Ein in Abu Dhabi entwickelter KI-gesteuerter Roboter revolutioniert die Erdbeerernte. Der von Experten der Mohamed Bin Zayed University of Artificial Intelligence (MBZUAI) entwickelte Roboter identifiziert und pflückt reife Erdbeeren ohne sie zu beschädigen und kann in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden, von sonnigen Feldern bis hin zu kontrollierten Gewächshäusern.
Das Projekt "Strawberry Picker" wird von der Fachrichtung Robotik der MBZUAI in Zusammenarbeit mit Experten für maschinelles Lernen und Computer Vision geleitet. Ziel dieser Initiative ist es, Erzeugern dabei zu helfen, ihre Arbeitskosten zu senken und gleichzeitig die Produktivität und Qualität der Früchte zu erhalten.
Der Roboter nutzt fortschrittliche Technologien in den Bereichen künstliche Intelligenz, Computer Vision, maschinelles Lernen, Robotik und Präzisionslandwirtschaft. Ausgestattet mit hochauflösenden Kameras und Sensoren analysiert er Pflanzen in Echtzeit und identifiziert reife Erdbeeren anhand von Farbe, Größe und Form. Algorithmen für maschinelles Lernen sorgen für eine präzise Identifizierung und unterscheiden reife Früchte von unreifen oder beschädigten.
Sobald eine reife Erdbeere erkannt wird, pflückt ein Roboterarm mit einem sensiblen Greifer die Frucht, ohne sie zu beschädigen. Der Roboter kombiniert "aktive Wahrnehmung" mit Manipulationsfähigkeiten und passt seine Position oder seinen Griff an Umgebungsfaktoren wie Licht, Barrieren oder windbedingte Pflanzenbewegungen an. Die autonome Navigation ermöglicht es dem Roboter, sich effizient durch Pflanzenreihen zu bewegen, seine Route zu optimieren und Hindernisse durch KI-gestützte Algorithmen zur Bestimmung des Weges zu umgehen.
Professor Dezhen Song, stellvertretender Fachbereichsleiter für Robotik an der MBZUAI, erklärte: "Die Expertise der MBZUAI in den Bereichen Robotik, Computer Vision und maschinelles Lernen stellt sicher, dass diese Roboter mit bemerkenswerter Präzision und Anpassungsfähigkeit arbeiten können und die Sorgfalt und Aufmerksamkeit menschlicher Arbeiter nachahmen, jedoch schneller und effizienter."
Zu den wichtigsten Mitwirkenden des Projekts gehören die Professoren Ivan Laptev und Hao Li sowie ein multidisziplinäres Team aus KI-Ingenieuren, Robotikern und Agrarwissenschaftlern. Sie befassen sich mit den Herausforderungen der Präzisionslandwirtschaft und bieten mehrere Vorteile gegenüber traditionellen Anbaumethoden.
Der KI-gesteuerte Roboter erhöht die Präzision, reduziert Abfälle, minimiert Pflanzenschäden und steigert die Ernteerträge. Er arbeitet kontinuierlich und bietet eine konstante Leistung, ohne dass Überstunden erforderlich sind. Die Automatisierung senkt die Arbeitskosten und wirkt dem Arbeitskräftemangel entgegen. Der modulare Aufbau ermöglicht die Anpassung an verschiedene Kulturen und macht ihn für unterschiedliche landwirtschaftliche Umgebungen einsetzbar.
Der Roboter kann auch für andere Pflanzen wie Tomaten, Äpfel oder Paprika angepasst werden. Professor Song erklärte: "Dank seiner fortschrittlichen Sensoren kann sich der Roboter an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpassen, wie beispielsweise helles Sonnenlicht oder schwaches Innenlicht in Gewächshäusern. Die Hardware ist so konstruiert, dass sie Umwelteinflüssen wie Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Staub standhält. Die KI-Modelle können für bestimmte Umgebungen feinabgestimmt werden, um eine optimale Leistung auf Feldern im Freien, in vertikalen Farmen, in geschlossenen Räumen oder in Folienhäusern zu gewährleisten."
Quelle: Gulf News