Polnische Landwirte erwägen, ihre Proteste nach Abschluss der Feldarbeit wieder aufzunehmen, und berufen sich dabei auf Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Agrarimporten aus der Ukraine. Diese Importe stören den heimischen Markt für Beerenobst, insbesondere für Himbeeren, wo die Preise stark gesunken sind.
Derzeit erhalten polnische Himbeerzüchter nur 6,5 bis 7 PLN (1,51 bis 1,63 EUR) pro Kilogramm, was unter dem Rentabilitätsniveau liegt. Die Landwirte befürchten, dass die Preise aufgrund des Zustroms billigerer ukrainischer Früchte noch weiter sinken könnten.
"Es handelt sich um mehrere tausend Tonnen", sagte Sylwester Dziewulski von der Landwirtschaftskammer Lublin und erklärte, dass der jüngste Preisverfall mit diesen Importen zusammenhängt. Für die örtlichen Landwirte ist das ein ernstes Problem, auch wenn ukrainische Himbeeren nicht direkt nach Polen gelangen, sondern oft auf andere internationale Märkte erreichen.
Polen hat aufgrund der deutlich niedrigeren Produktionskosten der Ukraine Schwierigkeiten, auf globaler Ebene mit der Ukraine zu konkurrieren. Darüber hinaus unterliegen ukrainische Landwirte nicht den strengen Umweltauflagen der Europäischen Union. Dies verschafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil, der zu der Befürchtung führt, dass Polen wichtige Exportmärkte verlieren könnte. Traditionell wurden polnische gefrorene Himbeeren in skandinavische Länder verkauft, aber jetzt zielen auch ukrainische Produzenten auf diesen Markt ab.
Die Landwirte fordern die polnische Regierung auf, Maßnahmen zu ergreifen und Importbeschränkungen zu verhängen. "Diese Importe sollten unseren Markt ergänzen, nicht zerstören", sagte Dziewulski und betonte die Notwendigkeit besserer Grenzkontrollen. Trotz bestehender Systeme gelangen viele Waren unkontrolliert ins Land.
Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, warnen die Landwirte, dass sie ihre Proteste nach Abschluss der Feldarbeit wieder aufnehmen könnten.
Quelle: radiomaryja.pl