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Heidelbeererzeuger John Berden von Blueberry Giant GmbH & Co. KG in Weeze

"Wenn wir weiterhin wettbewerbsfähig sein wollen, ist die Reduzierung der Anbaukosten vonnöten"

Am 16. September wurden am Produktionsstandort der Blueberry Giant die letzten Heidelbeeren der diesjährigen Saison geerntet. "Wir haben dieses Jahr recht spät begonnen, in der letzten Juniwoche, und etwas früher aufgehört, sodass die Erntesaison insgesamt etwas kürzer war als normal. Alles in allem blicken wir auf eine schwierige Saison zurück, was vor allem auf die ergiebigen Regenfälle Ende Juli/Anfang August zurückzuführen ist. Dies hat sich wiederum entsprechend auf die Erträge sowie die Qualität ausgewirkt, führte aber auch dazu, dass wir während der Spitzenzeit teilweise nicht pflücken konnten", berichtet John Berden, Betriebsleiter des Obstbaubetriebes an der deutsch-niederländischen Grenze.

Im Jahr 2005 wurden die ersten Anlagen zwischen Well (NL) und Weeze (DE) mit Heidelbeeren bepflanzt; in den darauffolgenden Jahren wurde die Kapazität rasch ausgebaut. Derzeit verfügt Blueberry Giant über etwa 70 ha, die sich auf den Hauptstandort (50 ha) und einen weiteren Betrieb in der Nachbarschaft verteilen. Die Blaubeeren werden größtenteils von Berry Packaging Services in Venlo verpackt und an den deutschlandweiten LEH sowie ergänzende LEH-Kunden in den Niederlanden verteilt. "Die bedeutendsten Beweggründe für die damalige Ansiedlung an der deutschen Seite der Grenze waren damals natürlich die vorhanden Flächen und das attraktive Lohnklima. Letzterer Faktor ist mit der gestaffelten Mindeslohnerhöhung in Deutschland mittlerweile etwas weggefallen", sagt Berden, der seit 2017 bei Blueberry Giant tätig ist.

Die wichtigsten Heidelbeersorten im Portfolio des Unternehmens sind Duke (früh), Liberty (mittel) und Aurora (spät). Darüber hinaus verfügt Blueberry Giant über ergänzende Sorten wie Draper, Cargo, Top Shelf, Calypso und Valor. Mit Schrijnwerkers Blueberry Plants, das zur gleichen Unternehmensgruppe gehört, verfügt der Heidelbeerhof über eine eigene Pflanzenvermehrung. Berden: "Dementsprechend sind wir nah an der Entwicklung dran, weshalb wir Anbauversuche einfacher durchführen können. Jedes Jahr testen wir mehrere neue Sorten in unserem Anbau. Trotz aller Sorteninnovationen ist Duke nach wie vor eine sehr gute Sorte im frühen Segment mit hohen Erträgen und erfreulichen Marktpreisen. Draper ist eine gute Ergänzung und wird in der Regel zwischen Duke und Liberty geerntet. Nach Abschluss der Draper-Ernte haben wir mit Calypso eine grobe Beere mit einem hohen Ertrag. Bei der späten Sorte Aurora ist es leider schwierig, die von uns gewünschten Preise zu erzielen, was vor allem der Konkurrenz mit Überseeware geschuldet ist. Es ist allerdings zu erwähnen, dass Peru in diesem Jahr auch später auf den Markt kommt, sodass wir gegen Saisonende noch gute Preise für unsere späten Heidelbeeren erzielen konnten."

Betriebsleiter John Berden am Standort Weeze. Bis auf die späte Sorte Aurora, die teilweise unter Regenschutz steht, wird hier ausschließlich Freilandanbau betrieben.

Mechanisierung des Heidelbeeranbaus
Mit Bezug auf das Erntefenster liegt der Schwerpunkt weiterhin auf dem Zeitraum von Ende Juni bis Ende August, schildert Berden des Weiteren. "Vor allem zu Beginn der Saison stehen wir im direkten Wettbewerb mit preisgünstigen Heidelbeeren aus Polen, Rumänien und Serbien. Meiner Meinung nach würde es daher wenig Sinn ergeben, die Saison zu verlängern, weder am Anfang noch am Ende. Stattdessen setzen wir nun vermehrt auf Mechanisierung: Wir verfügen bereits über zwei Pflückmaschinen von FineField, Typ Harvey 500, die jeweils bis zu 40-50 Pflücker ersetzen können. Zu Spitzenzeiten haben wir immer noch etwa 150 Erntehelfer im Einsatz, genauso viele wie vor fünf Jahren. Die Erträge sind jedoch erheblich gestiegen, sodass wir unter dem Strich bereits mehr Volumen mit weniger Arbeitskräften ernten können. Künftig wollen wir aber die Anzahl der Pflücker auf 80 bis 100 Leute reduzieren."

Zur ehrgeizigen Mechanisierungsstrategie des Unternehmens zählt jedoch nicht nur die Ernte, sondern auch das Thema Unkrautbekämpfung. "Durch den Einsatz von Maipex-Folien benötigen wir nicht nur weniger Herbizide, sondern auch weniger Manpower, weil wir weniger Unkraut jäten müssen. Diese Folie hat eine durchschnittliche Lebensdauer von bis zu 10 Jahren, sodass sich die Investition langfristig schon rentiert. Der Heidelbeeranbau in Töpfen kam hingegen für uns nicht infrage, da diese Anbaumethode auch mit Blick auf die Mechanisierung nicht zu unserer Betriebsgröße passt."

Rechts: Die beiden Ernteverfahren aus dem Hause FineField gleichzeitig im Einsatz.
Bild: Blueberry Giant GmbH & Co. KG


Reduzierung der Produktionskosten
Weitere Mechanisierung und Produktionssteigerung, ohne die hohen Anforderungen des deutschen Einzelhandels an die Fruchtqualität aus den Augen zu verlieren, sei auch in den kommenden Jahren die Herausforderung, vor der das Unternehmen steht. "Der Handel fordert zahlreiche Zertifizierungen, etwa GlobalGAP und Planet Proof. Leider wird dies oftmals nicht im Erzeugerpreis honoriert, obwohl es sich durchaus um einen großen Kostentreiber handelt. In der Hinsicht ist die Reduzierung der Produktionskosten vonnöten, wenn wir weiterhin wettbewerbsfähig sein wollen", schlussfolgert Berden.

Weitere Informationen:
John Berden
Blueberry Giant GmbH & Co. KG
Hees 19
47652 Weeze
+49 2837 961512
[email protected]
www.blueberry-giant.de