Kenia produziert und exportiert immer mehr Obst und Gemüse, aber im Großen und Ganzen machen die Exporte nur sehr wenig aus. Für eine begrenzte Anzahl von Produkten ist die Bedeutung Kenias als Exportland vernünftig. Dabei handelt es sich um Avocados, Bohnen und Erbsen für Europa und Ananas und Mangos für den Nahen Osten. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist der Anteil der Produktion, der exportiert wird, allerdings sehr gering, sodass das Potenzial, mehr zu exportieren, durchaus gegeben ist. Vieles per Luftfracht
Im vergangenen Jahr importierten die Niederlande für fast 700 Millionen Euro aus Kenia. Schnittblumen waren mit fast 375 Millionen Euro die wichtigste Produktgruppe. Gefolgt von frischem Obst mit 115 Millionen Euro. Der Import von Gemüse aus Kenia hatte ein Volumen von über 30 Millionen Euro. Der Großteil des kenianischen Schnittblumenimports wurde auf dem Luftweg geliefert. Die meisten Avocados aus Kenia kamen auf dem Seeweg. Bohnen aus Kenia kommen ebenfalls hauptsächlich auf dem Luftweg. Landwirtschaftliche Erzeugnisse sind wichtig für Kenias Export. Insgesamt wurden im Jahr 2022 Waren im Wert von über sieben Milliarden Euro exportiert. Landwirtschaftliche Erzeugnisse machten mit vier Milliarden Euro einen erheblichen Anteil aus. Der Export von Obst und Gemüse (frisch und verarbeitet) belief sich auf 575 Millionen Euro.
Produktion deutlich gestiegen
Die Produktion von Obst und Gemüse in Kenia ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Die Obstproduktion ist von drei Millionen Tonnen im Jahr 2015 auf jetzt 4,5 Millionen Tonnen gestiegen. Die Gemüseproduktion ist im gleichen Zeitraum von über zwei auf 3,5 Millionen Tonnen gestiegen. Die wichtigsten Produkte sind: Bananen (1,9 Millionen Tonnen), Kohl (1,4), Mangos (0,8), Tomaten (0,66), Avocados (0,46), Wassermelone (0,35) und Ananas (0,26).
Auch mehr Export und vor allem Avocados
Kenias Export von Obst und Gemüse nimmt stark zu und nähert sich 300.000 Tonnen gegenüber noch 120.000 Tonnen im Jahr 2015. Avocado ist das wichtigste Exportprodukt. Der Export hiervon ist von 40.000 Tonnen im Jahr 2015 auf über 100.000 Tonnen im Jahr 2022 gestiegen. Damit ist Kenia der sechstgrößte Avocadoexporteur, aber im Vergleich zu den Millionen Tonnen aus Mexiko und den 600.000 Tonnen aus Peru ist das nicht sehr viel. Mehr als die Hälfte des Avocadoexports geht in die EU, wobei die Niederlande der Hauptabnehmer sind. Ein großer Teil geht auch in den Nahen Osten. Bemerkenswert ist der Rückgang des Avocadoexports im vergangenen Jahr nach Großbritannien und vor allem nach Russland.
Ananas und Mangos in den Nahen Osten
Ananas ist das zweitwichtigste Produkt. Der Export dieses Produkts ist in kurzer Zeit von Null auf über 30.000 Tonnen gestiegen. Damit gehört Kenia zwar immer noch zu den Top 10 der Exportländer, aber im Vergleich zu den riesigen Mengen, die Costa Rica und die Philippinen exportieren, ist der kenianische Export bescheiden. Die kenianischen Ananas gehen hauptsächlich in Länder des Nahen Ostens. Die kenianischen Mangoexporte nehmen ebenfalls zu, und zwar von 15.000 Tonnen im Jahr 2015 auf jetzt 25.000 Tonnen. Auch diese gehen hauptsächlich in den Nahen Osten. Als nächstes kommen Karotten. Dieses Produkt wird, wie auch Tomaten, Zwiebeln und dergleichen, in großem Umfang in die Nachbarländer exportiert.
Bohnenexport nicht gestiegen
Der kenianische Bohnenexport ist im Laufe der Jahre nicht gewachsen. Vor 2015 wurden sogar 30.000 Tonnen exportiert, heute sind es 15.000 bis 20.000 Tonnen. Früher exportierte Kenia viel mehr als heute in das Vereinigte Königreich. Dieses Land ist trotz des starken Rückgangs immer noch der Hauptabnehmer, aber Frankreich und die Niederlande nehmen fast die gleiche Menge ab. In der EU ist Kenia nicht der Hauptlieferant von Bohnen für den Frischmarkt. Marokko ist viel größer und außerdem kommen mehr Bohnen aus Spanien. Der Import aus dem Senegal ist im Jahr 2023 stark zurückgegangen und die 13.000 Tonnen sind fast so viel wie die EU an Bohnen aus Kenia importiert.
Größter EU-Import aus den Niederlanden
Die EU-Importe von frischem Obst und Gemüse aus Kenia nehmen zu und stiegen von 45.000 Tonnen im Jahr 2017 auf 92.000 Tonnen im vergangenen Jahr. Innerhalb der EU sind die Niederlande das mit Abstand wichtigste Zielland, gefolgt von Frankreich und Spanien. Zwei Drittel der EU-Importe sind Avocados. Im Jahr 2023 waren es 65.000 Tonnen. Damit war Kenia der viertgrößte Lieferant von Avocados in die EU. Peru war mit 312.000 Tonnen der mit Abstand Größte, gefolgt von Spanien mit 110.000 Tonnen und Kolumbien mit 90.000 Tonnen.
In der EU viel mehr Bohnen aus Marokko als aus Kenia
Neben Avocados sind beim Import aus Kenia in die EU nur noch Bohnen von Bedeutung. Dabei handelt es sich um Bohnen für den Frischmarkt. Im Jahr 2023 importierte die EU 12.2000 Tonnen aus Kenia. Marokko und Spanien sind auf diesem Markt viel wichtiger als Bohnen aus dem Senegal. Das kenianische Produkt ist ganzjährig auf dem Markt, was auch für marokkanische Bohnen gilt, aber im Zeitraum Juli-September ist das Angebot geringer. Bohnen aus dem Senegal sind nur von Ende Dezember bis April auf dem Markt. Ägyptische Bohnen gibt es hauptsächlich von November bis Mai.
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Weitere Informationen:
Jan Kees Boon
Fruit and Vegetable Facts
www.fruitandvegetablefacts.com
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