Seit nunmehr drei Jahren widmet sich das Familienunternehmen Ruff-Häring GbR. dem ganzjährigen Anbau von Radieschen. Vermarktet wird das Gemüse das ganze Jahr über sowohl an LEH-Kunden als auch über den eigenen Standverkauf am Großmarkt. "Der Radieschenabsatz über den Winter war bisher relativ schwach, vor allem im LEH. Im Anbetracht der Tatsache, dass wir im Winter vielleicht nicht mal die Hälfte der Menge wie im Sommer haben, hat das jedoch recht gut gepasst", sagte Stefanie Häring beim Interview vor Ort im Nürnberger Knoblauchsland.
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Kernkompetenz des Unternehmens ist seit nunmehr drei Jahren die ganzjährige Produktion von Radieschen. Am 20. Februar wurden die ersten Radieschen im Freiland gesät. Freiland-Radieschen werden in der Regel bis Ende Oktober geerntet. Danach geht es nahtlos weiter mit Ware aus geschütztem Anbau (Folien- sowie Glashäusern).
Erste Werbeaktionen bei Radieschen gibt es normalerweise erst zu Beginn der Freilandsaison ab April, fährt Häring fort. "Währenddessen stehen wir im Winter in direktem Wettbewerb mit preisgünstiger Ware aus Italien, die teilweise zu 0,50 EUR/Bund im LEH angeboten wird. Da ist es für uns unmöglich, preislich mitzuhalten, obwohl wir hier den klaren Vorteil der kürzeren Transportwege haben. Dennoch sind wir mit den aktuellen Preisen recht zufrieden." Am örtlichen Großmarkt Nürnberg sei die Wertschätzung für regionale Ware - auch im Winter - hingegen höher.
Die letzten Feldsalate der diesjährigen Saison werden momentan geerntet und ausschließlich über den Großmarkt vermarktet. Seitdem man sich ganz bewusst auf Radieschen spezialisiert hat, wurde der Salatanbau bis auf Endivien zurückgefahren. Ansonsten werden im Freiland noch Zucchini, Kohlrabi, Sellerie, Kohl, Kartoffeln und Zwiebeln angebaut.
"Mit der ganzjährigen Radieschenproduktion haben wir eine tolle Marktnische gefunden", fährt Frau Häring weiter fort. "Wir widmen uns dabei überwiegend dem Anbau roter Radieschen, nur wenn uns über den Großmarkt mal eine Anfrage erreicht, kann es vorkommen, dass wir auch mal Kleinstmengen an weißen Radieschen produzieren. In der Praxis ist dies aber eher seltener der Fall."
Im Bereich Rettich werden die benötigten Jungpflanzen selbst produziert. Dementsprechend sei die Retticherzeugung wesentlich pflegeintensiver als der Radieschenanbau. In KW 8 werden die ersten Rettiche und Radieschen in den Kalthäusern angepflanzt.
Peter und Stefanie Häring im Rettich-Glashaus. Die ersten Rettiche der Saison werden voraussichtlich Anfang April geerntet. Die LEH-Kunden werden teils direkt, teils über die nahe gelegene Zentrale des Vermarktungspartners Franken-Gemüse eG beliefert.
Sortimentserweiterung mit Landgurken
Vor gut einem Jahr wurden die Anbaukapazitäten des Unternehmens um ein neues, beheiztes Folienhaus erweitert. "Es handelt sich dabei um eine Mehrzweckanlage, in der wir im vergangenen Jahr bereits erfolgreich Radieschen kultiviert haben. In KW 4 haben wir nun versuchsweise Landgurken der Sorte Harmonie angepflanzt und wir sind gespannt auf die Ernteergebnisse. Der Absatz wäre auf jeden Fall gesichert, da es am Großmarkt viele osteuropäische Abnehmer gibt, die insbesondere nach kleinen, fingergroßen Gurken zum Einlegen fragen", heißt es abschließend.
Einblick ins neue, mit Landgurken bepflanzte Folienhaus. Insgesamt betreibt die Familie Ruff-Häring auf rund 30 ha Gemüsebau, davon ca. 2 ha im geschützten Anbau.
Weitere Informationen:
Stefanie Häring
Ruff-Häring GbR Gemüsebau
Loher Hauptstraße 116
90427 Nürnberg
T. +49 911 345355
info@ruff-haering.de
www.ruff-haering.de