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ICOP 2023

Von Herausforderungen, Selbstkritik und der Wertschätzung für europäisches Obst und Gemüse

In südländischer Atmosphäre wurde die diesjährige ICOP Konferenz – der 17. Internationale Kongress für Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse abgewickelt. Das Hotel Barceló Cabo de Gata in der landwirtschaftlich dominierten Gegend von Almería wurde vom Organisator als Austragungsort gewählt. Vom 22. – 24. November kamen hier rund 150 Vertreter der Branche aus 17 Ländern zusammen, um sich fachlich auszutauschen und brennende Themen zu diskutieren. An Tag drei folgten Fachexkursionen in die Region.

Organisiert wurde die diesjährige Veranstaltung wiederum vom österreichischen Beratungsunternehmen gfa-consulting gmbh, in Kooperation mit dem spanischen Partner vor Ort – Coexphal. Die mannigfaltigen Herausforderungen, denen sich nicht nur Almería sondern Gesamteuropa in der landwirtschaftlichen Produktion stellen müssen, wurden bereits in den Eröffnungsreden von gfaconsulting-Geschäftsführer Wolfgang Braunstein und Juan Antonio González Real von Coexphal an Tag 1 hervorgehoben und dann in den folgenden Themenblöcken noch vertiefend behandelt.

Insgesamt kamen an den beiden Konferenztagen 18 Vortragende zu Wort. „Es gilt ein „Mehr“ an gesellschaftlichen Erwartungen mit weniger zur Verfügung stehenden Mitteln zu erfüllen!“, brachte Luc Vanoirbeek von der Copa-Cogeca das vorherrschende Dilemma in der europäischen Obst- und Gemüsebranche in seiner Präsentation auf den Punkt. Dieses Dilemma wurde dann auch in den folgenden Vorträgen immer wieder erkenntlich. Jan van der Blom von Coexphal gab Einblicke in die sich wandelnden Herausforderungen im Gartenbau in Almería in den letzten fünfzig Jahren.

Klimawandel und EU-Gesetzgebung
Die direkten Folgen des Klimawandels mit Hitze, Dürre, Flutkatastrophen ..., die im Speziellen auch das Jahr 2023 geprägt haben, wurden von Simona Caselli von AREFLH ebenso thematisiert, wie zunehmend restriktive politische Rahmenbedingungen. Brandaktuell dazu wurden parallel gerade im EU-Parlament die EU-Pflanzenschutz-Verordnung sowie die EU-Verpackungs-Verordnung abgestimmt, was mit Hochspannung von einer Vielzahl der Anwesenden verfolgt wurde. Juan Carlos Pérez Mesa von der Universität Almería fokussierte sich hinsichtlich dieser Themen im Speziellen auf die Region Almería.

Im Zusammenhang mit der für die Branche hoch relevanten Verpackungsthematik lieferte Raquel Aguado Munoz des spanischen Verbandes für Leichtverpackungen FEDEMCO Einblicke in praktische
Lösungen für die hoch flexiblen Anforderungen für die Obst- und Gemüsebranche.



GAP im internationalen Umfeld
Tag 2 der Konferenz stand vorerst ganz im Zeichen der neuen Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), welche sich bereits im ersten Umsetzungsjahr 2023 befindet. Die neue Periode 2023-2027 geht mit vielen Änderungen der Rahmenbedingungen für den Obst- und Gemüsesektor einher, im Besonderen auch im Konnex mit den Fördermöglichkeiten über das sogenannte Operationelle Programm (OP). Im Zuge dessen war es dem Veranstalter ein Anliegen, verschiedene Sichtweisen auf die Umsetzung der europaweit unterschiedlichen nationalen Strategiepläne zur neuen GAP zu
legen.

