der Mitte des Landes wurden viele Karotten aus Belgien und den Niederlanden importiert. Auch Spanien hat auf die europäischen Vorräte zurückgegriffen.

Wann der italienische Karottenexport wieder aufgenommen werden kann, hängt laut Barbieri nicht nur von der Marktnachfrage ab, sondern auch von der Qualität der europäischen Restbestände aus dem Vorjahr. "Diese sind noch immer auf dem Markt vorhanden. Erst wenn diese abnehmen, entsteht Platz für das neue Produkt."

Barbieri weiter: "Auf Sizilien hat die Ernte Mitte Januar begonnen. Seit März wird dort auf Hochtouren geerntet. Bislang gibt es jedoch noch keine Nachfrage aus dem Ausland. Die norditalienischen Regionen haben ihre Vorräte inzwischen aufgebraucht und schauen nun nach Süden."

Aktueller Karottenanbau in der norditalienischen Region Veneto

Bemerkenswert ist, dass die Anbaufläche auf Sizilien im Vergleich zum Vorjahr um etwa 25 Prozent zugenommen hat. "Dennoch ist kein proportionaler Anstieg des Angebots zu verzeichnen. Etwa 30 Prozent der erwarteten Karotten haben nie gekeimt. Aufgrund der trockenen Bedingungen während und nach der Aussaat im Oktober musste zusätzlich bewässert werden. Das hat die Kosten um etwa 40 Prozent in die Höhe getrieben."

In Veneto, insbesondere in der Region Chioggia, wo etwa 1.200 Hektar Karotten angebaut werden, ist die Anbaufläche nur leicht gestiegen: etwa 5 Prozent mehr als im Vorjahr. "Die Aussaat begann im November und ist gerade erst abgeschlossen. Regen und nasse Böden haben die Aussaat im Februar verzögert. Daher ist es möglich, dass es im Juni zu einem Ernteeinbruch kommt."

Laut Barbieri ist es noch zu früh, um konkrete Aussagen über den endgültigen Ertrag zu treffen. "Das Wetter im April wird dabei eine entscheidende Rolle spielen. Aber es ist ratsam, die Erwartungen bereits jetzt etwas anzupassen. Durch stehendes Wasser auf den Feldern und Verzögerungen bei der Aussaat kann es zu Qualitätsproblemen und einem geringeren Ertrag pro Hektar kommen."

"Was den Export von Karotten aus Veneto von Mai bis Juli angeht, halten wir uns vorerst mit Prognosen zurück", sagt Barbieri. "Wir arbeiten seit Jahren mit lokalen Erzeugern und Händlern in Nord- und Osteuropa zusammen, aber angesichts der aktuellen Situation bleiben wir mit unseren Vorhersagen vorsichtig."

Abschließend betont sie, wie wichtig es ist, als Branche im Gespräch zu bleiben. "Nur durch eine offene Kommunikation zwischen Erzeugern und Marktteilnehmern können wir uns ein besseres Bild von der Entwicklung der Saison machen. Wir stehen daher weiterhin für Gespräche, Fragen und den Informationsaustausch zur Verfügung. Denn bevor man verkaufen kann, muss man erst einmal verstehen, was auf dem Markt und auf dem Feld vor sich geht."

Weitere Informationen
Francesca Barbieri
Zanarini Srl
Tel: +39 335 52 26 716
Tel: +39 051 82 61 64
[email protected]