"Es ist immer extrem, sozusagen, aber ich bin seit 20 Jahren hier und habe es noch nie so extrem gesehen", sagt Thomas Bos von Thomasol Gestión aus Alicante. "Es gibt so wenig Melonen, und was es gibt, hat nicht die richtige Größe oder ist beschädigt. Der Einzelhandel kann damit nichts anfangen. Das Produkt ist zu klein."
Spanien hat in diesem Jahr unter extremer Trockenheit gelitten, aber Thomas sagt, dass die geringe Verfügbarkeit von Melonen paradoxerweise auf die heftigen Regenfälle mit Hagel im April und Mai zurückzuführen ist. "Von Dezember bis April fiel kein einziger Tropfen Regen, aber gerade als unsere Melonen hier im Osten Spaniens blühten, ruinierte ein zwölftägiger Dauerregen den Fruchtansatz. Andererseits verschafft diese Niederschlagsperiode eine enorme Erholung für den Winter, insbesondere für die Freilandgemüsesaison. Die Landwirte können wieder mit der Planung beginnen, denn wenn man im September und Oktober pflanzen muss, ohne Zugang zu ausreichend Wasser für die Bewässerung zu haben, lässt man sein Land natürlich brach liegen."
Laut Thomas betrifft die geringe Verfügbarkeit von Melonen alle Sorten, von Cantaloupe, Galia und Piel de Sapo bis hin zur Wassermelone. "Bei der letztgenannten Sorte ist die Situation vielleicht am extremsten, vor allem in der Gegend von Lorca. Viele Melonen der Klasse I können jetzt nicht mehr weg, aber selbst von der Klasse II, die normalerweise auf dem heimischen Markt bleibt, gibt es einfach zu wenig. Sogar die Schnittbetriebe werden zu wenig Ware haben. Außerdem gibt es in Marokko zwar Wassermelonen, aber die sind meist länglich mit Kern und daher nicht für den europäischen Einzelhandel geeignet", weiß Thomas.
Erzeuger, die Verträge abschließen, pflanzen in der Regel einige zusätzliche Mengen als Reserve oder für den Verkauf auf dem freien Markt an. "Aber wenn man dann plötzlich 50 Prozent weniger Produkt zur Verfügung hat und das, was vom Feld kommt, nicht die gewünschte Qualität erreicht, ist man natürlich im Nachteil. Und jetzt kann man nirgendwo mehr zukaufen, um die Lieferverpflichtung zu erfüllen, weil es einfach nichts gibt", erklärt Thomas, der dennoch erwartet, dass die Ernte in zwei Wochen wieder losgeht. "Aber wir werden nicht in der Lage sein, den erlittenen Schaden wieder gutzumachen, weil es dann schon Mitte Juli ist."
Weitere Informationen:
Thomas Bos
Thomasol Gestión SL
C. Venta de la Remuda nr. 8
03560 El Campello (Alicante) - Spanien
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