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Fotoreportage zur Gartenbauzentrale Papenburg eG

"In Sachen Fruchtgemüse sind wir nun circa zwei-drei Wochen im Rückstand"

Aufgrund von Wetterschwankungen, inflatorischen Kostensteigerungen, aber eben auch dem zunehmenden Mengen- und Preisdruck aus dem Ausland gerät der deutsche Unterglasanbau zunehmend unter Druck. Dementsprechend sei das über Jahrzehnte bewährte Genossenschaftsmodell sowie durchdachte, gemeinsame Investitionen in neue Anbaukulturen und Technologie nun wichtiger denn je, weiß Andreas Brinker, Vertriebsleiter bei der Gartenbauzentrale Papenburg eG. FreshPlaza.de machte sich auf den Weg in den hohen Norden für ein Gespräch über den Status quo sowie die Zukunftsperspektive Deutschlands nördlichster Genossenschaft.

Hier gelangen Sie zur Bilderreihe unseres Besuchs in der Gärtnersiedlung Papenburg.

Trotz des schwankenden Wetters und der leicht unterdurchschnittlichen Erträge blickt die Gartenbauzentrale auf ein solides Geschäftsjahr 2023 zurück. "Man darf 2023 auch keineswegs mit dem Vorjahr 2022, in dem wir soviel Licht wie noch nie und entsprechend üppige Erträge hatten, vergleichen. Insgesamt waren Angebot und Nachfrage im vergangenen Jahr ziemlich im Einklang und die Mengen flossen recht gut ab. Einer unserer Schwerpunkte innerhalb der Genossenschaft ist es, bedarfsgerecht zu produzieren und unsere Produktionsmengen mit Sinn und Verstand zu vermarkten", betont Brinker.


Andreas Brinker arbeitet seit nunmehr 30 Jahren bei der Gartenbauzentrale und ist als Vertriebsleiter fester Ansprechpartner für sowohl die Genossenschaftsmitglieder als auch die Einkäufer des Lebensmitteleinzelhandels. Er verantwortet den Absatz des auf insgesamt 110 Hektar genossenschaftlich erzeugten Gemüses. Die Tatsache, dass die Lebensmittelsicherheit, sprich Qualitätsmanagement und Rückstandsanalytik, heute als Grundvoraussetzung gelten, sei laut Brinker eine der größten, positiven Veränderungen während seiner Laufbahn gewesen.

Holpriger Start der Saison 2024
Bedingt durch die Energiekrise haben sich die Pflanztermine im vergangenen Jahr erheblich nach hinten verschoben. Dieses Jahr befindet man sich jedoch wieder im regulären Turnus, so Brinker. Dennoch führe das überwiegend dunkle, regnerische Wetter auch in diesem Jahr zu einem holprigen Saisonstart. "Normalerweise starten wir ab KW 16 mit größeren Mengen an Fruchtgemüse, wir sind nun aber rund zwei-drei Wochen im Rückstand und erwarten erst bis KW 18-19 volle Erträge bei Tomaten und Paprika." Die Gurkenernte beginnt traditionell bereits im März. "In diesem Jahr lagen die Preise bisher etwa 20 Prozent unter Durchschnittsniveau."

Geschichtsbedingt pflegt die Region rundum Papenburg im nördlichen Emsland eine lange Tradition im Erwerbsgartenbau. Mit 44 Mitgliedern und insgesamt rund 110 Hektar Gewächshausfläche zählt die Genossenschaft nach wie vor zu den Hauptlieferanten des deutschen und teilweise europäischen Lebensmitteleinzelhandels. "Etwa die Hälfte unseres Erntevolumens entfällt auf Fruchtgemüse, sprich Gurken, Paprika und Tomaten. Dank der neuesten Sortimentserweiterung um Snackgurken können wir beispielsweise bei Gurken heutzutage das gesamte Sortenspektrum, anbieten, wobei wir im Bereich der Salatgurken nach wie vor der größte Produzent Deutschlands sind. Was uns ebenfalls ausmacht, ist, dass die meisten Erzeuger und deren Gärtnersiedlungen im circa 10km-Radius in und rundum Papenburg beheimatet sind."

Neben Gurken spielt auch der ganzjährige Anbau und Export von Topfkräutern eine wesentliche Rolle in der Genossenschaft. Nicht umsonst gilt Papenburg bereits seit vielen Jahren als Kräuterhauptstadt Europas. Brinker: "Obwohl es immer wieder neue, ausgefallene Kräutersorten gibt, sind die Klassiker, Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Minze und Rosmarin, weiterhin führend in der Küche und damit auch bei uns in der Produktion. Wir setzen dabei ganz bewusst auf Bio-Kräuter, ob Naturland, Bioland oder Demeter, die über 90 Prozent unserer Produktion ausmachen. Wir stellen dabei fest, dass die Preisschere zwischen konventionell und Bio bei den Kräutern weitaus geringer ist im Vergleich zu vielen anderen Bio-Artikeln." Ferner weist Brinker darauf hin, dass die Papenburger Gärtner in puncto Nachhaltigkeit bereits seit einigen Jahren verstärkt auf nachhaltige PCR-Kräutertöpfe aus recyceltem Material setzen.

Automatisierung und Innovation
Um die Kosten einigermaßen einzudämmen und auch in Zukunft wettbewerbsfähig agieren zu können, steht die Genossenschaft neuen Technologien, wie zum Beispiel Automatisierung, offen gegenüber, fährt Brinker fort. "Im Bereich Verpackung und Aufbereitung wird schon einiges erprobt, die Erntearbeit lässt sich hingegen schwieriger automatisieren. Des Weiteren sind auch einige Gärtner bereit, neue Themen wie Vertical Farming und Hydroponik in die Tat umzusetzen." Auch hier sei das Genossenschaftsmodell Brinker zufolge von Vorteil, da die Gartenbaubetriebe nicht individuell experimentieren, sondern rege Ideen und Erfahrungswerte austauschen.

Weitere Informationen:
Andreas Brinker
Gartenbauzentrale eG
Schulze-Delitzsch-Str. 10
26871 Papenburg
Tel.: +49 4961 801 551
Fax: +49 4961 801 909
Andreas.brinker@gartenbauzentrale.de
www.gartenbauzentrale.de