Neben Kristine Bori von der Europäischen Kommission kamen hier Adrián Torrellas Tomé vom spanischen Landwirtschaftsministerium, sowie Manuel Alías Cantón vom Agrarfonds Ländliche Entwicklung (ebenfalls Spanien) und Kerstin Edelmann von gfa-consulting (AT) zu Wort. Erstere gab einen komplexen Überblick über die Möglichkeiten der verschiedenen Strategien in den Mitgliedsländern aus Sicht der Kommission. „Im Terminus „Gemeinsame Marktpolitik“ steckt das Wort „gemeinsam“, hob Bori in der nachfolgenden Podiumsdiskussion hervor. „Das gemeinsame Tun aller Beteiligten in der Umsetzung der Agrarpolitik, auf EU-Ebene, Ebene der Länder und vor allem auch auf der Ebene der Vertreter der Landwirtschaft ist elementar, um erfolgreich zu sein!“

Die beiden genannten Vertreter der spanischen Branche lieferten einen Einblick in die spanische Umsetzung der Kommissionsregeln auf Behördenebene. Den Themenblock abgerundet hat schließlich der Vortrag von Kerstin Edelmann, Seniorberaterin beim Veranstalter gfa-consulting gmbh. Mit Fokus auf Österreich und Deutschland wurden konkrete Herausforderungen und Erfahrungen bei der praktischen Beantragung von EU-Förderungen für die O&G-Erzeugerorganisationen aufgezeigt. „Mit der neuen GAP und den komplett verschiedenen nationalen Umsetzungen der Strategien gingen viele ungeahnte Herausforderungen bei der Antragsstellung von OPs für die Erzeugerorganisationen einher!“ so Edelmann. Im Rahmen eines „Best-Case-Szenario“ hob sie dann ebenso den Gedanken der Zusammenarbeit aller Beteiligten im Zuge der OP-Genehmigung hervor und schloss damit an das Motto „Gemeinsam“ von Kristine Bori an.



Herausforderungen auf Produktionsebene
Wie immer am ICOP wurde auch in 2023 Raum für Innovationen und Trends eingeräumt. Den genannten Herausforderungen in der Produktion von Obst und Gemüse wurden im Rahmen des 2.
Themenblocks Lösungsvorschläge gegenübergestellt. Kris de Smet von Koppert sprach dabei über biologische Schädlingsbekämpfung. Rosa Altisent Rosell vom IRTA Institut für Lebensmittelforschung
zeigte Wege für eine widerstandsfähige Landwirtschaft auf und Antonio Villarroel vom Spanischen Verband der Pflanzenzüchter ANOVE behandelte in seinem Vortrag die Möglichkeiten neuer
Genomiktechniken für die europäische O&G-Branche.

Technische Innovationen durch den Einsatz von Photovoltaik in der Agrarwirtschaft zeigten die Produktmanagerinnen bei Agri-PV (BayWa r.e.) Alice Lefort und Carlota Contreras Tamayo auf. José Luis Molina Zamora von Hispatec agrointeligencia (ES) setzte sich in seinem Vortrag mit den Möglichkeiten der Datenvereinbarung in der Landwirtschaft durch entsprechende EDV auseinander. Der letzte Vortrag von Juan Jesús Lara Cruz von der spanischen Erzeugerorganisation CASI bereitete die Teilnehmer auf die Exkursionen am letzten Tag vor.

Diese führten eben einerseits zu CASI selbst, der größten EO für Tomaten in Spanien mit einer Produktionsmenge von über 230 Mio. Kilo pro Jahr, welche auf einer Fläche von 2.000 Hektar erzeugt werden. Andererseits erhielten die Teilnehmer im Forschungszentrum der Universität von Almería, die „Die Branche wird in vielen Bereichen vor Herausforderungen gestellt. Seien es wechselnde politische Rahmenbedingungen, äußere Umstände wie Klimawandel und verschärfte Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit und damit einhergehende geänderte Produktionsumstände, oder aber auch eine nachlassende Attraktivität der Landwirtschaft für die nachfolgende Generation, um nur einige zu nennen. Wir sind alle bereit, uns diesen Herausforderungen zu stellen! Wichtig ist aber, dass man den O&G-Organisationen entsprechende Werkzeuge in die Hand gibt, um auch unter den sich verschärfenden Bedingungen erfolgreich Obst und Gemüse erzeugen zu können! Obst und Gemüse sind es wert, mehr wertgeschätzt zu werden!“, fasst gfa-Geschäftsführer Wolfgang Braunstein den ICOP 2023 zusammen.

Die ICOP Konferenz 2024 wird wiederum im November 2024 stattfinden.

Weitere Informationen:
www.icop.at

Erscheinungsdatum: