Nach der Ramadanzeit steht Gemüse traditionell etwas weniger im Fokus ethnischer Kunden, zugunsten exotischer Früchte. "Ende März gab es erste Eingänge an spanischen Mispeln, und im Laufe der ersten Aprilwoche nimmt die Versorgung sukzessive Fahrt auf. Zu Beginn der neuen Mispelsaison ist die Nachfrage traditionell als lebhaft zu bezeichnen. In Richtung Sommer - sprich ab Juni-Juli - geht der Bedarf dann spürbar zurück, was der großen Vielfalt an anderen Obsterzeugnissen geschuldet ist", berichtet Hacer Temiz, Importeurin und Geschäftsführerin der Asia GmbH mit Sitz in Krefeld.
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Spanische Mispeln
Ein weiteres Produkthighlight im Obstbereich ist Chirimoya, der in Deutschland auch oftmals als Zimtapfel angepriesen wird. "Wir befassen uns nicht mit Übersee-Ware aus Brasilien, sondern nur mit spanischen Chirimoyas, die in der Regel vom September bis Juli zu haben sind. Ich bin der Überzeugung, dass dieser Artikel dem Exotensegment inzwischen entwachsen ist. Dennoch handelt es sich um eine sensible Frucht mit einer relativ kurzen Lebensdauer: Dies trägt wiederum dazu bei, dass der jeweilige Kunde eine gewisse Umschlagsrate oder Durchfluss benötigt, damit nicht zuviel Verderb entsteht und sich der Artikel entsprechend rentiert", skizziert Temiz.
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Chirimoya
Auch auf den hiesigen Märkten Spaniens finden Chirimoyas ihren Absatz. "Am lokalen Markt werden überwiegend größere Kaliber gehandelt, während in Deutschland hingegen die kleinfallende und preisgünstige Ware präferiert wird. Je größer die Frucht, desto mehr Fruchtfleisch und weniger Kerne", so die erfahrene Kauffrau. Unmittelbar nach dem Ernteauftakt im September/Oktober seien die Angebotsmengen in der Regel wesentlich üppiger. "Die zweite Erntewelle ab Februar gilt hingegen als Nebensaison, was sich entsprechend auf die Mengenverfügbarkeit und Preissituation niederschlägt. In der zweiten Saisonhälfte kann es dann auch mal zu Engpässen kommen, obwohl zurzeit genügend Ware exportiert wird, um den Bedarf entsprechend zu decken."
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Okra aus Ghana
Ganzjährige Vermarktung von Okra und breiten Bohnen
Fester Bestandteil des Angebotsspektrums ist Okra, der mittlerweile das ganze Jahr über aus Ghana bezogen wird. Temiz: "2020 haben wir erstmalig Okra importiert, damals noch aus Indien sowie Honduras. Es stellte sich dann aber heraus, dass die honduranische Ware nicht ganz den Bedürfnissen des deutschen Marktes entsprach, da sie eben zu groß war. Dagegen fand die etwas feinere Ware aus Ghana besseren Anklang bei unseren Kunden. Ghana hat sich zudem als verlässliches, ganzjähriges Anbauland etabliert. Ergänzend bieten wir ab Ende April über die Sommermonate ebenfalls Okro jordanischen Ursprungs an. Generell stellen wir fest, dass der Artikel weiterhin stark im Kommen ist."
Neben Okra widmet sich die Asia GmbH ebenfalls dem ganzjährigen Import und Vertrieb grüner Bohnen, die exklusiv unter der bewährten Eigenmarke Cleopattra angeboten werden. "Bis vor einigen Jahren haben wir hauptsächlich die Sorte Estefania bezogen, sind dann aber auf die Sorte Faiza, die vergleichsweise eher dunkel- statt hellgrün gefärbt ist. Wir beziehen unsere Bohnen nahezu das gesamte Jahr über aus Marokko: Nur ab Ende Juli gibt es ein Produktionsloch um rund zwei Monate, in diesem Zeitraum bieten wir zur Überbrückung spanische Ware an. Seit rund zwei Wochen tendiert der Absatz sowie das Preisniveau nach unten, was ich jedoch als jahreszeittypisch bezeichnen würde", schildert Frau Temiz.
© Hugo Huijbers | FreshPlaza.deSpanische Mispeln und Chirimoya werden per Landtransport angeliefert. Flugware wie Okra aus Ghana oder Jordanien werden vom jeweiligen Flughafen in Maastricht, Lüttich oder Paris nach Venlo gefahren.
30 Jahre im Exotenimport und -vertrieb
Die Asia GmbH wurde im Jahr 1995 gegründet und feierte somit am 1. April diesen Jahres ihr 30-jähriges Jubiläum. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten als verlässlicher Partner der deutschen Großmärkte rundum den Import und Vertrieb ausgewählter Exoten behaupten können. Neben dem Firmensitz in Krefeld verfügt das spezialisierte Unternehmen über ein Umschlagslager am Fresh Park Venlo. Hier wird die frisch eingetroffene Ware großteils am selben Tag umgeschlagen, kommissioniert und in Form von Mixpaletten an den jeweiligen Kunden geliefert. Dank des bewährten Geschäftsmodells sieht sich das Unternehmen für die Zukunft gerüstet. "Ich würde irgendwann gerne den Sprung in den Online-Versandhandel wagen. Noch ist die Zeit aber nicht reif für einen derartigen Schritt", schlussfolgert Temiz.
Weitere Informationen:
Hacer Temiz
Asia GmbH
Oder Straße 1
47829 Krefeld
Tel: +49 (0) 2151 36 32 60
Web: http://asiagmbh.com
E-Mail: info@asiagmbh.com